Interview:

2005-04-29 Born From Pain

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BORN FROM PAIN sind zweifellos eine der erfolgreichsten Metalcore-Bands, die zur Zeit rumlaufen. Man könnte sie sogar als Mitbegründer des momentan boomenden Genres bezeichnen. Was Sänger Che dazu sagt und wie es bei den Holländern weitergehen wird, beantwortete er in gewohnt freundlicher, bescheidener Art. Interview "In Love With The End” ist seit ein paar Tagen erhältlich und kommt in der limitierten Auflage mit einer Live-DVD, die ihr beim With Full Force 2004 aufgenommen habt. Die Show war sicher ein Highlight für euch - weißt du, wie viele Leute euch da gesehen haben?


Ich weiß es nicht genau, aber es waren sicher so 6000 Leute, das ganze Zelt war voll mit Leuten. Die Show war verrückt und obwohl ich mir einige Tage vorher bei einer Show in Polen den Knöchel verstaucht hatte, hatte ich beim WFF einer meiner energievollsten Shows überhaupt. Drei Songs vom WFF sind auf der DVD und dazu noch die ganze Show vom Pressure Festival.


Na siehste, da hatte ich nur halbe Infos. ROTTEN SOUND haben vor einiger Zeit mit ihrem neuen Album "Exit” den Sprung in die finnischen Charts geschafft, sogar in die Top-20. Hälst du es für möglich, dass euch das gleiche in Holland oder Belgien gelingt? Ich denke, in den Ländern müsste man ähnlich viele Alben wie in Finnland verkaufen, um in die Charts zu kommen - und das dürften nicht soo wahnsinnig viele sein.


Ich denke, wir könnten das. Es gibt eine Menge Tricks, um das zu erreichen, vielleicht schaffen wir es ja ohne, wer weiß? Mit einer Single könnten wir vielleicht sogar #1 werden, ohne ein Video draußen zu haben, wie unglaublich wäre das? BORN FROM PAIN in der Prime Time! Yesss!


Wäre so etwas für euch überhaupt wichtig?


In aller Ehrlichkeit? Es bedeutet mir nicht mehr so viel, ich bin zufrieden und glücklich, wie die Dinge momentan laufen. Ich muss nicht mehr in der Pole Position sein. Ich meine, nicht dass es nicht unglaublich wäre, aber es ist keine Notwendigkeit.


Lass’ uns über "In Love With The End” reden. Warum der Titel? Auflösungsgedanken?


*lacht* Wenn du wüßtest, wie viele Leute mich das bereits gefragt haben, es ist schon nicht mehr komisch. [War auch nicht als Scherz gemeint - Anm. d. Verf.] Wir vergleichen die Menschheit mit einem Wesen, dass so in Liebe mit dem Leben ist, dass sie lebt, dass sie blind für die Zukunft geworden ist und die Möglichkeiten, die sich dann ergeben werden.


Siehst du eine große Entwicklung zum Vorgänger?


Wenn man "In Love With The End” mit unserem vorherigen Album "Sands Of Time” vergleicht, gibt es nicht mehr schnelle Parts auf dem neuen Album, vielleicht nur nicht mehr so viele schnelle. Das ist der einzige Unterschied zum Vorgänger.

Insgesamt wissen wir mittlerweile besser, in welche Richtung ein bestimmter Part in einem Song geben soll - das ist eine spürbare Entwicklung bei uns. Die Songstrukturen sind viel besser geworden, jeder Song klingt verschieden und lässt so das Album interessant genug klingen, um nicht nur Metalcore-Leute sondern auch Metalheads und HC-Kids anzusprechen. Dieses Album ist nicht nur ein Bulldozer, es ist ein intelligenter Bulldozer, der weiss, wohin er wann will. Es ist unser bisher reifstes Album.


Wie lange habt ihr an den Songs gesessen? Wie läuft das Songwriting bei BORN FROM PAIN ab?


Wir haben ungefähr sechs Monate an diesem Album geschrieben und drei Wochen zum Aufnehmen, Mixen und Mastern gebraucht. Wir haben den Kram zu Hause geschrieben und im Proberaum ausgearbeitet, wie die einzelnen Sachen zusammen klingen sollen. Wir sind keine schnellen Songschreiber, wir sind Perfektionisten, soweit es das Songschreiben betrifft.


Wer hat denn das Artowrk geschaffen?


Sein Name ist René, ein enger Freund von uns. Er hat einfach die Lyrics und Musik als Einfluss genommen, da es zusammenpassen muss. Wir gaben ihm ein paar Ideen und Kommentare zu den Sachen, die er ausgearbeitet hatte und er arbeitete damit, bis wir alle zufrieden sind.


Warum habt ihr das Cover genommen?


Die Texte handeln nicht von netten Dingen, sie sind nicht schön. Deshalb mussten wir etwas finden, dass unser Gefühl vom Ende der Welt ausdrückt. Welches besseres Motiv als eine Atombombe gibt es? Sie wird für das Ende der Welt verantwortlich sein, sollte sie jemals losgelassen werden.


Ihr seit gerade auf Tour in Europa, oder? Kommt auch noch eine US-Tour?


Ja, wir sind gerade mit unseren Kumpels ZERO MENTALITY unterwegs, um unser neues Album zu supporten. An einer US-Tour arbeiten wir, aber es ist noch nichts fest.


Ihr habt eine Menge getourt, welches war deine beste Tour?


Unterwegs mit MADBALL, ich liebe diese Kerle.


Gibt es im Kontrast dazu auch einen Trip, den du lieber vergessen würdest?


Die erste Skandinavien-Tour, als unsere Fähre beinahe unterging.


Ihr habt bereits Japan und Asien betourt - war es eine Art Kulturschock für euch? Sind die Fans dort anders als in Europa?


Die Kids dort sind total anders als wir, sie haben genau wie wir verschiedene Einstellungen. Aber es war sehr lustig dort, ich machte immer einen Wettbewerb raus, wer sich am tiefsten bücken konnte. Aber sie auch sehr enthusiastisch bei jeder Band, die dort hinkommt, um zu spielen.


Als ihr BORN FROM PAIN gestartet habt, hast du jemals damit gerechnet, eine der führenden Bands in einem neuen Stil harter Musik zu werden?


Nicht in einer Million Jahre hätte ich damit gerechnet, eine CD aufzunehmen oder auf Tour zu gehen oder eine der Dinge zu tun, denen du mich beschuldigst *lacht*. Ich genieße alles so viel wie möglich.


Gibt es Momente, die du immer noch nicht fassen kannst?


Einfach alles. Ich weiss, dass wir eine Menge erreicht haben und eine echt bekannte Band geworden sind, wobei ich selbst BORN FROM PAIN nicht als wirklich populär. Alles, was wir bisher erreicht haben, haben wir durch harte Arbeit geschafft. Die Welt ist nicht genug *lacht*. Es gibt immer noch so viel, was ich tun möchte.


Metalcore boomt momentan und ist ein trendiges Genre geworden. Gut oder schlecht?


Nicht in Holland. Ob Metalcore trendy ist ode rnicht, ob es gut ist oder nicht, ist mir egal. Die Kids und die Bands sind stark und werden gute und schlechte Zeiten überleben. Und BORN FROM PAIN gehören dazu. Wir machen das schon seit Jahren und werden uns niemals wegen eines Trends ändern.


Hast du Projekte neben BORN FROM PAIN?


Ich habe zwei Projekte, aber wir haben noch nie geprobt. Deshalb sind sie Projekte *lacht*. Wir reden noch und planen Sachen. Es ist einfach Spass, darüber zu reden.


Wie ist der Status eures Kontraktes mit Metalblade? Werdet ihr bei ihnen bleiben?


Ich denke so. Wir haben einen guten Deal und kommen gut mit ihnen aus. Sie sind eine gut geölte Maschine und können uns zum nächsten Level helfen.


Kannst du dich erinnern, was du gedacht hast, als sie euch einen Deal angeboten haben?


Yep es war sowas wie "WOW!”. Es war, als wäre ein Traum wahr geworden. Metalblade ist eines der Label, die die Prüfung der Zeit überstanden haben und mit deren Alben ich aufgewachsen bin.


Welche Alben hörst du gerade?


Zero Mentality - In fear of Forever

Crowbar - Life’s blood for…

Forced Hate - the Disease

The Setup - pre release

Tori Amos - The beekeeper


Und einige letzte Worte?


Thank you for doing the interview. We hope to see you all on our tour in support of our CD "In Love With The End” which is available now through Metal Blade. Thank you for reading the interview.


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