Interview:

2020-05-31 Interview mit ENTORX zum Album-Release

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Sieben lange Jahre sind seit dem letzten Album vergangen. Doch wie bereits meinem Review zu dem neuen ENTORX-Album zu entnehmen war: Das Warten hat sich gelohnt, und so konnte ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, noch ein Interview mit Gitarrist Sascha Dörr nachzulegen. Interview

Hallo und Glückwunsch zu Eurem überragenden neuen Album! Seid Ihr von dem Erfolg zum Release überrascht?

Sascha: Servus Jan, erstmal danke Dir für Deine Zeit. Überrascht ist der falsche Ausdruck, wir sind schon sehr zufrieden mit dem Album; ansonsten wäre es vermutlich niemals erschienen... Wir haben sehr gehofft, dass Presse, Fans und Metalheads das Album generell für genau so gelungen empfinden wie wir. Zum Glück sind die Reviews bisher sehr gut bis euphorisch. Wir erhalten Unmengen begeisterter Nachrichten. Wir sind schon sehr stolz auf die Leistung und auf das grandiose Feedback!

Neben dem Album bin ich auch von Eurer Online-Präsenz und Promotionarbeit sehr positiv überrascht. Gerade die ganzen Videos zur Erklärung der Songs sind ja für die Fans wirklich spitze. Macht Ihr das alles komplett selbst? 

Sascha: ENTORX ist eine DIY (Do it yourself)-Band, wir kümmern uns seit inzwischen fast elf Jahren komplett selbst um Vertrieb, Promo und allem Drum und Dran. Der digitale Vertrieb geschieht über einen Distributor, das Lyric-Video wurde von einem externen Anbieter erzeugt. Die Albumaufnahmen haben wir uns mit Christoph Brandes vom Iguana Studio geteilt: Er hat April 2019 das Schlagzeug aufgenommen, wir den Rest. Der finale Mix und Master stammen allerdings wieder von Christoph Brandes. Er hat sich, trotz übervollem Terminkalender, wirklich hervorragend um unser Album gekümmert und sich sehr gut in die Idee und unsere Vision vom Album eingefuchst. Da die Arbeiten für uns durch wachsende Hörerzahlen natürlich immer mehr zunehmen, ist unser Ziel auf lange Sicht: faire Deals und Zusammenarbeit mit Menschen, die uns weiterbringen wollen und können abzuschließen. Liebe Booker da draußen, wo seid Ihr?

Wer kam denn auf die Idee, Geisteskrankheiten quasi als roten Faden bzw. Konzept für die Platte zu nehmen? 

Sascha: Ursprünglich war das Album sogar als reines Story-/Konzeptalbum geplant. Damals saßen wir als Band im Proberaum und überlegten uns: Was wollen wir eigentlich machen? Mit der Zeit hat sich das Konzept mehr zu einem "roten Faden" gesponnen, das hat sich einfach aus diversen Ideen so ergeben. Wir haben die Thematik der ersten Songs als Übergang zum Thema Geisteskrankheiten genutzt. "PTSD" ist zum Beispiel noch recht nah an der "Kriegsthematik" des Vorgängersongs dran, das lyrische Ich leidet an PTSD bzw PTBS auf deutsch (Posttraumatische Belastungsstörung - Anm. d. Verf.), da es die Erinnerungen aus seinem Kriegseinsatz einfach nicht mehr los wird. "PTSD", "Isolation"und "Madness Unchained" bilden somit einen kleinen thematischen Bogen. Der rote Faden bleibt aber, wie gesagt: Ungerechtigkeit ("Black Dawn") und was Dein Umfeld oder traumatisierende Erlebnisse aus Dir machen können...

Wie kam es denn zu der Zusammenarbeit von Dir und Solar Guitars?

Sascha: Ich habe mich einfach beworben. Ich spiele inzwischen beinahe ausschließlich Solar-Gitarren, welche ich absolut empfehlen kann. Außerdem ist mir das Unternehmen sehr sympatisch. Also: Bewerbung geschrieben, gewartet und es hat geklappt.

Seit Eurem letzten Albums bis zu Eurem neuen Werk sind sieben Jahre vergangen, ich hoffe, wir müssen jetzt nicht wieder sieben Jahre auf ein neues Album warten? 

Sascha: Versprechen können wir da nichts... Vor haben wir es jedenfalls nicht! Die sieben Jahre zuvor waren mit einigen Besetzungswechseln verbunden. Dadurch sind die Songs einfach nie so richtig zu 100% fertig geworden, nach unseren Vorstellungen. Wir haben viel probiert, sei es mal live oder einfach im Proberaum. Die Grundstrukturen standen aber bereits 2017 für alle Songs. Das Intro und das Zwischenstück "Isolation" sind während den Aufnahmen entstanden. Das Aufnehmen bis zum eigentlichen Release war ein 14-monatiger Prozess. Wir alle haben Vollzeitjobs und wollten einfach so viel wie möglich richtig machen. Ich finde, die sieben Jahre haben sich gelohnt. Manche Songs sind über sehr lange Zeit gereift, andere schon länger fertig. Wir wollen jetzt erst einmal das Album möglichst viel betouren- und werben; und hoffen auf viele Hörer, Käufer, Fans, und so weiter. Wir sind aber genau so heiß, nach der langen Zeit endlich neue Songs zu schreiben. Kleinere Ideen existieren bereits. Die Zeit wird es zeigen!

Und zum Schluss verratet uns doch bitte noch, ob es schon Post-Covid19-Tourpläne von Euch gibt?

Sascha: Pläne ja, konkrete Termine (bis auf drei bereits gebuchte Konzerte dieses Jahr, beginnend ab Oktober) gibt es leider nicht. Die Situation ist nicht ganz so einfach: Viele Konzerte wurden nicht gecancelt, sondern einfach auf später oder 2021 verschoben. Das heißt: Noch weniger Platz für Bewerbungen und Booker, die schon zum Großteil ausgebucht sind. Liebe Veranstalter da draußen: Hört euch "Faceless Insanity" an und ladet uns ein, Ihr werdet es keinesfalls bereuen! Wir sind sehr zuversichtlich.

Danke, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt, bleibt gesund und hoffentlich sehen wir uns bald anläßlich eines Konzertreviews. 

Sascha: Wir haben zu danken! Cheers und bis dann auf einem Konzert!

 

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