Interview:

2022-03-28 Interview mit Heljarmadr (DARK FUNERAL)

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Die Schweden verbinden seit fast 30 Jahren Härte mit einer Petitesse Melodie und einer ordentlichen Portion satanistischer Deftigkeit. Vor wenigen Tagen veröffentlichten DARK FUNERAL ihren neuen Longplayer "We Are The Apocalypse" und wir konnten dem Sänger Heljarmadr einige Fragen stellen. Interview

Hallo Heljarmadr! Danke dass Du Dir die Zeit für ein paar Fragen nimmst.

Hallo Erik.

Die Veröffentlichung von "We Are The Apocalypse" ist nur wenige Tage her. Mir gefällt die neue Scheibe ausgesprochen gut. Wie hat die Presse bisher auf das neuste Werk reagiert und wie sind die Rückmeldungen?

Bis jetzt ist es großartig! Wir sind in mehreren Ländern in den Albumcharts und das Interesse der Magazine ist auf einem wahnsinnigen Niveau! Ich gebe ein Interview nach dem anderen und auch die Fans sprechen sich in den sozialen Medien sehr positiv aus.

"We Are The Apocalypse" startet mit der zweiten Singleauskopplung „Nightfall“. Der Song ist eine wahre Granate mit einprägsamer Hookline; hymnisch-schneller Black Metal wie man ihn sich wünscht. Die erste Singleauskopplung "Let the Devil In" klingt auch sehr gut, aber ist im Stil ganz anders. War es Absicht, zwei so unterschiedliche Songs als Singles vor dem Albumrelease zu veröffentlichen?

Wir haben die Singles danach ausgewählt, wie sie das Album repräsentieren. Es ist ein vielseitiges Album und das kommt in der Auswahl der Singles zum Ausdruck. Welchen Sinn hätte es, Singles zu veröffentlichen, die sich alle ähneln?

„When I'm Gone“ ist ein etwas untypischer Song; er ist verhältnismäßig langsam, aber groovt. Denkst Du "We Are The Apocalypse" hebt sich durch mehr Abwechslung und Variantenreichtum von den bisherigen Scheiben ab?

Vielleicht schon, aber die Leute vergessen auch die alten Songs wie „My Funeral“, „In my Dreams“, „Goddess of Sodomy“, „Shadows Over Transilvania“ und so weiter. Ich denke nicht, dass wir hier das Rad neu erfinden, aber es ist ein abwechslungsreiches Album und mit Sicherheit sehr dynamisch.                                               (photo: Szydlowski)

Du hast die Texte für das aktuelle Album geschrieben. Kannst Du etwas zur Entstehung der Songtexte und dessen Bedeutung erzählen?

Das würde ewig dauern, denke ich. Ich denke, sie sind ziemlich klar für jeden, der sich die Zeit nimmt, sie zu lesen. Ich habe alle Texte geschrieben und sie sind über einen Zeitraum von zwei Jahren entstanden. Genau wie die Musik sind sie sind sie vielfältig und repräsentieren verschiedene Momente in der Zeit.

Gibt es für Dich so etwas wie einen Lieblingssong auf "We Are The Apocalypse" und welcher Track wird wohl live besonders abgefeiert?

Ich würde sagen, dass „When I'm Gone“ die größte Herausforderung war und auch sehr überzeugend wurde, als er endlich fertig war. Man bewegt sich immer auf Messers Schneide, wenn man mit den Texten etwas tiefer und persönlicher geht. Es ist ein sehr schmaler Grat zwischen großartig und kitschig – da ist nichts dazwischen. Ich erwarte, dass dieses Stück und „Leviathan“ sehr gute Live-Tracks sein werden.                                                                         

Es ist kein leichter Job, Schlagzeuger bei DARK FUNERAL zu sein. „A Beast To Praise“, „Nightfall“ und „Beyond The Grave“ unterstreichen dies sozusagen. Zahlt ihr Jalomaah eine Art Blastbeat-Aufschlag als Ausgleich für das hohe Tempo?

Haha, vielleicht sollten wir das tun! Er hat wirklich einen tollen Job gemacht und er ist ein großartiger Schlagzeuger und Freund.

„We Are The Apocalypse“ ist die erste Veröffentlichung, auf der Schlagzeuger Jalomaah und Bassist Adra-Melek zu hören sind. In den beinahe 30 Jahren Bandgeschichte gab es viele Wechsel in der Besetzung. Von der ursprünglichen Besetzung von 1993 ist lediglich noch Gitarrist Lord Ahriman an Bord. Hat die Band gute Chancen in dieser Konstellation länger zusammen zu spielen? Harmoniert die Band gut?

Wir hoffen es! Wir sind jetzt schon seit ein paar Jahren stabil, vielleicht erreichen wir sogar bald eine Art Rekord (lacht). Die Chemie ist gut und wir arbeiten wirklich gut zusammen.

Ihr seid eigentlich eine Band, die einen vollen Tourplan hat. Nun sind kaum Konzerte möglich. Seid ihr sehr auf Konzert-Entzug und gibt es schon neue Pläne für eine Tour?

Wir haben in diesem Jahr eine Reihe von verschobenen Auftritten aus den Jahren 2020 und 2021 zu absolvieren. Natürlich planen wir, so schnell wie möglich überall (betont) hinzufahren! Vergewissert euch, dass ihr den Neuigkeiten in unseren Social-Media-Kanälen folgt. Der erste Gig ist die Release-Show hier in Stockholm am 16. April. Es wird ein Konzert mit Publikum und einem Live-Stream sein, so dass ihr von überall aus dabei sein könnt.

Aus Schweden kommen gute Black Metal-Bands: WATAIN, MARDUK, natürlich DISSECTION und BATHORY und eben DARK FUNERAL. Schweden und Norwegen sind gefühlt schon ewig zwei sehr florierende Szenen des Black Metal. Wo siehst du die Hauptunterschiede zwischen der schwedischen und der norwegischen Szenen und gibt es Vorzüge? Gibt es auch Konkurrenz?

Ich denke, der Wettbewerb ist heute global. Es gibt überall großartige Bands. Was auch immer Norwegen haben mag, wir werden immer jeden Wettkampf gewinnen, weil wir BATHORY und ABBA haben!

DARK FUNERAL ist noch immer eine dieser ursprünglichen Bands, die ihrem rifflastigem Stil treu geblieben ist. Wie denkst du über neue Stilrichtungen wie Post Black Metal und Blackgaze, die Black Metal mit anderen Genres wie Ambient oder Jazz mischen?

Eigentlich weiß ich gar nichts über diese Art von Subgenres. Für mich ist es entweder Black Metal oder es ist keiner. Ein Genre zu verwässern ist einfach „weird“, so als ob man einen Fuß im Boot haben möchte, aber auf sicherem Boden bleiben will.

Man könnte sagen, die Band hat alles mitgenommen: 2007 kam es zu einem delikaten Projekt, DARK FUNERAL spielten im Porno "Club Satan: The Witches Sabbath" die Hauptrolle. Du warst du dieser Zeit noch nicht Teil der Band, hättest Du Dir vorstellen können hier mitzuwirken oder ist vielleicht sogar Teil 2 geplant? (grins)

In einem Pornofilm mitspielen? Nein, ich glaube nicht, dass das etwas für mich ist.

Seit langer Zeit läuft Corona-bedingt auf der ganzen Welt vieles anders. Ein Gedankenspiel: Wenn du für Freunde einen Sampler als Soundtrack der letzten 2 Jahre zusammenstellst, was muss unbedingt rein?“

(lacht) Alles von BATHORY oder ABBA.

Hast Du heiße Tipps für unsere Leser, in welche Platten muss man unbedingt reinhören (außer in die neue DARK FUNERAL natürlich)?

Hier ist meine Top-Ten-Liste für 2021:

  • ABBA - Voyage
  • CANNIBAL CORPSE - Violence Unimagined
  • GAAHLS WYRD - The Humming Mountain
  • IMPALED NAZARENE - Eight Headed Serpent
  • INHUMAN CONDITION - Rat God
  • IRON MAIDEN – Senjitsu
  • NECROMANCIA - To The Depths We Descend
  • THE CROWN OFFIFIAL - Royal Destroyer
  • THYRFING – Vanagandr
  • YOTH IRIA - As The Flame Withers

SAXON haben gerade ein tolles Heavy-Metal-Album herausgebracht, und ich bin gespannt, was JUDAS PRIEST noch so draufhaben werden. Es wird eine Menge neuer Musik kommen und es wird sicher ein interessantes Jahr.

Vielen Dank Heljarmadr, für das Interview! Beste Grüße und viel Erfolg mit dem neuen Album!

Danke Erik für deine Zeit und das Interesse.

 

 

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