Interview:

2008-09-16 Killing The Dream

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KILLING THE DREAM haben mit „Fractures“ erneut ein saustarkes Album veröffentlicht und machen damit hoffentlich einen großen Satz nach vorne. Genug Energie steckt sowohl in der Band wie auch in der Scheibe, wie Gitarrist Patches im Interview deutlich machte.Interview Euer aktuelles Album „Fractures“ ist seit einiger Zeit erhältlich – wie sind die Reaktionen bislang?


Bis jetzt haben die Reaktionen unsere Erwartungen übertroffen. Wir sind sehr glücklich, dass die Leute es zu mögen scheinen.


Bist du selbst zufrieden mit dem Album? Klingt es so, wie ihr es geplant hattet?


Ich weiß, das jeder von uns Kleinigkeiten hat, die ihn am Album stören, aber ich denke, dass das immer so sein wird. Ich weiß, dass wir unserem Ziel sehr nahe gekommen sind und wir sind alle sehr zufrieden damit, wie es sich entwickelt hat.


Wie alle eure Alben hat auch „Fractures“ ein bemerkenswertes Coverartwork – wer hat es kreiert? Hat der Künstler seine eigenen Ideen umgesetzt oder habt ihr ihm Vorgaben gemacht?


Jake Bannon hat das Artwork für uns gemacht. Wir alle lieben es. Jake hört sich jedes Album an, für das er Artwork macht und versucht, sich in das Album reinzufühlen. Wir vertrauen ihm, dass er etwas machen wird, das uns gefällt, von daher waren wir uns sicher, dass er etwas macht, dass das musikalische Feeling des Albums wiedergibt.


Hängt das Artwork denn mit den Texten zusammen?


Ja, tut es. Es führt das Artwork des letzten Albums fort, auf dem eine anonyme Person auf dem Cover war, die Selbsterkenntnis und Fortschritt ausdrückte. Beispielsweise hat Eli Texte für dieses Album geschrieben, die mit den Texten der letzten Alben verbunden sind, was es ein wenig wie von einem Kapitel zum nächsten wirken lässt.


Wo wir bei den Texten sind: wie wichtig sind sie für dich persönlich? Denkst du, dass sie die Kids noch immer genauso erreichen wie das früher bei den Texten von MINOR THREAT oder BLACK FLAG der Fall war?


Nun ja, ich persönlich denke, dass Texte in einer Band wie unserer, die nicht sehr auf ein Thema fixiert ist, genauso wichtig sind wie bei Bands, die eine starke Verbindung mit Straight Edge, Veganismus oder irgendwas anderem haben, genau wie bei einigen Rockbands oder HipHop-Bands. Ich höre manche Sachen, weil mir die Gitarrenarbeit oder das Drumming gefällt, aber ich höre viel mehr Bands, weil ich deren Texte mag.


Touren ist für Hardcore- und Metalbands sehr wichtig geworden in den letzten Jahren. Hältst du das für eine positive Entwicklung?


Ich persönlich finde es großartig. Es gibt nichts Besseres, für mich jedenfalls, auf dieser Welt als auf Tour zu sein. Außerdem ist es für eine Band wichtig, sich die Zähne zu schärfen und jeden Abend zu spielen, einige Vans zu schrotten und so Sachen, denn nur durch MySpace werden die Leute verwöhnt und wissen gute Shows nicht mehr zu schäzen.


Also gefällt dir Touren?


Ich mag es gar nicht mehr, zu Hause zu sein.


Was macht ihr während einer Tour, um die Langeweile zu bekämpfen und zu verhindern, dass ihr euch gegenseitig auf die Nerven geht?


Wir versuchen viel zu schlafen. Wir spielen Autospiele, zum Beispiel Filmraten und so. Wir machen Scheiße. Auf unserer letzten Tour hatte jeder ein neues Spielzeug dabei und wir haben uns andauernd gestritten über triviale Sachen und konnten sie nicht beilegen, bis jemand bei Google nachschaute. Wir skaten. Party. Wir sehen uns zuhause kaum, da jeder von uns verrückte Zeitpläne hat, weswegen wir auf Tour so gut miteinander auskommen.


Was ist für dich ein extrem wichtiges Equipment-Teil?


Ein Schlafsack macht jeden Boden hundertmal besser. Was Equipment angeht, verbrauche ich Unmengen Saiten.


Ihr habt unter anderem die USA und Europa betourt – habt ihr große Unterschiede in Sachen Organisation (Essen, Schlafplätze) bemerkt?


Das Essen ist immer unterschiedlich. In Europa hatten wir Eintöpfe, Brause, Bier und Wasser mit Kohlensäure. In Japan aßen wir von 7-11 und tranken pocari sweat und in den USA gibt es Pizza Hut, Taco Bell oder Sonic in jeder Stadt, die wichtig ist.


Jemand von JUST WENT BLACK sagte einmal, dass Hardcore das beste Reisebüro der Welt ist…


In knapp einem Jahr habe ich beinahe die gesamten USA, Europa, Mexico, Kanada und Japan für den Preis eines Flugtickets oder weniger gesehen.


Kannst du drei Dinge nennen, die in der Hardcore-Szene toll sind?


Die Menge an Leute, die zu Shows kommt, die Fluggesellschaft und das jeder bei Shows Spaß haben will.


Und drei Dinge, die dich nerven?


Reparierte Rollen der Equipment-Koffer, 19 Leute auf der Bühne, von denen nur zwei ernsthafte Fotografen sind und der Rest Wegwerfkameras hat und Internet/ Foren-Berühmtheiten.


Was erwartest du in der Zukunft für KILLING THE DREAM?


Ich erwarte viele gute Shows, gute Songs und gute Pizza/ Burritos/ Sandos und einige tolle Tour-Tattoos.


Wie hat das Spielen in einer Band und Veröffentlichen von Alben eure Sichtweise auf die Hardcore-Szene verändert? Hat es den Traum getötet, als eine Leidenschaft zu einem Job wurde?


Wir versuchen, das ganze „professionelle Band“-Ding auf Armeslänge von uns zu halten, mit einem kleinem Tourplan. Wir lieben es immer noch, das zu machen, da es noch kein Job oder Verpflichtung geworden ist. Touren bezahlen wir selbst, aber das macht so viel Spaß, dass wir uns darum nicht kümmern. Der Traum ist am Leben, denn jetzt wo wir wissen, wie es ist, ein Album zu veröffentlichen und zu Touren, wissen wir das um so mehr zu schätzen.


Letzte Worte?


I want to say that double d in the back is a beast.

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