Interview:

2005-09-12 Frameshift

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Der Name Henning Pauly gilt unter Freunden progressiver Klänge als absolutes Qualitätssiegel, wenn es um musikalischen Anspruch und akustische Achterbahnfahrten geht, zumal sich das Grundkonzept mit fast jeder Scheibe auf´s Neue verändert. Sein neuestes Kind nennt sich "An Absence Of Empathy", ist das zweite Werk seines Projektes FRAMESHIFT und geht schon jetzt als eines der Genrehighlights des Jahres durch. Leider wird die großartige Leistung von äußerst unangenehmen, ausufernden Differenzen überschattet, die zwischen Henning Pauly und seinem Sänger, Sebastian Bach, herrschen. Aber lest es selbst und glaubt es kaum! InterviewWie kam denn das Konzept überhaupt zustande, ein Album rund um eine These von Isaac Asimov ("Violence is the last refuge of the incompetent" - Anm. d. Verf.) zu kreieren?



Da hast Du etwas falsch verstanden, denn das Ganze hat mit Asimov nicht direkt zu tun!



Aber das Zitat wird im Booklet ganz groß erwähnt.



Ja, das ist aber nur auf dem Cover abgedruckt. Der Designer des Artworks, Marko Heisig aus Hamburg, hatte dort zuerst nur ein paar Schlagworte stehen wie "Rape", "Murder" und andere Worte, die mit Gewalt zusammenhängen. Aber ich fand das ein wenig zu dumm, obwohl diese Worte unter dem Auge auf dem Cover echt gut aussahen. Es wirkte aber viel zu direkt und nicht clever genug. Meine Idee war es dann, etwas zu nehmen, das zwar mit Gewalt zu tun hat, aber ein wenig intelligenter ist. Daraufhin suchten wir nach einem guten Zitat und ich habe es dann online gefunden und gedacht, dass es genial dorthin passt.



Ich habe ja nicht direkt behauptet, dass es ein Konzeptalbum über Asimov oder dessen These sei, sondern dass das Album dieses Zitat als Überschrift trägt, diese Zeile also nur als Rahmen dient.



Es geht um Gewalt, um jemanden, der sich mit Gewalt beschäftigt. Der erste und der letzte Song rahmen die Platte ein und die Person will wissen, warum Menschen überhaupt gewalttätig sind. Die Frage ist dabei, ob wir die Gewalt in uns haben und wenn, wie viel und wie wir sie nach außen tragen. Die Person fragt sich einfach, ob sie selbst auch zu Gewalttaten fähig sei und sie fürchtet sich vor ihren eigenen Instinkten. Sie beschäftigt sich mit den Medien, liest Bücher, guckt Filme, aber natürlich kommt man damit nicht in den Kopf eines Gewalttäters. Man steht immer noch als Außenstehender da und auf einmal, in einer Nacht, hat sie, nicht zuletzt durch die Beschäftigung mit dem Thema, einen Traum, in dem sie von einer Person in die nächste springt und alles aus deren Sichtweisen sieht. Die Person spürt dann die Angst, die Schmerzen, die Wut und erfährt alles am eigenen Körper. Diese "Reisen" stellen die übrigen Songs des Albums dar und am Ende wacht die Person wieder auf, erschrickt und überlegt, was das alles jetzt für sie bedeuten könnte. Sie schaut dann in die Wiege zu ihrem Kind und denkt sich: "In was für einer Welt lebst du?! Hoffentlich triffst du auf keine dieser Personen, die ich gerade erlebt habe!". Daher stammt auch die Textzeile: "I hope you never meet anyone I´ve been!". Die Frage ist dann, was wir daraus gelernt haben, denn die Lösung steckt nicht in der Religion, nicht in der Politik und vielleicht sollten wir uns einfach unseren Kindern zuwenden und sie richtig erziehen. Dann sollten sie eigentlich kein falsches Weltbild bekommen und zu Vergewaltigern oder Massenmördern werden. Wenn Schüler aufgrund sozialer Schwierigkeiten in der Schule um sich schießen, dann sollte man sich des Themas vielleicht doch besser annehmen. Im Grunde ist das das Problem, mit dem sich das Album beschäftigt.



Dann handelt demnach jeder der Songs von einer anderen Person?!



Ja, außer beim ersten und letzten Song, da steht der Erzähler im Mittelpunkt.



Wenn man sich nicht mit dem Booklet und der Story befasst, dann könnte man schnell darauf kommen, dass es sich um ein Konzeptalbum über einen Serienkiller handele.



Nein, aber die Songs sind auch gruppiert. Es gibt etwa zwei Stücke über Mord; zum Einen "Just One More", da ist die Person ein Serienmörder und hört in ihrem Kopf immer nur "Just one more", aber wenn sie dann noch jemanden tötet, kehrt die Stimme zurück und so hört es nie auf. Das zweite Stück ist "I Killed You" und handelt von einem Impulskiller, der nach Hause kommt, seine Frau mit einem anderen Mann im Bett erwischt, sie dann sofort umbringt und im nächsten Moment gar nicht mehr weiß, was er da getan hat. Dieser Mensch ist sonst nie aggressiv gewesen, aber in diesem einen Moment kommt es dann unkontrolliert heraus. In "Miseducation" geht es um einen Lehrer, der seine Position missbraucht und einige seiner Schüler über die anderen stellt, weil er sie als besonders begabt ansieht und den Rest nur als Abschaum. Und solche Lehrer gibt es wirklich! Daher stammt auch der Chor, der singt: "This is it!", denn die Schüler gehen gemeinsam auf die Barrikaden. Das Pendant dazu ist "Outcast", in dem sich ein Schüler total ausgestoßen fühlt und schwer bewaffnet in die Schule stürmen will. Aber am Ende hat er sich alles nur vorgestellt und es noch nicht getan, es soll ihm aber als Warnung dienen. Das Umfeld merkt auch meist, dass mit solchen Leuten etwas nicht stimmt.



Ihr habt die Stories der Stücke im Booklet gut erklärt, muss ich sagen, denn nur anhand des Songtextes kann man die Handlung nicht unbedingt erkennen.



Deswegen sind auch zwei Seiten, auf denen alles erklärt ist, dabei. "Push The Button" dreht sich um den "Krieg per Knopfdruck". Ein Soldat sitzt im Panzer, sieht alles auf dem Bildschirm und soll den Knopf drücken, aber er weiß gar nicht, warum oder auf wen er schießen soll und ob es gerechtfertigt sei und vielleicht Unschuldige geopfert werden. Im Vordergrund steht der Zweifel, lieber den Befehl zu verweigern und bestraft zu werden, als für den Tod von Zivilisten verantwortlich zu sein. Krieg ist ja heute unpersönlicher denn je geworden, aber in dem anderen Song ist er persönlich, das ist "Blade". Er spielt vor ein paar Jahrhunderten in Schottland und handelt von der Verteidigung des eigenen Lebens und dem der Familie mit dem Schwert. Dort steht die direkte Konfrontation mit dem Feind im Vordergrund. Die Gewalt wird auf dem Album also immer von zwei Seiten beleuchtet!



Aber wie schaut es musikalisch aus? Wie konntest Du denn Sebastian Bach überhaupt für das Projekt gewinnen? Du standest mit ihm ja seit dem Release des letzten CHAIN - Albums in Verhandlungen.



Zu dem Zeitpunkt ging es darum, welche Songs er gut oder nicht gut findet. Der Kontakt mit ihm kam über James LaBrie zustande. Er fragte mich, wen ich im Auge habe, das Album einzusingen und wir waren uns beide im Klaren, dass James es nicht einsingen werde, da er zu viel zu tun hatte und seine Stimme nicht zum Material gepasst hätte. Ich kam auf Sebastian Bach und James meinte, dass er ein Kumpel von ihm sei und er ihn anrufen könne. So kam der Kontakt zustande und Sebastian fand es von Beginn an supergeil. Daraufhin schrieb ich die Platte fertig, mit Ausrichtung auf seine Stimme. Aber er kam dann an und meinte: "Hier müssen wir etwas ändern und dort gefällt es mir nicht und da passt es nicht…!". Woraufhin ich ihm zu verstehen gab, dass es nicht seine, sondern meine Platte sei! Ich sagte ihm, dass er nicht singen werde, wenn es ihm alles nicht passt! Na klar… ich setze mich hin und schreibe die Platte um, haha! Das ist nicht sein Soloalbum! Wir bezahlten sauviel Geld, ihn ins Studio zu holen und wenn es wirklich seine Soloplatte gewesen wäre, dann hätte er mich bezahlen müssen! Natürlich kann er mich als Produzent oder Performer anheuern, seinen Solo - Kram zu schreiben und zu spielen, aber das FRAMESHIFT - Album ist meine Platte und ER ist dafür bezahlt worden. Wenn er nicht wollte, dann eben nicht! Ich ging dann zu Maya Haddi, einer Freundin von mir und eine herausragende Sängerin und fragte sie, ob sie nicht singen wolle. Drei Tage später bekam ich dann eine Antwort von Sebastian und er meinte, er habe das Konzept ja verstanden und gemerkt, dass es gut sei und nun wolle er doch singen. Da hatte er wohl gemerkt, dass sein sehr hoch dotierter Scheck zu zerplatzen drohte und wohl Angst bekommen.



Nun, Sebastian Bach hat in unseren Breitengraden den Ruf eines… ähm… "Rockstars"; Du verstehst, was ich meine?! Kannst Du das denn bestätigen?



Nun, man könnte ihn mit einem einzigen Wort umschreiben; Du verstehst, was ICH meine, haha?!



Ja, gut, ich wollte das ja nur mal wissen…



Er hat sie nicht mehr alle! Die Platte war komplett geschrieben und es gab einen riesigen Skandal im Netz. Er gab dort ein Statement ab, dass wir ihn beschissen haben sollen und er habe ja sieben Songwriting - Credits verdient, etc. Wir haben ihm nur zwei gegeben und er meint, wir wollten ihn über den Tisch ziehen. Er meinte auch noch, dass mein Englisch nur gerade eben so gut sei, dass man sich mit mir unterhalten könne, aber zum Schreiben von Texten reiche es ja nicht und er habe mir sehr stark aushelfen müssen. Mein Englisch ist besser als seines und selbst, wenn es so wäre, wie er behauptet, hat Matt Cash (unter Anderem Sänger von CHAIN - Anm. d. Verf.) immer noch alle Texte mit mir zusammen geschrieben und er hat einen "Master" - Titel in englischer Literatur. Solche Sachen könnte Sebastian Bach gar nicht schreiben, selbst, wenn er 200 Jahre leben sollte. Es hat schon seinen Grund, warum Matt mit mir arbeitet, denn ich weiß, dass er dort besser ist als ich. Es gibt auf meiner Website Tausende von Einträgen, in denen wir Stellung genommen haben, wie es genau lief und Sebastian meinte, er habe auch das Recht gehabt, die Mixe des Albums abzusegnen, bevor sie veröffentlicht werden. Das ist vollkommener Blödsinn, denn in seinem Vertrag steht ganz genau, dass Progrock Records die Rechte an allen Mixen haben! Wir haben ihm mündlich mitgeteilt, dass er die Mixe hören kann, bevor die Platte rausgeht und er wollte dann Co - Writings zu jedem Song haben. Das wollten wir aber nicht, denn die würden dann auch über seine Publishing Company laufen… ich glaube, hier hackt´s!!! Daraufhin haben wir auf stur geschaltet und ihm gesagt, dass er gar nichts zu hören bekommt und auch beim Booklet hat er seinen Senf dazugegeben, welche Seite in Ordnung sei und welche nicht. Als ob er das Recht dazu hätte… das ist meine Platte! Er hat gar nichts dazu zu sagen, hat aber getan, als sei das seine CD. Es war alles geschrieben und mit "Rough Vocals" von Matt Cash aufgenommen und natürlich haben wir nie erwartet, dass er ins Studio geht und jeden Ton genau so singt. Wenn wir das gewollt hätten, dann hätte Matt das Album komplett eingesungen. Er durfte ja ein wenig variieren, aber keine dieser Änderungen war so prägnant, dass man ihn als Co - Writer nennen müsste. Wenn er eine Betonung ändert oder ein Wort herausnimmt, dann hat er den Song noch lange nicht geschrieben. Überleg mal: ich stehe vier Tage im Studio, schreibe die Songs, nehme sie auf und zwei Tage sitzen wir an den Texten und Melodien und dann kommt einer zur Tür herein, streicht zweimal das Wort "I", dreht zwei Worte um und bekommt genauso viele Writing - Credits wie die anderen. So läuft das nicht!



Ich hätte niemals gedacht, dass es so krass gelaufen ist!



Er ist ein kompletter Egomaniac! Er steht im Studio und sagt: "Das singe ich aber nicht! Da müssen wir dieses und jenes Wort umstellen!". Darauf habe ich geantwortet: "Sebastian, das macht Sinn, wir haben das so geschrieben!". Er führt dann als Argument an, dass ich ja sowieso keine Ahnung habe, er schon 25 Millionen Platten verkauft hat und es daher so singt, wie er will. Ich meine, diese Verkäufe kamen von SKID ROW und dort hat er auch nix geschrieben. Er sollte auch im Rahmen unserer Platte der Star sein, Promotion betreiben, Interviews geben… und eigentlich sollte dieses Gespräch hier mit ihm stattfinden!



Wobei ich sagen muss, dass es schon mehr Sinn macht, mit den Leuten zu reden, die die Musik auch geschrieben haben. Die können meist viel mehr dazu sagen, als jemand, der das Material "nur" eingesungen hat.



Es sollte bei der Sache um ihn gehen und er hat es völlig verbockt. Er gibt jetzt nirgendwo Interviews, was aber vertraglich so festgelegt wurde. Normal muss er innerhalb der nächsten 30 Tage mit der Pressearbeit beginnen, sonst versaut er sich seine Tantiemen. Er weigert sich jetzt, Interviews zu geben, weil wir ihn angeblich verarscht haben! Wenn wir ihn verarscht hätten, hätten wir ihm auch nicht für zwei Songs Credits eingeräumt. Dann hätte ich auch sagen können, dass Sebastian Bach gar nichts geschrieben hat. Und wenn wir ihn seines Geldes hätten berauben wollen, dann hätten wir ihm auch nichts eingeräumt, aber er hat bei zwei Stücken so viel verändert, dass er diese Credtis einfach haben musste. Aber eben nur bei zwei und nicht bei sieben Songs! In dem Song "I Killed You" beispielsweise lautete eine Textzeile im Original: " Unfaithful blood covers my bed", die von Matt im Kontext zum Rest richtig gut kam und sich auch auf eine andere Zeile reimte. Da meinte Sebastian nur: "Nee, das singe ich so nicht! Das muss "Blood of the unfaithful" heißen!". So gibt es erstens gar keinen Reim mehr und zweitens bekommt man dafür doch keinen Credit! Er hat da nur die Worte umgedreht. Das war echt schrecklich und ging so weit, dass ich die Originaltexte auf meiner Homepage, auf meinem Messageboard, gepostet habe und jeder ganz klar sehen kann, was geändert wurde. Ich wurde nämlich vorher von einigen Leuten wüst beschimpft und Henning Pauly solle sich doch schämen, Sebastian Bach derart zu behandeln… die haben mich total fertig gemacht! Da habe ich alles ins Netz gestellt und klar dazugeschrieben, was im Vertrag stand und was seine Rolle war. Und auch, dass er im Studio stand, den Rockstar raus ließ und meinte, er sei Sebastian Bach und ich habe gar keine Ahnung, was ich überhaupt mache. Er griff auch Matt Cash an, von wegen, er sei ja nur ein Grundschullehrer und er würde ja nix singen, was ein Grundschullehrer geschrieben hat. Der Mann denkt wirklich, er sei besser als normale Menschen.



Also heißt das, dass Du mit ihm nicht mehr zusammen arbeiten möchtest, haha?!



Äh… nee! Wir schreiben uns nicht einmal mehr E - Mails, sondern jegliche Konversation findet über Anwälte statt.



Ich habe von Sebastian Bach schon ein paar nicht so schöne Sachen gehört, aber was Du sagst, erschüttert mich schon. Normal gebe ich auch nichts auf Gerüchte oder dieses "vom Hörensagen", aber dann scheint ja an den Sachen tatsächlich etwas dran zu sein?!



Ein anderes Ding war die Sache mit Michael Sadler (Sänger von SAGA, hat schon oft mit Henning Pauly gearbeitet - Anm. d. Verf.). Er ist der netteste Mensch, den ich kenne und mittlerweile ein echt toller Kumpel. Und er hat auch Welterfolge gehabt, präsentiert sich aber zu keiner Sekunde als "Rockstar". Er saß zwei Stunden im Auto, um zu uns ins Studio zu fahren, weil Sebastian ihn gerne einmal kennen lernen wollte und riesiger Fan von ihm sei. Klar, wir riefen ihn an, er setzte sich mit seiner Frau ins Auto, fuhr an einem Samstag zu uns und Sebastian kam einfach nicht! Wir hatten uns mit ihm für elf Uhr morgens verabredet und um ein Uhr riefen wir ihn im Hotel an, wo er bleibe und dass Michael Sadler auf ihn warte. Er meinte aber nur, er komme gleich und wir sollten "mal was machen". Da sind wir natürlich nicht untätig geblieben und haben Michael gleich diese "Gangland" - Vocals einsingen lassen. Er musste aber ein paar Stunden später wieder weg, weil er seine Tochter abholen musste, aber Sebastian war immer noch nicht aufgetaucht. Um vier Uhr kam er dann endlich und die ganze Aktion war mir peinlich bis zum Erbrechen!



Na gut, aber Michael Sadler wird sich seinen Teil dabei gedacht haben, oder?!



Hör bloß auf! Es ging dann auf den Webseiten hin und her und schließlich hat mir Sebastian auf seinem Messageboard sogar Schläge angedroht.



Hahaha! Wie bitte?



Ja, so Sachen wie "Wir treffen uns nochmal und dann wirst du schon sehen…!" oder "Aus 2000 Meilen Entfernung kannst du wohl schwätzen…" und ich solle doch mal von meinem Computer wegbleiben, denn ich habe angeblich überhaupt kein Leben mehr und sowas. Dabei sitzt er selber zu Hause und droht mir per Computer, auch 2000 Meilen weg, Schläge an. Der redet auch abfällig am Telefon mit Dir und meint echt, er sei was Besseres! Ja gut, ich habe meinen Job, hier zu Hause meine Videospiele, meine Hunde,… aber ich hänge eben nicht auf Parties ab wie er. Ich bin kein Rockstar, ich bin einfach nur Musiker und er behauptet, ich sei nicht so lange im Business wie er und er habe ja schon Millionen Platten verkauft. Dabei habe ich in den letzten drei Jahren mehr an Releases auf die Reihe bekommen als er!



Die Diskographie auf seiner Homepage schaut auch recht mager aus: es gibt vier Alben mit SKID ROW, ein Soloalbum und die FRAMESHIFT - Platte.



Und genau so viele Scheiben habe ich in den letzten drei Jahren herausgebracht! Ich bin also auch nicht erst seit gestern dabei und habe schon mit vielen Leuten zusammen gearbeitet. Er meinte zu mir, er könne sich nicht mit mir identifizieren und er raffe ja gar nicht, was ich sagen wolle. Ich wisse gar nicht, in welcher Welt er lebe, weil ich angeblich nur zu Hause vor dem Fernsehen sitzen würde, während er im "Rainbow Room", einer bekannten Rocker - Kneipe in L.A., nur mit den Größen der Szene abhängt… ich kann dir sagen…!!!



Hilfe! So hatte ich mir diese Zusammenarbeit wahrhaftig nicht vorgestellt! Aber wie schauen denn Deine momentanen Aktivitäten aus? Du hast doch sicher schon die nächsten heißen Eisen im Feuer?



Im Moment mache ich gerade die Rockoper "Babysteps" fertig, über die wir ja schon im letzten Interview sprachen. Außerdem arbeite ich mit einem sehr fähigen Sänger namens Juan an einer neuen Soloplatte, die wohl unter dem Banner "Henning Pauly" erscheinen und sehr modern, teils schon Industrial - lastig ausfallen wird. Sie ist demnächst fertig und wird wahrscheinlich den Titel "Credit Where Credit Is Due" tragen. Und Du erkennst es sicher am Titel; es wird in einigen der Stücke um diese ganze Scheiße mit Sebastian Bach gehen. Wir werden uns über Rockstars lustig machen, ein Song wird "Copyright Conspiracy" heißen,… da werden wir richtig viel Spaß haben!



Wird es denn auch irgendwann ein neues FRAMESHIFT - Album geben, mit wieder einem anderen Sänger?



Hör auf! Das geht auf meinem Messageboard auch schon rund; ich solle mit dem oder mit dem arbeiten… und viele Leute davon sind Hardcore - 80´s - Fans, die Sänger wie Vince Neil oder auch wieder Sebastian Bach hören wollen. Ich liebe die Musik aus den 80ern auch, aber das habe ich ja jetzt gemacht. Dann kommen die ganzen Proggies an und wollen Sänger aus ihrem Genre hören, wie Russell Allen oder Jörn Lande. Ich kenne diese Musiker teilweise gar nicht und finde sie auch nicht immer gut. Und für einen Progressive Metal - Sänger habe ich ja auch schon geschrieben. Wenn ich so jemanden haben möchte, dann nehme ich, wie schon auf dem FRAMESHIFT - Debüt, James LaBrie und niemand Anderen. Die Idee hinter FRAMESHIFT ist, jemanden zu nehmen, der in diesem bestimmten Bereich noch nie etwas gemacht hat, zumindest nicht in dieser Art. Es soll etwas Außergewöhnliches sein und James hatte vorher auf keiner Platte gesungen, die für Gesang geschrieben war und DREAM THEATER schreiben ja nicht für seinen Gesang. Und Sebastian Bach hatte niemals vorher so viele Harmonien gesungen. Ich würde dann gerne jemanden nehmen, der sonst gar nichts mit Rock oder Metal zu tun hat und der mich als Komponist fordert!



Woher weißt Du denn vorher, wann jemand für FRAMESHIFT oder besser für CHAIN oder Deine anderen Bands / Projekte geeignet ist?



Bei CHAIN singt Matt und CHAIN sind, musikalisch gesehen, auch eher eine Band. Und bei FRAMESHIFT kann ich alles machen, was und wie ich es möchte; das ist, so gesehen, mein Spielplatz. Matt ist fester Sänger bei CHAIN und Michael Sadler hat dort nur Guestvocals übernommen. Bei FRAMESHIFT soll es jemand sein, den ich kenne und respektiere und das nächste Album wird sicher nicht so hart werden wie das aktuelle. Bei Metal bin ich jetzt mit allen Dingen, die für mich interessant sind, fast durch und es gibt dort nicht mehr viel für mich zu entdecken. Es wird daher ruhiger werden, denke ich.



Also nicht "Eamahut", haha?



Nee, denn die aktuelle Scheibe ist relativ hart und die, an der ich jetzt arbeite, wird noch härter. Auf "Babysteps" hält es sich die Waage, denn dort sind sowohl harte Songs, als auch gefühlvolle Balladen zu hören. Danach ist es Zeit, mehr mit Akustikmusik zu machen und vielleicht wird daraus die nächste FRAMESHIFT - Platte. Mit einem Sänger, den man gar nicht erwarten würde, da fällt mir vielleicht SAMMY HAGAR ein… aber definitiv kein Prog Metal - Sänger! Natürlich laufe ich damit Gefahr, meine Hörer zu überfordern, aber das sollte man bei meiner Arbeit mittlerweile gewohnt sein, haha!




Henning Pauly Henning Pauly & Sebastian Bach Henning Pauly & Sebastian Bach Michael Sadler beim Aufnehmen Matt Cash Henning Pauly & Sebastian Bach