Interview:

2003-12-26 E-Force

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"Was dich nicht tötet, macht dich nur noch stärker" oder: Eric Forest ist zurück! E-FORCE heißt die Band, "Evil Forces" die Debütscheibe, die bei Season Of Mist erschienen ist. Im Frühling 2001 rief der Ex-Voivod-Mann seine neue Band ins Leben, nachdem er die kanadische Legende und einen schweren Autounfall hinter sich gelassen hatte. Dann entstanden die ersten Songs, die auf einem sehr rauh produzierten Demo gelandet sind, das jetzt im Internet (siehe unten) herunter zu laden ist. Die Songs erinnerten durchaus an eine Reminiszenz an Bands wie Voivod, Ministry und Slayer. Aber dennoch waren sie irgendwie "typisch Eric". Ende 2001ging’s los mit dem zweiten Demo - und jetzt startete E-FORCE durch. Ergebnis: Begeisterung im Untergrund und ein Deal mit oben genannten französischem Label. Einen langen und beschwerlichen Weg hat der inzwischen 33-jährige also hinter sich. InterviewDas Leben ist so wertvoll. Was ich durchgemacht habe, war sehr, sehr schwierig. Aber so stumpf es klingt: Was dich nicht tötet, macht dich nur noch stärker. Ich habe gelernt, welch Ehre und Privileg ich genießen konnte, Teil von Voivod gewesen zu sein. Jetzt geht das Leben weiter - Rock’n’Roll."

Auf Voivod weist auch der Bandname hin.



Ich benutze meine Spitznamen aus alten Zeiten, weil er einfach paßt, die Musik, gut beschreibt. Heavy and powerful! Ganz davon abgesehen, daß viele andere Bands die guten Namen bereits besetzen.



Wie schon gesagt, Parallelen zu Bands wie Ministry oder Slayer sind durchaus auszumachen. Ist das okay?



Ich würde die ganze Chose als Cyber-Thrash bezeichnen. Eigentlich schreiben wir einfach Songs, ohne uns groß drum zu kümmern, was am Ende rauskommt und welchem Stil es entspricht. Wir wollen ehrlich sein, uns gefallen und wenn wir dann auch noch ein paar Leute ansprechen, ist es um so besser.



Mehr Gedanken macht sich der Quebecois sicherlich über die Texte.



In erster Linie müssen die Texte zu dem jeweiligen Songs passen. Bestimmte Stimmungen benötigen auch ein gutes Thema - ich denke, daß uns das auch recht gut gelungen ist. Manche Titel sind einfach das, was sie sind - wie zum Beispiel ,Crypto-Sporidium‘ oder ,Satanic Rituals‘. In ,Mayhem´ geht es darum, Leuten wie dem Boss, dem Lehrer und sonst wem zu verklickern, daß es so nicht geht. Grundsätzlich ist das meine Art, FUCK YOU zu sagen.



Zusammen mit Gitarristen Dan Lauzon (Ex-Entropy) und Bryan Donahue (Ex-Homicide) sowie Drummer Lewis Leveque (Ex-Genetic Control/ Homicide) sagt E-FORCE jetzt also "Fickt euch" und spielt Metal?



Ich würde schon sagen, daß wir echte ,Heavy-Metal-People‘, vielleicht hat das was mit meinem Geburtstag, Freitag, dem 13. (Februar) zu tun, haha. Letztlich mögen wir es, zu feiern und das Leben in einer gesunden Balance zu halten, es zu genießen, so gut es eben geht.

Was ja im übertragenen Sinne auch für die Produktion des Albums gelten dürfte.



Pierre Remillard, der ja auch schon mit Bands wie Cryptopsy, Kataklysm, Gorguts oder Krisiun arbeitete, hat sein Wild Studio zwei Stunden nördlich von Montreal in einem Schlösschen mitten im nirgends. Da arbeiteten wir im Juli in kompletter Ruhe und selbst, wenn am Ende der zwei Wochen ein bißchen die Kraft fehlte, haben wir alles zu unserer vollsten Zufriedenheit erledigt. Zumal uns Dans Freundin hervorragend mit Bier versorgte. Und das Angeln am Nachmittag war toll, über den Kopf frei zu bekommen.



Was die erfahrene Band erwartet, überrascht keineswegs.



Die Zeit wird zeigen, was geht. Wir wollten eine Platte, so gut und ehrlich wie möglich machen. Und ich hoffe natürlich, daß wir genug Scheiben verkaufen, um das Label glücklich zu machen. Season Of Mist ist super, die Belegschaft weiß wirklich, wie sie ihre Arbeit zu erledigen hat und ich bin sehr glücklich, zu diesem Team zu gehören. Na klar, und eine Tour wäre auch toll. Aber letztlich passiert, was passiert.



Eric scheint das Leben auf Tour zu mögen, trotz seines Unfalls während der Anreise nach Wacken.



Es bedeutet jede Menge Spaß. Ich hatte viele, viele gute Momente mit Voivod. Und nur einen nicht so guten. Auf jeden Fall hoffe ich, so schnell wie möglich in Europa zu spielen. Die besten E-FORCE-Songs, aber sicherlich auch ein paar Klassiker aus Voivod-Zeiten. Und nachdem ich das Glück hatte, 1996 auf dem Dynamo-Open-Air aufzutreten, hoffe ich, daß es auch bald mit einem Festival klappt. Wacken oder so wäre klasse.



In eurer Heimat Montreal seid ihr bereits aufgetreten.



Stimmt. Montreal hat wahrscheinlich die größte Szene, was den Support von Metal betrifft. Es gibt enorm viele Bands und noch mehr Death-Metal-Fans. Es ist ein großartiger Ort, um live zu spielen.



Wovon der Herr Forest wohl nicht genug bekommen kann.



Stimmt, wenn ich Bock habe, spiele ich in einer Cover-Band Songs von AC/DC, Black Sabbath, Kiss und vielen anderen." Wofür - hoffentlich - in Zukunft nicht mehr soviel Zeit bleibt, damit Eric und seine Mitstreiter, die jeder über fast 20-jährige Erfahrung im Business verfügen, ihr Können auf möglichst vielen Bühnen Europas präsentieren können. Denn ein E-FORCE-Auftritt verspricht ehrlichen und harten Metal, der mit den Genre-Grenzen spielt und keine Kompromisse eingeht. Schön, daß Eric Forest wieder da ist, schön, daß er ein so tolles Album mitgebracht hat.

Welcome back, Eric! Bonjour E-FORCE! Schaut unter http://www.drownmary.com/eforce.html und kauft euch die Scheibe.



Bandpic.