Interview:

2015-09-06 HANGING GARDEN über "Blackout Whiteout" - Vom Anfang, dem Ende und der Reise dazwischen

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Vor kurzem haben die Finnen HANGING GARDEN mit dem fabelhaften “Blackout Whiteout” ihr viertes Album herausgebracht. Ich sprach mit Toni Toivonen über das Album, den Line-Up Wechsel am Schlagzeug und eventuelle Tourpläne.Interview

 

  • Hi HANGING GARDEN! Ersteinmal möchte ich euch zu eurem neuen Album “Blackout Whiteout” gratulieren. Seid ihr zufrieden mit dem Ergebnis?

Toni: Danke! Ja, wir sind sehr zufrieden mit dem Songmaterial, der Produktion und dem Sound des Albums. Wir sind sehr gespannt was für ein Feedback wir dieses Mal bekommen werden, da dieses Album doch sehr anders als unsere bisherigen geworden ist.
 

  • Wie lange hat es von dem ersten Gedanken an das Album bis zum Endergebnis gedauert?


Toni: Das ist unmöglich zu sagen. Manche wurden sehr schnell und kurz vor den Aufnahmen komponiert. Auf der anderen Seite gibt es Ideen, die seit Jahren exestieren (wie auf diesem Album). Üblicher Weise kann der allererste Entwurf für einen Song sehr anders als das Ergebnis sein, während es durch eine Jamming-Phase, die Production geht und von den meisten Mitgliedern abgeändert/erweitert wird.

  • Ich finde, dass „Blackout Without“ euer atmosphärischstes Album ist und hier sind eindeutig mehr Gothic-Elemente als auf den bisherigen Alben. Dennoch ist hier jede Menge Doom, Post Metal und Melodic Death Metal zu finden. Wie würdest Du die musikalische Entwicklung von HANGING GARDEN in der mittlerweile fast zehnjährigen Band-Geschichte beschreiben?


Toni: Wir haben immer gemacht, was uns gefiel. Zusätzlich dazu hat sich das Line-Up während der gesammten Zeitspanne dramatisch verändert und da kommt sehr unterschiedliches Zeug zusammen. Wir sind eine sechsköpfige Band, mit breitgefächerten Musikgeschmäckern. Und jeder von uns komponiert Songs oder trägt zumindest viel zu ihnen bei. Vielleicht hat die Zeit uns aber auch einfach kühner und weniger abhängig von Stereotypen gemacht. Wir haben den Sound sich natürlich entwickeln lassen.

  • Wie geht ihr beim Songwriting vor? Habt ihr zuerst die Lyrics oder das Instrumentale?


Toni: Auf “Blackout Whiteout” sind die Songs hauptsächlich von vier verschiedenen Bandmitgliedern komponiert worden. Der übliche Ablauf ist, dass das Mitglied den Entwurf des Songs – manchmal eine Basis-Idee, manchmal aber auch eine fast komplette Komposition – dem Rest präsentiert. Dann geht das Stück durch eine Jamming-Phase, Vorproduktion und dann steuert jedes Mitglied sein Instrument hinzu und bringt sich so ein. Üblicher Weise schreibe ich danach erst die Lyriks und Vocal-Arrangements. Manchmal trägt auch Jussi H. etwas zu den Vocal Arrangements bei – zum Beispiel wenn ich keinen guten Einfall habe oder er eine starke Idee für einen bestimmten Song.

  • Hat “Blackout Witheout” ein bestimmtes Konzept? Und kannst Du etwas zu den Lyrics sagen?

 

Toni: Nein, da ist kein starkes Hauptthema. Ich habe alle Lyrics geschrieben und entschieden khün genug zu sein mich einen Schritt von meinen üblichen Erzählungen und Geschichten zu entfernen und eine persönlichere Herangehensweise zu wählen. Ich würde sagen, das Album handelt von Anfängen und Enden und der  Reise – dem Leben – dazwischen. Die Songs zeigen von großen emotionaler Turbulenzen, Tragödien und Hoffnung. Die Lyrics sind sehr persönlich, und sehr geradeheraus, verglichen mit dem was ich sonst schreibe. Ich bin sehr zufrieden mit dem Endergebnis.

 

  • Wo habt ihr das Art-Work her, was hat eure Wahl beeinflusst? Ich finde es ist ein sehr spezielles Art-Work für   eine Metal-Band und dass das von “At Every Door” um einiges besser aussieht.


Toni: Es wurde von der sehr talentierten französischen Graphikdesignerin Lou Hisbergue erstellt. Dabei sind wir vorgegangen wie immer: Wir gaben ihr die Songs und die Lyrics und erstellte etwas dazu Passendes. Ich mag diese Vorgehensweise sehr gern. Wir könnten auch immer den einfachen Weg wählen und ein übliches Metal-Cover mit Krähen und so Zeug erstellen, doch wir denken dass dieses Album nicht unbedingt rundheraus ein Metal-Album ist und genau desshalb wollten wir kein gewöhnliches Cover.
Für Details über den Symbolismus solltest Du sie kontaktieren. Ich habe meine eigene Interpretation – aber ich denke, jeder sollte sich seine eigenen Gedanken machen!

  • Was ist mit der Zukunft von HANGING GARDEN? Antti Ruokola hat die Band verlassen. Wie habt ihr Sami Forsstén als neuen Schlagzeuger arrangieren können?


Toni: Antti fühlte für eine Weile, dass er nicht mehr fähig war 100% für die Band zu geben und so entschied er die Band zu verlassen, wenngleich er noch alles Unfertige fertig machen wollte. Kein Drama ist geschen und wir sind immer noch sehr gute Freunde. Sammi Forsstén hat schon mit Jessi K. und Nino in der Band INLAND zusammen gespielt.Er war an dem freien Platz interessiert und sprang sofort ein.

 

  • Ist eine Tour geplant und habt ihr schon Ideen für ein neues Album?


Toni: Tatsächlich planen wir eine Europa-Tour, doch der Zeitraum ist noch ungewiss. Wir haben auch schon Ideen für eine kürzere Veröffentlichung (vielleicht) in naher Zukunft, doch das ist noch offen.

  • Was für Musik hörst Du zu Hause?


Toni: Das variiert! Vor allem ist das abhänging von meiner Laune, dem Wetter, der Jahreszeit, oder meinen Gästen – Es kann alles sein von Southern Gothic bis Swedish Pop. Ich habe einen sehr breit gefächerten Musikgeschmack. Wenn ich einige Namen aufschreiben sollte, dann kann ich nur schreiben was kürzlich bei mir lief: Alben wie “Tigerdrottningen” von KENT, “Push The Sky” von NICK CAVE und “Pura Vida Conspiracy” von GOGOL BORDELLO – Um ein paar zu nennen. Wenn ich Metal höre, dann habe ich ein paar Playlists mit sehr energetischem agressivem Stoff wie GOJIRA und PANTERA.