Interview:

2007-10-17 Doomsword

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Nach vier Jahren lassen DOOMSWORD endlich wieder von sich hören. Mit "My Name Will Live On" hat die Band um Chef Deathmaster wieder ein uriges Werk vorgelegt, dass ihren Ruf als ungewöhnliche Kapelle untermauert. Das DOOMSWORD-Oberhaupt stellt sich METAL INSIDE zum Interview und sprach von neuen Mitgliedern, Irland, Manowar, Inspiration und ganz vielen Schwertern.InterviewMit eurem "neuen" Line-Up bist du wohl ganz zufrieden?

Amazing! Außerdem ist es auch das dauerhafteste. Und wir sind als Musiker gewachsen, gleichzeitig eben auch als Band - das hält die Moral sehr hoch. Um genau zu sein, haben wir zwei relativ neue Jungs dabei - Geilt und Sacred Heart. Relativ deshalb, weil wir in dieser Besetzung seit dem Bang-Your-Head-Festival 2004 zugange sind. Aber klar, das war ihr Debüt mit uns im Studio. Letztlich: Wir sind sehr glücklich über ihre Verpflichtung und DOOMSWORDs Sound hat große Fortschritte gemacht. Dank ihrer Fähigkeiten und ihres Geschmacks waren wir in der Lage, ein krachendes Stück Epic Metal loszulassen - und sind es auch in den kommenden Jahren



Die Reaktionen scheinen ja auch recht in Ordnung?

Wir sind sehr glücklich mit dem Feedback auf "My Name Will Live On". Nach vier Jahren Stille sind die Fans enorm zufrieden. Klar, wir haben jetzt den Punkt erreicht, an dem die Leute diskutieren, welches denn nun das beste ist. Aber das ist normal. Ich bevorzuge vielleicht "Crystal Logic" gegenüber "Open the Gates", aber das halt mich ja nicht davon ab, "Open The Gates" zu mögen oder sich die Lautsprecher damit ordentlich durchzupusten.



Du machst Musik und ziehst durch die Weltgeschichte, Italien, Norwegen, zuletzt Irland. Wie machst Du das?

Naja, ich arbeite in den Ländern auch immer. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass es einige Länder gibt, die besser zu meiner Persönlichkeit passen als Italien: Irland ist fantastisch und ein unendlicher Quell an Inspiration. Und so spielte das Land sicherlich auch eine große Rolle im Entstehungsprozess der neuen Scheibe. Naja: Und eine rothaarige Frau war tatsächlich der Grund für mich, auf die grüne Insel zu ziehen. Italien ist allerdings auch nicht so schlecht. Alles voller Seen und Berge ? und sehr inspirierend im Winter. Wenn der Schnee alles für Monate überdeckt und unsere allgegenwärtiger Freund, der Nebel, alles geheimnisvoll und episch erscheinen lässt? Was? Das ist nicht das Bild, das Du von Italien hast? Nun gut, DOOMSWORD stammen nun mal vom Fuß der Alpen?



Spielte die ständige Suche nach dem Lebensmittelpunkt auch bei der langen Wartezeit auf´s neue Album eine Rolle?

Eigentlich ist es sogar der einzige. Ich brauchte eine Weile, bis ich neue Routinen gefunden hatte, um die Ideen mit dem Rest der Band in Italien auszutauschen. Es war alles ziemlich schwierig, weil ich keine Aufnahme-Ausrüstung dabei hatte. Ich begann, das Album mit einer akustischen Gitarre zu schreiben. Die musste ich mir von einem Kumpel in Irland ausleihen.



Dennoch ist die Musik auf "My Name Will Live On" irgendwie relaxter, oder?

Ich weiß nicht, vielleicht klingt das so, weil wir wieder näher zu unseren Wurzeln wollten und zu unserer Leidenschaft, dem klassischen Heavy Metal. "Let Battle Commence" wird wahrscheinlich unser aggressivstes Album bleiben, weil einige von uns ihre Wikinger- und Bathory-Instinkte in Gjallarhorn ausleben können. Wobei: Den Namen werden wir wohl aus rechtlichen Gründen nicht mehr nutzen können. Im vorliegenden Album haben die Meister des Genres große Rollen gespielt ? und das sind Warlord, Manowar, Omen, Cirith Ungol und Manilla Road So klingt das Album doch auch, oder? Und zum Thema "relaxt": Es war schon merkwürdig: Die meiste Zeit war ich nicht im Studio, eigentlich nur für die Vocals und beim Überwachen des Mixes. Das akustische Intro des achten Songs "Once Glorious" habe ich in Irland erledigt, ohne professionelles Equipment mit einem Mikro, für das ich 50 Euro bezahlt habe.



Manowar war doch wohl diesmal der allerwichtigste Einfluss, oder?

Das stimmt, es ist zu hören, wenngleich es nicht wirklich absichtlich passiert ist. "Steel Of My Axe" klingt beispielsweise ziemlich nach Manowar, die Band war aber keine Inspiration für diesen Song.



Eine wichtige Inspiration ist aber schon immer Moorcocks Novelle "Stormbringer" und ebenso Keltisches. Warum?

Moorcock ist einfach ein Genie. Seine Vision vom mehrschichtigen Universum, dem Multiverse sind einfach dermaßen abgehoben, geil. Nun ja und Symbole wie das "Sword Of Light", eine Klinge, die das Schicksal steuert, keltische Legende und all das sind unerschöpliche Quellen der Inspiration, Nuada, King Arthur, Excalibur?



Ohne Schwert, aber mit Trinkhorn geht´s dann hoffentlich auf Tour?

Nach dem Konzert zum zehnjährigen Bestehen der Band am 27. Oktober in Mailand mit Wotan stehen das Swordbrothers-Festival in Andernach und das zehnte KIT im April fest - in Sachen Tour hat sich nichts ergeben.



Ergeben haben sich aber vielleicht Kontakte mit Bands in Irland.

So richtig viel geht hier nicht im klassischen Metal. Es geht extremer zu. Und da gibt es im Untergrund einige coole Sachen, wie Steel Tormentor, Celtic Legacy, Old Season, Nemesis.



Was machen eigentlich deine Kollegen, wenn Du mal wieder in der Weltgeschichte unterwegs bist oder eins deiner Bücher aus den Bereichen Geschichte, Mythologie und Fantasy schmökerst?

Eigentlich rede ich da ja nicht drüber, aber nun gut: Sacred Heart ist Gitarrenlehrer mit vielen Schülern. Geilt gehört das Conquest Studio (wo DOOMSWORD alle Alben aufnahm zusammen mit Alex Festa, Andrea Testa (die Produzenten von "My Name Will Live On") und Jon of Midryasi. Und Geilt ist Bass-Player und Sänger bei Midryasi as well und sonst eine alter Schamane. Und was The Forger macht, versteht sich fast von selbst: Er arbeitet gern mit Eisen.



Womit wir wieder beim Thema "Schwerter" wären?



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