Interview:

2003-01-10 Cattle Decapitation

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"Vieh-Enthauptung" ist nicht gerade ein netter Name, aber Kühe die muhen, scheißen ja bekanntlich nicht. Die Brutalo-Deather sind nämlich engagierte Vegetarier, täten also nie ein lebendiges Wesen um ihren Kopfes oder sonst ein Körperteil erleichtern. Sänger Travis (übrigens auf Freiersfüßen) wird’s doch wohl bestätigen.InterviewBleibt also die Frage nach der Hintergrundbedeutung des Namens.


Ooch, ich bin ja erst später dazu gekommen, aber ich glaube, sie mochten einfach den Namen. Mit den Gegensätzen spielen und damit auszudrücken, dass wir Vegetarier sind, das mag ein Grund sein. Und um auf die brutale, zerstörerische Musik hinzuweisen.



Ihr spielt jedoch mit arg blutigen Themen.


Es ist wie es ist. Wir reden von Death Metal. Und an dessen Ende steht halt das Resultat: Blutvergießen, GORE. Schlimme Sachen, von denen man eigentlich nichts wissen will. Ich hab mich schon als Kind viel mit solchen Sachen beschäftigt. Nur wegen unsere blutigen Texte schmeissen uns Leute in einen Topf, in den wir nicht hinein gehören. Egal, Hauptsache, unser Resultat klingt sehr GORY. Fuck lahmes Fantayszeugs oder religiösen Mist.



Ihr engagiert euch ziemlich für Tierschutzorganisationen wie PETA.


Ja, viel mehr Informationen findet ihr auf unserer Website. Nur soviel: Viele Leute, die diese Musik hören, wissen nicht - oder es interessiert sie einfach nicht - , dass es sich lohnt, für Tiere zu kämpfen. Darauf hinzuweisen ist einer unserer Antriebsgründe. Tiere haben Rechte, wir behandeln Tiere mit dem nötigen, dem höchsten, Respekt.



Jetzt aber zur Musik....


Ich finde, die neue Scheibe "To Serve Man" ist wesentlich melodiöser als der Vorgänger. Durch intensiveres Songwriting sind längere Songs eintstanden. Es handelt sich aber immer noch um "Brutal grinding gory death"-Metal.., Eben Grindy death metal, yes. Es ist mir eigentlich auch egal, wie man’s nennt. Das trifft auch auf die auseinander-gedrifteten Szenen zu. Szenen limitieren alles. Manche Metal-People sind einfach herablassend, manche mögen alles mögliche. Egal.



Erzähl doch mal von den Aufnahmen zur neuen CD.


Es dauerte nur zwei Wochen. Allerdings haben wir auch gemerkt, dass wir eigentlich länger bräuchten und ich denke nächstes Mal werden wir uns auch mehr Zeit nehmen. Diese Scheibe wird angetrieben von der Kraft unserer Fürze, vom Rauche unser Joints und von Taco Bell. Wir hatten die Songs eigentlich ganz gut auf der Pfanne, nur wir selbst waren nicht wirklich vorbereitet auf Arrangements, Samples und welcher Vocal-Part nun welchen anderen überlappen soll. Es ist eine große Scheibe geworden, aber sie lässt uns Steigerungsmöglichkeiten. Jetzt wollen wir erst mal sehen, wie sich die Platte machte und versuchen möglichst viele Gigs zu spielen. Hoffentlich auch bald mal in Deutschland.



Wie wars denn mit GWAR?


Es war überwältigend. Wir haben viele neue Freunde gefunden und neue Fans gewonnen. GWAR sind wirklich spitze, ich habe ihnen den ganzen Bus mit irgendwelchen versauten Sprüchen vollgemalt. Und sie haben es einfach nur abgewaschen. Es war einfach sehr sehr lustig.



Nicht ganz so lustig fanden irgendwelche Leute euer Artwork.


Ja in Deutschland wird’s wohl nur via Mailorder verkauft. Sie waren wohl in Europa nicht bereit, der Brutalität ins Auge zu schauen. Naja gut, Wes Benscoter hat wohl wirklich ein bisschen übertrieben. Ich find ihn großartig.



Wie isses eigentlich in eurer Heimat, dem schönen San Diego?


Die lokale Szene "saugt". Die guten Bands lösen sich andauernd auf und die schlechten überdauern. Es ist hart, dort zu spielen , obwohl jetzt das Soma, eine beliebter Metal-Schuppen, wieder eröffnet hat. Jede Death-Metal-Band hat dort gespielt.



Und wie gefällt dir dein Heimatland so?


Jau, ich fresse zuviel Fastfood, haha.... Generell gibt’s in den USA sicherlich viel zu viele Idioten und in vielen Dingen könnten wir von Europa jede Menge lernen. Aber will hier nicht politisch werden, das interessiert mich genauso wenig wie Sport. Ich werde irgendwann sterben und das passiert hoffentlich bevor "the shit hits the fan". Wobei ich andersherum sagen muss, dass es mir in Kalifornien selbst wirklich gut gefällt. Ich bin hier geboren und verwurzelt und so kommt’s mir hier vor wie der beste Platz der Welt. Viele sehr hübsche Frauen mit noch größerem Busenfetischismus. Große (Silikon-)Titten, hohe (Lebenshaltungs-)Kosten.



Und was machen die Frauen?


Haha, Jesus. Ich bin Single, also meine Damen, seid so frei und sagt hallo!