Band:

Kotipelto

BiografieEr kam, sah und siegte: der finnische Sänger Timo Kotipelto. Wie aus dem Nichts schien das Stimmwunder 1994 aufzutauchen, um fortan Stratovarius-Mastermind und Sänger/Gitarrist Timo Tolkki an den Vocals zu entlasten. Dass Kotipelto auf ein fünfjähriges Gesangsstudium an der Musikhochschule Helsinki verweisen kann, wusste - und wissen bis heute - nur Insider. Doch dass der kleine Suomalainen zu den größten Talenten seines Faches zählt, offenbarte sich nichtsdestotrotz binnen Kürze: Nicht umsonst sang Kotipelto fünf Stratovarius-Studioalben ein, absolvierte mit der Multi-Kulti-Truppe (neben drei Finnen musizieren noch ein Deutscher und ein Schwede munter drauf los) sechs Europa-, vier Japan- und drei Südamerika-Tourneen sowie Auftritte bei renommierten Festivals wie dem italienischen ‚Gods of Metal´ und dem norddeutschen ‚Wacken:Open:Air´. Außerdem kann Kotipelto in seiner Heimat auf drei Goldene Schallplatten verweisen - und etablierte sich auch international schnell an der Seite solcher Kapazitäten wie Ronnie James Dio, Bruce Dickinson, David DeFeis oder Geoff Tate in der elitären Riege der weltweit anerkannten Sangeswunder.

Eigentlich hat Kotipelto somit alles erreicht, was ein Ausnahmekünstler seines Kalibers erreichen kann. Die Betonung liegt auf "eigentlich", wie der Mann aus dem Land der Elche relativiert: "In dem Moment, als Tolkki seiner Band eine gut anderthalb Jahre andauernde Pause verordnete, um aus dem permanenten Album-Tour-Album-Rhythmus, in dem er sich seit Anfang der Neunziger befand, auszubrechen, war mir klar, dass die Zeit reif ist, mal wieder ein eigenes Süppchen zu kochen. Ich wollte mir beweisen, dass ich noch in der Lage bin, selbst Songs zu schreiben. Dass daraus gleich ein ganzes Album wurde, ergab sich eher zufällig: Nachdem sich im Frühjahr 2001 genügend neue und vor allem gute Ideen angesammelt hatten, musste ich dieses Material auch veröffentlichen, denn es wäre schade, wenn es mir-nichts-dir-nichts in den Archiven verrotten würde."

So entstand (inklusive des Intros) ein Dutzend neuer Tracks, die in erster Instanz Timos Faible für seine Idole Iron Maiden und Black Sabbath widerspiegeln, aber auch mit dieser oder jener Nuance einen Querverweis zu seinem Hauptbetätigungsfeld herstellen. "Klar, meine Stimme kann ich nun mal schlecht ändern", argumentiert der Skandinavier. "Insofern sind gewisse Parallelen zu Stratovarius zumindest in gesanglicher Hinsicht schwer zu leugnen. Stratovarius ist jedoch Tolkkis Baby. Er schreibt das Gros der Songs, produziert auch die Alben. Jetzt war ich völlig auf mich alleine gestellt. Einerseits artete das Ganze in viel Arbeit und noch mehr Stress aus, denn schließlich musste ich mich daran gewöhnen, nicht alles vorgesetzt zu bekommen. Andererseits suchte ich ja explizit diese Herausforderung: mich ohne Kompromisse selbst zu verwirklichen..."

WAITING FOR THE DAWN heißt letztlich dieser Akt der Selbstverwirklichung. Darüber hinaus stellt Kotipeltos erstes Solo-Werk ein Konzeptalbum dar, das sich auf die ägyptische Mythologie und Geschichte beruft. "Auch das wissen die Wenigsten", begründet der Meister die auf den ersten Blick verblüffend erscheinende Themenwahl. "Dies ist eines meiner größten Hobbys. Bereits in der Schule packte mich das Ägypten-Fieber. Ich spiele sogar mit dem Gedanken, irgendwann ein Studium der Ägyptologie aufzunehmen." Vorerst beschränkte sich Kotipelto darauf, Fakten und Fiktionen zu einer einzigartigen Geschichte zu verweben: "Hier erzähle ich vom Schicksal eines Mannes, der bei einer günstigen Sternenkonstellation der Wiedergeburt entgegensieht. Und jetzt berichtet der Protagonist über seine Leben und die Abenteuer, die er in den verschiedenen Welten erlebte." Die akustische Umsetzung gestaltete sich dabei äußerst vielseitig: Fallen Stücke wie der Opener ´Travel Through Time´ oder das treibende, leicht swingende ´Lord Of Eternity´ noch leicht Stratovarius-lastig aus, erwecken die beiden düster bis leicht doomig geratenen Nummern ´Knowledge And Wisdom´ beziehungsweise ´Arise´ Assoziationen an Black Sabbath zur Tony Martin-Ära. Mit ´Testimony´ und ´Chosen By Re´ wiederum gelingt es Kotipelto geradezu beispielhaft, Mittachtziger-Maiden-Flair (Stichwort: POWERSLAVE, ein Album, dass sich mit der selben Thematik wie WAITING FOR THE DAWN beschäftigt - die Coverartworks beider Werke fertigte übrigens der langjährige Maiden-Hauszeichner Derek Riggs an) modern aufzubereiten und zeitgemäß ins gegenwärtige Millennium zu transponieren. Nicht zu vergessen die Ballade ´Beauty Has Come´, die einmal mehr weit davon entfernt ist, zur 08/15-Radioschnulze zu mutieren und statt dessen Kotipeltos gesamtes Spektrum an Ausdruckskraft demonstriert.

Unterstützung fand der sympathische Sänger in einer Reihe nicht minder renommierter Leute ihres Fachs: Neben dem Stratovarius-Bassisten Jari Kainulainen folgten Kotipeltos Ruf in die Helsinkier Höstholm/High And Loud-Studios auch die Gitarristen Mike Romeo (Symphony X), Roland Grapow (Ex-Helloween) und Sami Virtannen, die beiden Keyboarder Janne Wirman (Children Of Bodom, Warmen) und Mikko Harkin (Sonata Arctica) sowie die Schlagwerker Mirka Rantanen (Tunnel Vision, Warmen) und Gas (H.I.M.). "In der heißen Phase dachte ich zwar darüber nach, gezielt Kollegen um Hilfe zu bitten, doch letztlich blieb mir das erspart: Meine Wunschkandidaten bekamen während meiner zahlreichen Studio-Sessions schnell spitz, was ich da so alles treibe. Und schon konnte ich mich vor Anfragen, auf WAITING FOR THE DAWN mitspielen zu dürfen, kaum retten. Allerdings: Wenn diese Cracks von sich aus anklopfen, ob sie an meinem Projekt partizipieren dürfen, ist das eine große Ehre für mich!"

Ehre wem Ehre gebührt. Und dass Timo Kotipelto für eine Melodic Rock-Perle wie WAITING FOR THE DAWN eine Menge Ehre gebührt - darüber dürften keine Zweifel bestehen: Hier wird Heavy Metal in hochemotionaler und ergreifender Form zelebriert, wie man ihn heutzutage - leider - nur noch selten findet. WAITING FOR THE DAWN steht für melodischen Hard Rock vom Feinsten, der mehr bietet als nur superbe Musik, darüber hinaus die exzellenten Traditionen finnischer Kompositionskunst pflegt - und folglich in keiner ernstzunehmenden Heavy Rock-Kollektion fehlen sollte... Quelle: http://www.centurymedia.deDiscografie2002 Waiting for the Dawn www

Interviews

Montag 15.03.2004
Im letzten Sommer spielten STRATOVARIUS das Wacken Open Air, Schill war noch Hamburger Innensenator und bis dato war noch keine Sonde erfolgreich auf dem Mars gelandet.
Montag 15.03.2004
A talk with Timo KOTIPELTO about the recent things happening at STRATOVARIUS, but not only. Because Timo KOTIPELTO has finished a good new album of his own. But mainly about shows and touring...

Reviews

Coldness - Cover
Ich höre normaler Weise keinen Metal, bei dem der Sänger ernsthaft versucht, hoch zu singen, ich hasse Leute wie Michael Kiske dafür, dass Millionen unschuldiger Knaben ihn nachzusingen versuchen - bi