Review:

Ohmphrey

(OHMphrey)

Ein cooles Cover mit dem Radio in der Pfanne aber der Name hört sich dann auf den ersten Blick doch etwas seltsam an. Trotzdem ist OHMphrey eine durchaus logische Firmierung für diese amerikanische Progkapelle. Denn hier haben sich Mitglieder von UMPHREY'S MCGEE und OHM als Projektformation OHMPHREY zusammengetan, um rein Instrumental ihren zahlreichen stilistischen Vorlieben im weiten Feld des Progressive Rock sehr ausgiebig zu frönen.

Ganz klar ist auch gleich vorweg, selbst für echte Progies ist „Ohmphrey“ größtenteils eine sehr "harte" Nuss, die viel Geduld erfordert nicht nur weil der Gesang fehlt sondern hautpsächlich aufgrund der zwar vielen musikalischen Facetten sowie Ideen, die schonungslos auf den Hörer niederprasseln. Bei aller technischer Klasse mir geht da der rote Faden völlig ab bzw. er ist eigentlich nie zu finden ist. Teilweise richtig frickelig, echt an der Schmerzgrenze wird zwar versucht etwas auf härter zu machen aber trotzdem wird es dadurch nicht unbedingt, ich nenn’ es mal, fassbarer.

Was die Herren Joel Cummins (Keys) Gitarrist Jake Cinninger sowie Drummer Kris Myers (alle von UMPHREY’S McGEE) gemeinsam mit Roberto Pagliari (Bass) und Chris Poland (ex-MEGADETH Gitarre) von OHM da zusammengezimmert haben, ist daher schon sehr gewöhnungsbedürftig. Nicht nur weil die vielfach schräg-lärmenden Strukturen bestens garniert mit jamartigen Passagen, neben ein wenig Jazz auch zahlloses sehr ermüdendes Gitarrengekniedel rauf und runter bieten sondern dieses ungestüme Gebräu einfach nicht so recht zünden will. Der etwas zu dumpfe Schlagzeugsound macht die Sache auch nicht prickelnder. Allenfalls für Musiker könnte der grossteil der Songs eine höheren Nährwert haben. Gut der etwas knackigere Albumöffner „Someone Said You Were Dead' geht ja gerade noch so. mir gefallen die chilligeren Sachen noch am Besten wie etwa „The Girl From Chi Town“. Trotz Doublepassparts kann mich „Denny’s By the Jail“ nur teilweise überzeugen, die experimentell angehauchten Nebengeräusche sind mir etwas zu hektisch. Dann wieder etwas relaxter mit „Lake Shore Drive“ und dann wieder solch wirre Sachen wie „Not Afraid Of The Dark“. Kleiner Tipp am Rande dieses Album nicht beim Autofahren (und schon garnicht im Sommer hören), da dreht man fast durch und sehnt sich nach einem festen Bezugspunkt in der Musik und findet (leider nichts). Die Schlussnummer „What's The Word, Thunderbird“ klingt zwar auch sehr improvisiert aber hat einen coolen Groove, mit schönen Funkspitzen und klingt nach Locker-drauf Clubatmosphäre. Die komplette Scheibe ist auf der MySpace-Seite als Stream vorhanden, denke aber das Teil ist nur was für beinharte Instrumental- und Fusion Freaks.

Ohmphrey


Cover - Ohmphrey Band:

OHMphrey


Genre: Progressive
Tracks: 8
Länge: 63:13 (CD)
Label: Magna Carta Records
Vertrieb: