Review:

Wolfbite

(SUIDAKRA)

TIPP

SUIDAKRA melden sich mit „Wolfbite“ zurück und strotzen vor Dynamik und epischen Melodien! Die Hörerschaft kriegt auf der neuen Platte gewohnten SUIDAKRA-Stil, verpackt im modernen Sound des neuen Produzenten Aljoscha Sieg (u.a. ESKIMO CALLBOY) zu hören: Melodic Death Metal mit stimmigen Folk-Einlagen.

Ich lernte die Band bereits Mitte/Ende der Neunziger kennen: Gitarrist und Sänger Arkadius Antonik ging noch in Monheim am Rhein in die Oberstufe, die Band hatte sich von GLORIFICATION in SUIDAKRA umbenannt, das Debütalbum „Lupine Essence“ wurde selbst produziert und ein Vertrag beim Label „Last Episode“ unterschrieben. Live-Erfahrungen sammelte man ähnlich wie das Bandkollegium von AUTUMN NOSTRUM im Baumberger Jugendzentrum und im T.o.T.. Das zweite Studioalbum „Auld Lang Syne“ steht jetzt etwas verstaubt in meinem CD-Regal: keltische Mythologie war das Thema, und die Band wurde erfolgreich. Nun nach mittlerweile 25 Jahren Bandgeschichte und 13 Studio-Alben bleibt die Truppe ihrem Stil zwar treu, inzwischen klingt SUIDAKRA jedoch ausgereifter und eigenständiger. Am 25. Juni 2021 wollen SUIDAKRA die Veröffentlichung des neuen Albums mit einem Live-Stream feiern, und auch die Gastmusiker werden mit dabei sein.

Bei „Wolfbite“ handelt es sich um ein Konzeptalbum aus dem „Realms Of Odoric“-Kosmos, textlich und visuell umgesetzt vom belgischen Künstler und Illustrator Kris Verwimp, dessen Cover-Kunst wir beispielsweise auch von UADA kennen. Verwimp entwickelte eine Fantasie-Welt, die die textliche Grundlage für die Kompositionen von Arkadius Antonik darstellt, und "Wolfbite" erzählt das zweite Zeitalter dieser Geschichte.

Ketten, Peitschen und Schreie sind zu Beginn des Midtempo-Eröffnungssongs „A Life In Chains” zu vernehmen. Der Song und die leidvolle Klangkulisse des Beginns führen direkt in das Konzept des Albums ein, und es wird vom Sklaven „Alaric“ erzählt. Der Opener ist hymnenhaft mit einem heroischen Refrain und macht Lust auf mehr. Ein weiteres Ausrufezeichen setzen SUIDAKRA mit „Darcanian Slave”. Die Growls werden durch Chor-Parts und die Vocals von Tina Stabel unterstützt. Schnelles Schlagzeug und Violine treiben den Track ordentlich an. In „Faoladh“ wird Folklore großgeschrieben, und der Dudelsack dudelt ordentlich in des Sackpfeifens charakteristischer Mehrstimmigkeit. Besonders hervorzuheben an dem Song ist aber die gute Gitarrenarbeit, Gitarrenriffs und Soli sind erste Sahne! „Vortex Of Carnage” besticht durch metzelnde Prügelparts. In „Resurgence“ treffen verträumte Backpipes, Flöte und melancholische Violinenklänge auf wütende Growls und melodischen Klargesang. Alle Gastmusiker sind hier vereint.

Nach drei Jahren Pause erscheint „Wolfbite“, und ich vernehme eine Steigerung nach „Realms Of Odoric“ und „Cimbric Yarns“. Die Gitarrenmelodien sind eingängig, das Album tönt wuchtvoll, und es ist vor allem nicht zu soft. Herauszuhören sind angenehme Einflüsse vom skandinavischen Melodic Death Metal, wie ihn CHILDREN OF BODOM kredenzen. Zudem erahne ich gewisse Parallelen zu BLIND GUARDIAN und ENSIFERUM, gepaart mit keltischer Folklore. Der Sound klingt aufgefrischt und energetisch.

 

Wolfbite


Cover - Wolfbite Band:

SUIDAKRA


Genre: Death Metal
Tracks: 9
Länge: 45:35 (CD)
Label: MDD Records
Vertrieb: Alive