Interview:

2011-08-02 Exhumed

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EXHUMED haben sich mit einem Paukenschlag in Form des „All Guts, No Glory“-Albums zurückgemeldet, nachdem sie beim Inferno Festival auch Live ihre Comeback gefeiert hatten. Kein Wunder, dass Matt Harvey verdammt gute Laune hat und die gerade stattfindende Tour mit CEPHALIC CARNAGE für einen Moment vergisst, um davon zu erzählen, wie und wann EXHUMED wieder zusammenfanden, wer welche Songs schrieb und wie die Aufnahmen abliefen. Interview “All Guts, No Glory” ist vor ein paar Wochen veröffentlicht worden und ihr seid zurück in der Metal-Welt. Wie fühlt sich das an? Die meisten von euch waren ja mit anderen Bands aktiv (FATALIST, INTRONAUT), von daher wart ihr individuell gesehen ja nie ganz verschwunden…



Yeah, wir waren alle sehr beschäftigt, denke ich. Ach wenn ich von EXHUMED ausgebrannt war, war ich nie von Musik an sich ausgebrannt. Ich habe immer Sachen geschrieben und gespielt, das hat sich nie geändert. Leon war mit MURDER CONSTRUCT immer dabei, seitdem er IMPALED verlassen hatte. Danny hat sich darauf konzentriert, sich einen Namen als Drummer zu machen, mehr noch als als Mitglied einer bestimmten Band bekannt zu werden, und INTRONAUT ist ganz sicher sein Baby. Wes hat mit FATALIST ein tolles Album gemacht und ich einige Thrash-Sachen mit DEKAPITATOR und SCARECROW.



Wann habt ihr euch zum Schreiben eines neuen EXHUMED-Albums entschieden? Wer hatte die Idee dazu, wer war die treibende Kraft? Ich tippe ja auf dich, aber man weiß ja nie…



Wes war der eigentliche Katalysator *lacht*. Er ist Schuld! Ich lebte auf Hawaii und war gerade dabei, nach Kalifornien zurückzukehren. Ich wollte mit Wes abhängen und ein wenig jammen, einfach nur spielen und sehen, was passiert. Wes hat, halb im Scherz, vorgeschlagen, ein neues EXHUMED-Album zu machen. Von da an wurde daraus irgendwie eine Lawine, die zu dem Album und jetzt zu verdammt vielen Touren und dem ganzen Kram führte. Es ist schon verrückt, wie das ein eigenes Leben bekommen hat und Fahrt aufgenommen hat, seitdem wir im letzten Frühjahr davon gesprochen haben.



Ihr habt ja eure quasi-Comeback-Show beim Inferno Festival in Oslo gespielt. Wie ging es dir vor der Show? Hat sie dir Spaß gemacht?



Ich war tatsächlich etwas nervös, bis wir die ersten Sachen gespielt hatten, von da an fühlte es sich das natürlichste Ding der Welt an. Beim Maryland Deathfest haben wir eine Show gespielt, die sich mehr wie ein „Comeback“ anfühlte, da wir dort von alten Freunden, Leuten von Relapse Records und vielen anderen Leuten umgeben waren. Versteh’ mich nicht falsch, Norwegen war toll, sogar viel besser als wir erhofft hatten, da wir direkt nach IMMORTAL spielten *lacht*.



Wie lange wart ihr in Norwegen?



Wir waren zwei Tag da. Es war ein ziemlicher Trip. Alles war gut organisiert und sehr freundlich, was wir so aus den Staaten gar nicht kennen. Wir hatte eine tolle Zeit und endlich mal TODAY IS THE DAY und SOILENT GREEN wieder gesehen, was toll war, da wir unsere erste US-Tour mit ihnen gespielt hatten. Wir haben Bard (EMPEROR) getroffen und mit ihm eine tolle Party gefeiert, genau wie mit unseren alten Freunden in VOMITORY. Am ersten Tag haben wir uns ziemlich abgeschossen, aber am zweiten Tag haben wir uns selbst gebremst, da wir die Show ja sehr spät gespielt haben. Wran ich mich erinnere ist an Satyr’s Wein, der nur ein schlechter Merlot war – aber hey, er war umsonst!



Wie lange habt ihr denn an „All Guts, No Glory“ geschrieben? Finden sich da auch alte Ideen wieder oder ist das alles komplett neu?



Wir haben drei alte Songs neu arrangiert, die wir 2005 geschrieben haben: „As Hammer To Anvil“, „Death Knell“ und einer der Bonustracks, „Cold Caress“, den wir ein wenig verändert haben. Das einzige andere Song, der nicht brandneu ist, ist der Titelsong, den haben wir in den 90ern als Live-Intro gespielt. Ich wollte den Song schon auf „Gore Metal“ haben, wurde da aber von Col und Ross überstimmt. Alles andere haben Wes und ich zu gleichen Teilen in fünf Monaten geschrieben, von Januar bis Juni 2010. Ich habe dann ein paar Pre-Production-Sachen gefunden, an denen ich 2005 gearbeitet hatte und die ich in meiner Garage aufbewahrt hatte. Ich bin sehr froh, dass ich die damals nicht genutzt hatte, denn sie sind viel langsamer und melodischer und es war klar, dass ich damals mit EXHUMED fertig war, als ich sie geschrieben hatte.



Was haben die anderen zu den Songs beigetragen?



Wes und ich haben uns die Arbeit geteilt, aber natürlich haben Danny und Leon kleine Arrangements und Ideen eingebracht, sobald wir das Proben gestartet hatten. Es war cool, denn früher habe ich 80% der Musik geschrieben und auch die Texte, was sehr viel Druck war. Ich schreibe noch immer alle Texte, aber es ist fast schon mehr Spaß Texte zu der Musik von jemand anderem zu schreiben – ich nutze anderem Rhythmus und Betonungen, auf die ich sonst nicht gekommen wäre.



Welcher Song des Albums ist denn dein Favorit geworden?



Hmmm, das ist schwer zu sagen. "Through Cadaver Eyes" könnte das sein, aber auch "Death Knell", "Necrotized" und "Distorted And Twisted To Form “ sind stark. Ich kann es nicht abwarten, die Live zu spielen.



Lebt ihr alle noch in San Jose? Wie oft probt iher und hängt zusammen ab?



Niemand lebt noch in San Jose, wir sind alle in Südkalifornien. Ich bin davon am nördlichsten, gut drei Stunden nördlich von LA. Wes ist kürzlich vorübergehend nach Tempest, Arizon gezogen, was interesssant werden dürfte. Wir proben vor einer Tour sehr oft, sonst weniger. Unser Tour-Drummer wird Mike Hamilton von DEEDS OF FLESH sein, da Danny mit INTRONAUT viel zu tun hat. Mike und ich leben in der gleichen Stadt, von daher ist es sehr einfach. Wenn wir nicht proben, hängen wir rum, trinken ein paar Bier, machen den Grill an oder gehen zum Strand.



Wo habt ihr “No Guts, All Glory” aufgenommen? Wie lange wart ihr im Studio?



Wir haben es in drei Schritten aufgenommen. Die Drums wurden in Orange County mit John Haddard aufgenommen. John war der erste Drummer von PHOBIA, weswegen er nicht nur unsere Musik versteht, sondern auch darauf spezialisiert ist, einen tollen Drum-Sound zu machen. Er und Danny haben schon oft zusammengearbeitet und auch dieses Mal war es nahtlos. Wir haben die Drums für alle 17 Songs in zwei Tagen aufgenommen. Danach sind Wes und ich nach Arizona, um mit Ryan Butler (LANDMINE MARATHON) im Arcane Digital Recording die Gitarren, Bass und Vocals aufzunehmen. Leon kam ein paar Tage später dazu und wir waren insgesamt zehn Tage dort. Wir haben jeden Tag lange gearbeitet und einen wirklich heftigen Gitarrensound bekommen.
Danach haben wir alles zu Erik Rutan (HATE ETERNAL) geschickt, der in sieem Mana Recording Studio in Florida Brian Eliot den Mix machen ließ. Brian hat einen tollen Job gemacht, wir sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Jeder, der mit uns gearbeitet hat, ist über sich hinausgewachsen, um das Album zu schaffen, das wir uns vorgestellt hatten.



Wer hat das Cover und das Artwork gemacht?



Dirk Rogers und Caleb Schneide (BAD ACID TRIP) haben das gemacht; beide arbeiten auch noch als SFX-Typen in Hollywood. Sie haben das Make-Up gemacht und sich um Location und Ausrüstung gekümmert. Viele der Gedärme und so was kommen von der „The Walking Dead“-Serie. Sawa Remetch hat die Fotos geschossen und einen tollen Job gemacht, sie hat uns alle dazu gebracht, total verrückt zu sein. Orion hat dann bei Relapse alles zusammengebracht und das Layout mit Photoshop bearbeitet.
Ich mag das Cover sehr, es ist sehr krank und eklig, aber hat auch viel Humor und Spaß, was genau das ist, was wir haben wollten. Es hat einen „Texas Chainsaw Massacre II“-Vibe.



Was sind eure weiteren Pläne für 2011?



Wir touren gerade mit CEPAHLIC CARNAGE, MACABRE und WITHERED in den westlichen USA und Kanada, danach werden wir für ein paar Festivals nach Europa und dann drei Wochen mit CEPHALIC CARNAGE im Oktober haben. Danach eine weitere US-Tour im Osten, mit GOATWHORE, CEPHALIC CARNAGE und HAVOK. Wir sind also verdammt beschäftigt. Wir planen schon Frühjahr und Sommer 2012, was total krank ist!



Wie ist die Tour mit CEPHALIC CARNAGE?



Es ist alles bestens. Alle Bands sind Killer und coole Typen, die Kids kommen zahlreich und machen viel Lärm und kaufen Shirts, von daher kann ich nicht mehr verlangen *lacht*.



Macht dir Touren noch immer Spaß? Was machst du gegen die Langeweile?



Ich genieße es. Es kann manchmal angespannt sein, aber ich versuche viel zu lessen und schlafe viel *lacht*. Das hilft bei den Fahrten. Aber im Grunde macht mir das Touren Spaß, da ich gerne neue Orte besuche, alte Freunde wieder sehen kann und natürlich hilft das Freibier jede Nacht auch *lacht*.



Weise Worte zum Schluss?



Wise words, huh? Well if you've read our lyrics, you know that wisdom isn't exactly my strong suit! Thanks much for the interview and the support - we really appreciate it! See you all on the road - save your strength for the day we come to your city!

Cheers!


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