Review:

Free your Mind

(Sub7even)

Ich muß zunächst vorausschicken, daß meine persönliche Erwartungshaltung vor diesem Zweitwerk der Ex-Rage "Abtrünnigen" SUB7EVEN doch recht hoch angesiedelt waren. Das lag zum einen an dem hervorragende Debutalbum vor zwei Jahren mit seiner tollen Mischung aus Rock/Metal und Neogrunge (inklusive dem Hit "Weatherman") aber auch an dem überzeugenden Liveauftritt der Band beim letztjährigen Taubertal-Openair, wo die Jungs um Sänger Daniel Wirtz eine wirklich tolle Performance ablieferten. Sicher auch auf dem aktuellen Longplayer "Free your Mind" gibt es sie wieder, diese breitwandigen Ohrwurmsongs mit dieser leichter Poppattitüde, aber diesmal schrammen manche Tracks stellenweise nur haarscharf an allzu belanglosem (Kitsch) z.B. "I can‘t cry" oder "Leave me now" vorbei, wobei das ganze hier dank nur dank fetter Gitarren irgendwie gerettet wird. Und da liegt diesesmal (leider) auch der Hund etwas begraben, denn bei aller Liebe zu tollen etwas melancholisch gehaltenen Melodien aber es sind insgesamt einfach zu viele Balladen und Mitttempostücke auf diesem Album und außerdem klingen sie von ihrer Charakteristik her alle ziemlich ähnlich. Auf der neuen CD von Geoff Tate gibt’s zwar auch viel langsamere Stücke aber der macht dies viel, viel abwechslungsreicher. Ein weiteres Manko ist die zu zahme Produktion, die den Sound doch etwas zu glatt gebügelt hat - Live kamen SUB7EVEN doch um einige härter bzw. rauer rüber und dieses positive Element fehlt mir bei dieser Platte leider gänzlich. Auch die Entscheidung, als erste Single, das dann mehr oder weniger gefloppte "Whatever it may take" auszukoppeln, ein Song der zwar nicht schlecht ist aber dann doch etwas zu sehr an "Weatherman" angelegt war - erwies sich im Nachhinein als Fehler. Dafür entschädigt dann zwar das EN VOUGE-Remake "Free your Mind", das man als gut gelungen bezeichnen kann, (gab’s zwar auch schon mal in einer Metalversion aber egal) nur leider ist dann dieser Song nicht richtungsweisend für das ganze Album. Natürlich ist "Free your Mind" bei aller konstruktiver Kritik beileibe nicht wirklicht schlecht geworden denn Songs wie "Living in a Nightmare", King of my Star" oder "I see you dancing"" sind schon gut gemacht aber irgendwie macht es einfach nie so richtig "klick" wie dies beim Debüt der Fall war. Größtenteils klingt vieles für mich wie mit angezogener Handbremse gespielt, von den Liedern her etwas zu eintönig - diese Band hat mehr Potential und kann noch viel mehr!. Vor allem sollten SUBSEVEN insgesamt wieder mehr (ab)rocken gerade auch mit diesem Sänger, der eigentlich viel zu Schade ist, um hauptsächlich "nur" Balladen zu singen?! Also Jungs vor der nächsten Platte von mir die eindringliche Bitte, haut wieder mehr rein, lasst es krachen, bringt mehr Härte bzw. Metal in Sache rein mit vor allem schnelleren Songs. Auch wenn mit diesem aktuellen Werk vielleicht schon ein wenig auf den breiten Massengeschmack gesetzt wurde, musikalisch austoben oder verwirklichen hört sich glaube ich anders aus. Ich bleibe aber trotzdem Fan dieser Band und bin schon mal gespannt auf die Liveumsetzung des neuen Materials.

Free your Mind


Cover - Free your Mind Band:

Sub7even


Genre: Alternative
Tracks: 13
Länge: 54:8 (CD)
Label: Firestarter Records
Vertrieb: BMG