Interview:

2008-06-10 Demiurg

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DEMIURG-Mastermind Rogga Johansson ist kein Unbekannter mehr im Death Metal-Zirkus, ist er doch seit Jahren mit verschiedenen Projekten aktiv, die sich allesamt der alten Schwedenschule verschrieben haben. „The Hate Chamber“ kann neben sehr gutem Death Metal mit einigen Hochkarätern im Line-Up aufwarten, wie GOREFEST-Drummer Ed Warby und Dan Swanö. Grund genug, sich mit Herrn Johansson in Verbindung zu setzen und ihm einige Infos zu DEMIURG und seiner Einstellung zur Musik im Allgemeinen zu entlocken. Interview Euer Album „The Hate Chamber“ wurde später als geplant veröffentlicht – was hat die Verzögerung verursacht?


Das weiß ich gar nicht so genau, da kann das Label mehr sagen. Das Album, komplett, aber vielleicht war das Timing nicht passend oder sowas. Fuck me if I knew *lacht*


Wie sind die Reaktionen von Fans und Medien?


Ich habe noch nicht viele Reviews gelesen, aber die waren bisher alle gut. Und, viel wichtiger, die Kommentare der Fans bei MySpace waren durchweg gut. Die Leute scheinen das Album sehr zu mögen und halten das neue Material für besser als das des Debüts. Und genau das wollten wir: ein Album machen, das das Debüt zermalmt, obwohl im gleichen Geist geschrieben ist.


Dann seit ihr mit „The Hate Chamber“ rundum zufrieden? Oder gibt es Dinge, die es zu ändern gilt?


Wir sind in der Tat sehr zufrieden, es gibt nicht viel, was wir ändern wollen würden. Vielleicht die Tatsache, dass Pär nur die Zeit für cleane Vocals bei einem Song hatte. Er wird beim dritten Album mehr gefeatured werden, wenn es ein drittes Album gibt, natürlich.


Mit Dan Swanö arbeitest du schon länger zusammen, aber auf „The Hate Chamber“ sind noch einige andere exzellente Musiker vertreten – besonders Ed Warby (GOREFEST) ist ein großer Name. Wie hast du ihn zur Mitarbeit überredet?


Es war eigentlich Swanös Idee ihn zu integrieren. Ed hatte sich das erste DEMIURG-Album gekauft und mochte es sehr, was er mir per Email erzählte. Da war der nächste Schritt nicht mehr weit, ihn zu fragen, ob er auf dem neuen Werk Drums spielen würde. Es wurde auch schnell deutlich, dass Ed eine Kraft ist, mit der man Rechnen muss und so war er schon nach wenigen Tagen ein genauso wichtiger Teil von DEMIURG wie jeder andere auch.


Habt ihr jemals mit der kompletten Band geprobt?


Wir haben das auch beim ersten Album nie getan, da wir auch hier in Schweden weit voneinander entfernt leben. Wir haben es trotzdem hinbekommen und Ed hat seinen Kram in Holland aufgenommen und der Rest von uns hier in den grausamen Ödlanden des Nordens.


Was sind deine Zukunftspläne für DEMIURG?


No tours, no gigs, no budget for that at all, really.


Wird DEMIURG das Schicksal deiner anderen Projekte teilen? Du hast viele angefangen, von PAGANIZER bis RIBSPREADER, aber die meisten haben nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdient hätten. Was motiviert dich, trotzdem immer weiter zu machen?


Eine sehr gute Frage. Was mich motiviert ist, denke ich, dass ich das Schreiben von Musik sehr mag, aber es nicht wirklich mag, eine Band zum Proben zusammenzustellen und zu touren. So schreibe ich normalerweise viel Kram und nehme den mit Freunden auf und mehr passiert dann nicht. Mit DEMIURG passierte es, dass dort einige bekanntere Leute bei sind und wir dadurch bekannter wurden, aber das bedeutet mir nicht viel. Ich hoffe, dass die Leute den Kram mögen, den wir machen und selbst wenn irgendwann niemand mehr das mögen würde, würde ich die Musik trotzdem schreiben, um sie mir anzuhören, wenn ich betrunken bin *lacht*.
Das ist Musik für mich, die Basis für mein Dasein, unwichtig ob jemand anderes das mag oder nicht.


Womit verdienst du denn dein Geld?


Ich habe gelernt, Käse zu machen. Du weißt schon, harten Käse, der auf Pizzen oder Sandwiches kommt. Danach habe ich aber nicht mehr viel gemacht, außer Musik natürlich. Und Bier zu trinken.


Kommen wir zurück zu „The Hate Chamber“: haben die Texte eine Verbindung, ein gemeinsames Thema?


Es ist kein wirkliches Konzeptalbum, aber die meisten Songs teilen die gleiche Idee: die Themen von HP Lovecraft verwoben mit meinen Gefühlen über die Existenz. Sehr finster und langweilig, nicht sehr brutal, wie ich befürchte. Die Texte sind für mich wichtig und sollen zur Musik passsen. Ich weiß nicht, ob mir das gelingt, das müssen andere entscheiden.


Was hältst du von politsch motivierten Texten, wie sie bei RAGE AGAINST THE MACHINE oder BAD RELIGION zu finden sind?


Naja, jede Band kann ihre Agenda selbst wählen, aber für mich ist politische Musik nicht das Ding, auf das ich mich konzentrieren möchte. Vielleicht will ich irgendwann, vielleicht auch nicht, aber für Death Metal sind die Grundsteine gelegt mit „mach gute Musik und halte die Klappe über globale Erwärmung“ *lacht*.


Wie ist die Zusammenarbeit mit Mr. Swanö als Produzent, der ja immerhin einer der erfahrensten Metal-Produzenten ist?


All I can say is that he is gay. Really hard on dildo loving smeared with butter assgay. Naja, nicht wirklich, aber er ist ein umgänglicher Kerl und sehr guter Freund, auch wenn wir nur zusammenarbeit und nicht zusammen rumhängen. Er ist eine Ikone in vielen Dingen und ich bin sehr froh, dass wir Freunde sind und dass er ein Teil von DEMIURG sein wollte, war eine Ehre für mich.


Bist du in Kontakt mit anderen schwedischen Musikern und Bands?


Es gibt heute bei uns eine große Szene, aber ich kenne kaum eine der Bands. Ich bin zu alt, um mich darum zu kümmern, ich bin zu sehr mit meinem eigenen Scheiß beschäftigt. Ich mache meinen Kram seit den frühen 90ern und habe seit den späten 90ern die Chance, die Sachen zu veröffentlichen, von daher bin ich in der neuen Szene nicht sehr involviert. Aber manchmal checke ich neue Sachen aus.


Gibt es denn Newcomer, die dich beeindruckt haben?


Ich weiß nicht, Newcomers für mich sind vielleicht Bands, die schon jahrelang veröffentlichen. Von daher will ich mich nicht blamieren. Das hat vielleicht schon mein Englisch getan *lacht*.


Warum habt ihr bei Macot Records unterschrieben? Würdest du auch bei einem größeren Label unterschreiben, auch auf die Gefahr hin, dort nicht so viel Aufmerksamkeit zu bekommen?


*lacht* Nun, ich bin kein Lügner und kein Arschkriecher, deswegen sage ich, dass ich bei jedem Label unterschreiben würde, das uns Aufmerksamkeit schenkt *lacht*. Mascot sind sehr gut, aber wenn andere Angebote kommen, würde ich die natürlich in Augenschein nehmen. Wir wollen den bestmöglichen Deal bekommen und damit meine ich ein gutes Studio und vielleicht die Chance zu touren, wenn wir das denn wollen.


Letzte Worte?


Of course! Than you for the interview.