Interview:

2008-07-18 Aborted

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ABORTED-Sänger Sven hat mit seiner Band schon einiges hinter sich und das mittlerweile belgisch-französisch-britische Konglomorat zu einer der besten Death Metal-Band Europa gemacht. Im Gespräch zeigt er sich sehr zufrieden mit dem neuen Album „Strychnine.213“ und dem dahinterliegenden Arbeitsprozess. Von der „Summer Slaughter“-Tour in den USA beantwortete er auf elektronischem Wege Fragen nicht nur zum Album, sondern aucn zu Touren und allgemeinen Gedanken zu Entwicklungen der letzten Jahre. Interview Nur noch wenige Tage, bis euer neues Album in die Läden kommt – bist du bei sowas noch immer nervös oder ist es schon Routine geworden?


Nun, ich bin glaube ich noch immer nervös, auch wenn es nicht mehr auf das Release-Datum zugeht, sondern auf die Frage, wann es das erste Mal als illegaler Download im Netz auftaucht *lacht*. Mittlerweile scheint es weniger Aufregung oder Vorfreude auf ein neues Album zu geben, da es jedes Album zwei Monate vor der Veröffentlichung im Netz gibt. Früher war das anders. Wenn die Möglichkeit besteht, ein Album zwei Monate vor der Veröffentlichung zu hören, warum sollte jemand am Tag der Veröffentlichung zum Plattenladen rennen? Davon abgesehen sind wir natürlich alle immer aufgeregt, das fertige Ergebnis im Laden zu sehen und die Belohnung für harte Arbeit zu bekommen!


"Slaughter & Apparatus“ hat die Messlatte in den Augen und Ohren vieler Fans sehr hoch gelegt – kann „Strychnine“ die Erwartungen erfüllen?


Naja, die beiden Alben unterscheiden sich sehr voneinander, es ist zwar noch immer die gleiche Band, aber trotzdem sehr unterschiedliche Alben. Die Haupteinflüsse und Charakteristika sind da, obwohl „Strychnine“ viel mehr ein Ergebnis der ganzen Gruppe ist und ein kompakteres Album als „Slaughter…“ ist. Ich ziehe es „Slaugther…“ vor und hoffe, dass unsere Fans das auch so machen werden *lacht*.


Wie lange habt ihr an den Songs gearbeitet?


Ich denke wir haben etwas länger als an den „Slaughter…“-Songs gearbeitet, einige Monate denke ich, von ersten Demo-Aufnahmen bis zu den fertigen Songs. Wahrscheinlich so drei oder vier Monate.


Mittlerweile seit ihr über drei Länder verstreut, wie habt ihr da an den Songs gearbeitet? Wie often probt ihr?


Machen wir eigentlich gar nicht, jeder übt für sich zu Hause und schreibt dort Material. Das wird dann auch zu Hause aufgenommen und den anderen geschickt. Die meisten Ideen haben dabei die Gitarristen. Wenn wir dann genug zusammen haben, schließen wir uns in Belgien für einige Wochen im Proberaum ein, um intensiv zu proben von Morgens bis Nachts, bis die Songs fertig sind. Genauso machen wir es vor einer Show oder einer Tour, wir treffen uns einige Tage vorher und proben uns den Arsch ab. Mit den Entfernungen innerhalb der Band ist das der einzig mögliche Weg und bislang funktioniert das ganz gut.


Dann seit ihr sicherlich auch mit komplett fertigen Songs ins Studio gegangen..


Ja, dieses Mal warum wir sehr gut vorbereitet, wir haben vorher sogar eine Woche geprobt, was wir sonst noch nie gemacht hatten *lacht*. „Slaughter..“ war weit weniger vorbereitet, da musste ich alle meine Gesangslinien noch im Studio ausarbeiten *lacht*.


Wo habt ihr denn aufgenommen?


Wir haben in Holland mit unserem FOH-Engineer Gail Liebling aufgenommen. Es war die richtige Entscheidung, da er weiß, wie wir Live klingen und wir wollten diesen Vibe einfangen.


Dann seit ihr mit dem Ergebnis zufrieden?


Definitiv! Eric hat einen Killer-Mix abgeliefert, so dass es tatsächlich klingt, als würde eine echte Band spielen – ganz im Gegensatz zu vielen anderen Alben, wo jeder hören kann, das die Parts entweder programmiert oder bis zur Perfektion bearbeitet worden sind. Ich glaube immer noch daran, dass es Musik ist und Musik atmen muss. Nichts und niemand ist perfekt und es gibt nicht ätzenderes als eine Band Live zu sehen und mitzubekommen, dass sie Live nicht in der Lage sind, so gut wie auf Platte zu klingen.


Wieviel Einfluss nimmt der Produzent auf euren Sound?


Nicht viel, wirklich, abgesehen vom Einstellen des Sound war dieses Mal alles von uns selbst gemacht, inklusive der Samples (die ein guter Freund von uns aus den USA gemacht hat) und alle Arrangements. Produzenten haben uns noch nie sagen dürften, wie wir zu spielen haben *lacht*.


Das letzte Mal als ich euch Live sah, war während der HATESPHERE-Tour. Wie sind deine Erinnerungen daran?


Die HATESPHERE-Tour war spaßig, wir lieben die Jungs, aber es wahr ehrlich gesagt die am schlechtesten besuchte Tour, die wir jemals gespielt haben. Es lag wohl an fehlender Werbung und am Termin im Juni, wo viele Kids Examen haben und sowas, aber es war trotzdem noch eine gute Tour. Sehr gut organisiert, aber nicht die bestbesuchte. Die Touren mit BEHEMOTH und HEAVEN SHALL BURN, die wir hinterher spielten, waren wirklich unglaublich.


Wie sind eure Tourpläne für den Rest des Jahres?


Wir sind gerade in den USA uder der „Summer Slaughter“-Tour, die eine der coolsten Touren ist, die wir jemals gemacht haben, bei der fast jede Show ausverkauft ist und Killer-Publikum da ist. Es ist wirklich eine Freude, mit diesen Bands jeden Abend die Bühne zu teilen. Danach geht es auf das Summer Breeze OA und danach wieder in die USA, mit CARCASS. Und dann kommen wir endlich nach Europa *lacht*.


Ihr habt so viele Jahre in die Band investiert, von Geld und Zeit abgesehen. Was halten eure Familien und Freunde von der Band?


Es kommt immer auf die betreffende Familie an, einige sind unterstüzend, andere nicht. Wir sind an einem Punkt angekommen, wo wir nach einer Tour tatsächlich unsere Rechnungen bezahlen können wen wir nach Hause kommen, aber es zahlt noch nicht unseren Lebensunterhalt, von daher haben wir noch immer viele Opfer zu bringen. Monetär, aber vor allem persönlich, wenn es um Freizeit, Beziehungen und Jobs geht…


Gibt es einen Punkt, an dem du die Band begraben würdest? p>
Yes, the day it stops being fun, its not worth it for me anymore.


Letzte Worte?


Clatu, verrata, necto!


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