Interview:

2008-10-24 Lovex

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Dass Bands für Konzerte häufig in die selben Locations zurückkehren ist zwar keine Seltenheit, das wie LOVEX zum mittlerweile dritten mal binnen anderthalb Jahren zu schaffen dürfte nun aber doch etwas überdurchschnittlich sein. Grund genug also, der Band einmal mit ein paar Fragen zu Leibe zu rücken, denen sich Bassist Jason und Gitarrist Sammy Black vor ihrem Auftritt denn auch ausgesprochen freundlich stellen.InterviewIhr seid ja nun nicht zum ersten mal in Köln?


Jason: Nein, wir sind jetzt zum dritten mal hier. Unser allererster Deutschland-Auftritt war auch hier.


Hattet ihr denn ein bisschen Zeit, euch die Stadt anzuschauen?


Sammy: Ich war vorhin etwa eine halbe Stunde da, aber dann war Soundcheck und ich musste hierher zurückkommen. Aber als wir das erste mal hier waren, hatten wir viel Zeit, weil wir hier in Köln auch einen freien Tag hatten.


Hattet ihr Probleme, hier herzukommen? Ich habe ewig gebraucht, weil so wahnsinnig viel Verkehr war.


Sammy und Jason im Chor: Weiß ich nicht, wir müssen ja nicht fahren!
Jason: Wir haben geschlafen. Ich habe die ganze Zeit geschlafen...


Okay, dann lasst uns doch mal ganz von vorne anfangen. Wie hat das bei euch mit der Musik angefangen und wie seid ihr zusammen in einer Band gelandet?


Sammy: Ich habe angefangen zu spielen, als ich 14 war und an meiner Schule war eine neue Band, die auf allen möglichen Schulveranstaltungen und ähnlichem spielte. Und als ich diesen Kerl sah, der da Gitarre spielte, dachte ich, dass das das coolste war, das ich jemals gesehen hatte: Gitarre spielen. Einfach Gitarre spielen, und die Mädchen schreien...


Jason: Als wir mit der Band angefangen haben, hatten wir noch einen anderen Drummer. Wir hatten schon Jahre zusammen gespielt, mit Sammy, wir hatten ja zuerst auch einen anderen Sänger-


Du meinst Jussi Selo von UNIKLUBI?


Jason: Ja, genau. Und dann haben wir sozusagen noch Julian und Theon und Christian aufgesammelt. Ich denke, wir können sehr froh sein, dass das alles so gelaufen ist. Wir haben Christian durch unseren alten Drummer kennen gelernt, und der wiederum kannte Theon, und so sind wir schließlich alle zusammen gelandet.


Sammy: Weißt du, in einer Stadt, die jetzt nicht unbedingt so richtig groß ist, gibt es auch einfach nicht so wahnsinnig viel anderes zu tun als Musik zu machen. Und Tampere hat eine ziemlich große Musikszene, da ist es also eigentlich wirklich das Naheliegendste und Normalste was man machen kann.


Habt ihr immer noch Kontakt zu den Jungs von UNIKLUBI?


Jason: Ab und zu ja. Sie sind aus Tampere und wir auch, und unsere Proberäume sind ziemlich nah beieinander, wir sehen sie also eigentlich ziemlich oft.


Habt ihr seit sich eure Wege getrennt haben auch schon mal zusammengearbeitet oder habt so was vor?


Jason: Bisher nicht direkt. Wir haben zwar manchmal schon zusammen Gigs gespielt, aber das lief immer über unsere Booking Agents, da hatten wir also eigentlich nichts mit zu tun. Aber wir hätten auch nichts dagegen.


Wie seid ihr eigentlich zu eurem Bandnamen gekommen? Hat sich da einer von euch zu dem Zeitpunkt gerade ganz besonders depressiv oder liebeskrank gefühlt? Oder habt ihr einfach beschlossen, das wäre eine gute Idee?


Sammy (trocken): Ich weiß nicht, ob es wirklich eine gute Idee war...


Jason: Ich weiß nicht, eigentlich macht es heute keinen Unterschied mehr, ob es eine gute Idee war oder nicht. Als wir angefangen haben, haben die Leute sich viel Gedanken über den Namen und seine Bedeutung gemacht, aber jetzt entspricht die Bedeutung des Namens einfach der Musik und keiner macht sich mehr Gedanken darüber, was die Worte an sich bedeuten. Manche Leute hassen den Namen und andere lieben ihn, aber jeder kann ihn sich merken. Ursprünglich kommt er ja von den Worten "love" und "ex", weil auch fast alle Texte von Liebe und Lovestories handelten.


Euer neues Album klingt eine Spur frustrierter und desillusionierter als der Vorgänger, auf eine allgemeinere, nicht auf Beziehungen beschränkte Art und Weise.


Jason: Ja... Für die Texte ist ja Theon zuständig. Ich denke, es ist einfacher, über so etwas zu schreiben , wenn man sich ein bisschen Gedanken über das macht, was so in der Welt passiert. Weißt du, wir sind nicht in dem Sinne eine politische Band, aber es beschäftigt uns schon was da so alles im argen liegt. Und das zeigt sich dann halt auch in den Texten. Umweltverschmutzung und was nicht alles.


Wo wir das Thema Politik gerade schon anreißen- was meint ihr zu der Schulschießerei kürzlich in Kauhajoki, seid ihr der Ansicht, dass die Waffengesetze in Finnland verschärft werden müssten?


Jason: Das war unentschuldbar und es hätte nie passieren dürfen. So etwas ist letztes Jahr in Finnland ja schon einmal passiert. Und jetzt noch mal. Ich weiß nicht, wie man dagegen vorgehen soll, vielleicht sollte die Gesetzgebung wirklich irgendwie geändert werden. Es gab damit früher eigentlich noch nie Probleme.


Ich habe gehört, dass der Anteil an Waffenbesitzern in Finnland sehr hoch ist. Ist das ein bisschen wie in den USA, wo es einfach als selbstverständliches Recht angesehen wird, eine Schusswaffe zu besitzen?


Sammy: Die Leute laufen nicht rum und schießen sich über den Haufen.


Jason: In Finnland besitzen auf dem Land viele Leute Schusswaffen, weil viele jagen gehen. Man muss aber, um eine besitzen zu dürfen, in einem entsprechenden Jagdverein sein. Und man darf sie auch nicht einfach so mit sich herumtragen, nur, wenn man dann jagen geht. Es ist auch nicht erlaubt, ein Messer mit sich herumzutragen, wenn man so durch die Landschaft spaziert.


Okay, kommen wir mal wieder auf weniger unschöne Themen zurück. Euer aktuelles Album klingt stellenweise deutlich symphonischer, das Intro von "If She´s Near" zum Beispiel könnte fast als Symphonic Metal durchgehen. War das Absicht oder hat sich das einfach so ergeben?


Jason: Uns schwebte schon eine Art größerer Sound vor und von den Instrumenten her entsprechend ein Orchester, das war etwas, das wir hauptsächlich machen wollten.


Sammy: Wir dachten auch ein bisschen an Filme und zugehörige Songs, weißt du, an Filmsoundtracks. Es wäre großartig, wenn wir so was auch mal machen könnten, für einen Film.


Ihr nennt unter euren Einflüssen unter anderem Bands wie GUNS `N` ROSES und MÖTLEY CRÜE.


Jason: Das ist hauptsächlich Vivian, er steht von uns am meisten auf solche Musik. Wir haben alle unseren eigenen, unterschiedlichen Musikgeschmack, der sich untereinander gar nicht besonders ähnelt, jeder von uns mag ganz andere Bands. Ich denke was du meinst kommt hauptsächlich von Vivian und seinem Input in die Songs.


Ist es da schwierig, sich auf eine gemeinsame musikalische Richtung zu einigen, wenn ihr alle völlig unterschiedliche Sachen mögt?


Jason: Eigentlich gar nicht. Es gibt ja einen Musikstil, den wir alle mögen, und das ist LOVEX- schließlich will keiner von uns etwas machen, dass er nicht hören will, und das ist dann ziemlich einfach. Überraschenderweise. Natürlich sind wir uns nicht immer einig wie wir mit diesem oder jenem Song weitermachen, aber im Großen und Ganzen geht das eigentlich sehr gut.


Wie schreibt ihr eure Songs: kommt einer von euch mit einer Idee an, die schon fast fertig ist oder setzt ihr euch alle zusammen, fangt an zu basteln und schaut, was dabei herauskommt?


Jason: Sowohl als auch.


Sammy: Bei den meisten Songs kommt dann jemand mit einer konkreten Idee an, aber manchmal entstehen auch welche, indem wir wirklich einfach drauflos jammen.
Jason: Ich glaube, die meisten Songs auf der neuen Platte sind hauptsächlich von jeweils einer Person komponiert worden. Jeder hat mindestens einen Song geschrieben für das neue Album, außer mir.


Du Armer!


Jason: Naja....


Sammy (grinst): Wir werden noch viele Alben haben!


Jason: Ja, ich kann mich ja auch bei meinen Parts austoben. Da hat man ja auch durchaus ziemlichen Einfluss auf die Lieder. Was ich mit meinem Bass mache, liegt ja hauptsächlich bei mir. Natürlich kann´s da mal passieren, dass dann einer von den anderen sagt: "Hey, das ist gar nicht cool!", aber sonst...


Mögt ihr eigentlich BON JOVI?


Sammy: Also ich schon. Ich hab sie auch mal live gesehen, als sie in Helsinki waren.


Das Intro von "Take A Shot" erinnert nämlich irgendwie an BON JOVI in den 80ern.


Jason: Ich hätte jetzt nicht zwangsläufig an BON JOVI gedacht, aber du hast schon recht, es klingt sehr nach den 80ern. Die 80er waren schon sehr prägend, und da steckt so einiges an 80er-Feeling und -Sound drin. Wir fanden es ganz reizvoll, ein bisschen 80er-Sound zu nehmen und es in einen modernen Song zu stecken.


Eine Menge Leute tun sich schwer damit, eure Musik einer bestimmten Kategorie zuzuordnen.


Jason: Ja, ich glaube da gehören wir selbst auch dazu...


Sammy: Ich habe auch keine Ahnung, in welche Kategorien wir gehören.


Na dann könnte das jetzt schwierig werden. Was würdet ihr denn als für euch musikalisch am charakteristischsten ansehen?


(Beide überlegen).
Sammy (zögernd): Vielleicht.... so was wie... Emotional....Orchestra Rock?
Jason: Glücklicherweise besteht keine Notwendigkeit, sich selbst zu kategorisieren.


Für euch natürlich nicht, aber für Journalisten schon, denen bleibt für gewöhnlich nichts anderes übrig, ob sie das nun für sinnvoll halten oder nicht.


Jason: Ja okay, das stimmt. Einige Journalisten in Finnland waren irgendwann auch ziemlich frustriert und dachten wohl so etwas á la "Ich habe keine Ahnung, was die da eigentlich machen!", aber das ist Gott sei Dank deren Problem. Man muss nicht entscheiden "Wir machen jetzt das und das", das mag dann manchen gefallen, anderen weniger. (Er lacht).
Sammy: Es macht keinen richtigen Sinn, sich selbst zu kategorisieren, zumindest nicht als Musiker.


Arbeitet oder studiert ihr denn eigentlich, wenn ihr nicht gerade auf Tour seid?


Jason: Ich arbeite. Als wir das erste Album rausgebracht haben, habe ich für zwei Jahre mit meinem Tagesjob aufgehört, aber mittlerweile habe ich festgestellt, dass ich in meiner Freizeit nicht die ganze Zeit zuhause sitzen will, weil mir dann echt langweilig wird, wenn ich den ganzen Tag nur zuhause sitze, schlafe und nichts tue-


Sammy: Das ist es, was ich tue...


Jason: Ja, das ist es was du tust. Also habe ich beschlossen, wieder anzufangen zu arbeiten.
Sammy: Ich habe aber auch gerade erst meinen Abschluss gemacht, im Juni! Und ich habe noch eine zweite Band, da habe ich also schon etwas zu tun.


Jason: Julian studiert, Wirtschaft, glaube ich; er hat vor ungefähr zwei Monaten angefangen.
Sammy: Ich glaube nicht, dass Theon noch seinen Abschluss macht... (Beide fangen an zu lachen).


Wie bringt ihr das denn unter einen Hut, wenn ihr auf Tour seid?


Jason: Also für mich ist das sehr einfach, weil ich das von vorne herein gesagt habe. Ich sage dann bescheid, sobald ich das weiß- Monate im voraus- und mein Chef sagt "Das hat deine höchste Priorität, das ist okay.", er versteht das.


Sammy: Ich weiß nicht, was Julian seinem Dozenten gesagt hat...


Jason: Ich glaube, er hat ihm gar nichts gesagt. Er ist einfach verschwunden. (Beide brechen in Gelächter aus).


Jason, als was arbeitest du denn da?


Jason: Ich fahre große Fahrzeuge, wie Gabelstapler, Trucks und so was. Das fand ich schon immer toll seit ich klein war- Motorräder, Autos,...


Vielleicht solltest du den Tourbus fahren.


Jason: Jaaa, ab und zu habe ich das sogar schon mal kurz gemacht. Aber normalerweise sitze ich dann doch eher hinten und gönne mir das eine oder andere Bier.


Ihr seid ja auch in der Auswahl für den finnischen Eurovision Songcontest- Kandidaten gewesen. Wie kam es denn dazu?


Jason: Zuerst war es nicht unsere Idee.


Sammy: Das war die Plattenfirma, die haben uns gefragt und wir sagten "Nein!".


Jason: Und dann haben wir noch mal genauer drüber nachgedacht und dachten dann: "Warum nicht?". Es gab ja doch eine Menge Leute, die uns nicht kannten, auch in Finnland.


Sammy: Ich glaube auch nicht, dass wir jemals dahin gekommen wären, wenn LORDI nicht vor uns da gewesen wären. Vorher hatte der Eurovision Songcontest ja ganz eindeutig diese... andere Ausrichtung...


Mit LORDI wurde der ja eigentlich erst interessant.


Sammy: Ja, ging mir auch so. Das war das erste mal, dass ich das interessant fand.


Jason: Ja, ich denke das war einer der Gründe. Es war das erste mal seit Ewigkeiten, dass Finnland da weiterkam. Und als wir dann da waren, war es dann auch schon irgendwie was Besonderes- die Leute, die Stimmung, alle Kandidaten im Backstage-Bereich, während alle auf die Bekanntgabe der Resultate gewartet haben. Das hat echt Spaß gemacht.


Sammy: Und mit dem dritten Platz haben wir ja eigentlich auch wirklich nicht so schlecht abgeschnitten. Das war ziemlich cool.


Ich habe mal gehört, dass Theon einen Hund hat. Stimmt das?


Sammy: Er hat sogar zwei.


Jason: Er hat sich noch einen geholt.


Und was macht er dann mit denen, wenn ihr auf Tour geht? Nehmt ihr die etwa mit oder hat er jemanden zuhause, der sich solange um sie kümmert?


Jason: Nein, nein-


Sammy: Glücklicherweise. Ich bin allergisch.


Jason: Ja, er hat eine Allergie. Wäre aber auch sonst nicht ganz so gut, wenn die beiden da die ganze Zeit durch den Bus rennen würden... Die bleiben zuhause. Aber sie sind hübsch, das sind so ganz kleine.


Sammy: Also viel Platz brauchen sie nicht, aber im Bus würde ich mich glaube ich wahrscheinlich aus Versehen draufsetzen...


Ihr seid gemein.



Beide im Chor: Aus Versehen, nur aus Versehen!


Jason: Aber die beiden sind schon unterhaltsam, wenn sie immer so kreuz und quer durch die Gegend rennen.


Ihr habt ja mittlerweile doch schon eine ganze Reihe Gigs gespielt. Würdet ihr sagen, dass man Rockkonzerte als eine Art modernes Kultritual ansehen kann?


Jason: Zu einem gewissen Grad wohl ja. Aber ich nehme es normalerweise eigentlich nicht auf diese Art wahr.


Sammy: Es hat zwar schon etwas ritualhaftes, wenn wir da dann was vor dem Gig machen, und das Publikum wartet und so weiter, ich denke da normalerweise nicht so dran.
Jason: Manchmal ist die Interaktion mit dem Publikum wirklich wundervoll. Manchmal bin ich dann auch so drin, während ich spiele, dass ich gar nichts anderes mehr wahrnehme. Also es könnte in gewisser Weise schon eine Art religiöse Erfahrung sein...


Findet ihr, dass es Unterschiede im Publikum gibt, je nach dem in welchem Land ihr seid?


Jason: Ich glaube in Deutschland sind auch etwas mehr Kerle im Publikum als in Finnland. In Finnland habe ich immer den Eindruck, dass es ihnen etwas peinlich ist, zuzugeben, dass sie uns mögen. Wir haben in Finnland auch schon in diversen Bars gespielt, und da kommen die Leute dann zum Teil halt einfach in die Location, aber hier kommen sie, um sich wirklich die Show anzusehen. Und das macht schon einen großen Unterschied.


Sammy: Ich glaube auch, die Interaktion ist hier etwas energetischer.


Jason: In der Tschechischen Republik waren sie auch so, die waren total verrückt da.


Sammy: Ja, das ist schon ziemlich cool.


Jason: Und in Japan... Die Leute da sind wirklich sehr nett und höflich und interessiert, aber manchmal muss man ihnen sagen, was sie machen sollen. Wenn du ihnen sagst "Hebt die Hände!" dann machen sie das auch und sie freuen sich, aber ich glaube sie sind generell etwas schüchtern und zurückhaltend.


Sammy: Auf jeden Fall ist das Publikum hier klasse, definitiv eins der besten.


Habt ihr den Eindruck, dass sie hier ganz besonders laut schreien? Den hatte ich nämlich ehrlich gesagt.


Jason: Hm, ich weiß nicht. Wir haben Gehörschutz.


Ich auch.


Jason: Aber es ist schon toll, wenn einem die Leute dermaßen zujubeln.


Ihr seht ja wahrscheinlich nicht gar zu viel vom Publikum, dazu blenden die Scheinwerfer zu sehr, oder?


Jason: Och, die ersten ein, zwei Reihen sieht man schon. Es sei denn es ist wirklich dunkel da drin. Aber die Scheinwerfer sind wahnsinnig warm- als wir vorhin Soundcheck gemacht haben, war es schon so heiß, und nachher...


Ja, im Underground ist es eigentlich fast schon traditionell heiß.


Sammy: Ja, und wir haben auch keine Ventilatoren auf der Bühne!
(Es entspinnt sich eine kurze Diskussion über die Doppeldeutigkeit des englischen Wortes "fan", hier im Sinne von Ventilator, was zwar an und für sich auch allen Beteiligten klar war, Sammy aber zur Sicherheit trotzdem noch einmal klarstellen wollte und in deren Verlauf Jason erzählt, einer seiner Musikerfreunde habe vorgeschlagen, er solle sich zwei unterschiedlich große Ventilatoren anschaffen, um dann, falls einmal MTV bei ihm zuhause vorbeischauen sollte, sagen zu können: "This is my biggest fan!".)


Jason: Gestern war es schon so heiß, dass man sich nur noch einen abgeschwitzt hat und ich glaube heute wird es definitiv nicht besser. Und dann steht man da mit den Scheinwerfern auf sich und muss sich ja auch noch irgendwie bewegen- aber auf eine gewisse Art und Weise macht das mit dem Klima doch auch wieder Spaß. Wenn man nicht gerade ohnmächtig wird.
Als wir das erste mal in Deutschland waren- und hier in Köln- war es Mai und es war so heiß, es hatte um die 30 Grad.


Sammy: Mehr!


Jason: Vielleicht so um die 35, 36. Tagsüber.


Sammy: Das war bisher der heißeste Gig, den wir gespielt haben!


Jason: Ich glaube, auf der Bühne hatte es so um die 60 Grad. Aber manchmal war es auch schon über 50 Grad. Wir sind zwar dran gewöhnt, in der Sauna zu sein, aber nicht um zu singen und zu spielen, und das für etwa eine Stunde...


Sammy (schon fast ehrfürchtig): EINE STUNDE Sauna...


Vielleicht solltet ihr euren Proberaum in die Sauna verlegen, dann könnte euch nichts mehr aufhalten...


Jason: Stimmt, dann wäre man dafür trainiert... Aber ich glaube, dann wären die Saiten am Bass echt heiß...


Gibt es irgendein Land oder eine Stadt, die ihr wirklich gerne mal besuchen würdet?


Sammy: Frankreich, Italien, Neuseeland...


Jason: Die USA, Mexiko... Eigentlich so ziemlich alles. Ich will auf jeden Fall auch noch einmal nach Japan, das ist ein wirklich tolles Land.


Sammy: Ja, so viel zu sehen. Es ist ein so anderes Land, und wir hatten da nur zwei Tage.


Jason: Nach Neuseeland will ich auch mal. Also so ziemlich alles. Ich würde überall hingehen, wenn ich könnte. Demnächst gehen wir nach Russland.


Sammy: Nach Moskau und St. Petersburg.


Ist das nicht manchmal problematisch euch in Ländern zu bewegen, wo ihr noch nicht einmal die Schrift lesen könnt? Oder müsst ihr euch um so was eh keine Gedanken machen?


Jason: Ach eigentlich... Normalerweise, wenn wir alleine in die Stadt losziehen, kommt man meistens irgendwie mit Englisch durch.


Sammy: Keine Ahnung, ich habe da keine Erfahrung damit. Ich hoffe, wir kriegen auch keine...


Jason: Stimmt.


Gibt es irgendeinen Song, von dem ihr euch wünscht, dass IHR ihn geschrieben hättet?


Jason: Hm...


Sammy: Vielleicht "Stairway To Heaven"? Dann wäre ich jetzt ein reicher Mann!


Gutes Argument. Naja, klappt ja vielleicht noch! In diesem Sinne: danke für das Interview und viel Glück für den Gig!