Review:

Forbidden Dimension

(Francesco Fareri)

Schon der Name des Interpreten dieser rein nonverbalen Gitarrenergüsse FRANCESCO FARERI (ob echt oder Künstlername ist dabei egal) klingt schon nicht besonders originell und auch das Lesen seiner bisherigen Vita läßt nur sehr wenig Verlockendes erahnen sondern verspricht eher gepflegte Langeweile auf hohem Niveau. Bereits auf seinem Debüt 2001, das stilistisch eher auf shreder bzw. progressive Licks getrimmt war, hat er sich einen Ruf als kleiner Nachwuchsfrickelmeister erspielt, auf dem aktuellen "Forbidden Dimension" setzt er in Punkto Schnelligkeit noch einen Drauf und leiert eine wahre Orgie an neo-klassischen Tracks aus seiner Gitarre. In neue Dimensionen dringt der dabei leider zu keiner Phase vor - ganz im Gegenteil es wird bei alten Gitarren Helden wie u.a. MALMSTEEN oder BECKER abgekupfert was das Zeug hält ohne größere eigene Charakteristikas, hat man alles schon mal viel besser und vor allem unterhaltsamere gehört! Klar doch, der Junge hat sicher eine enorme Technik und viel Speed in den Fingern vorzuweisen aber den meisten der überlangen Songs geht eine nachvollziehbare Songindividualität mit greifbaren Strukturen oder gar (schönen) Melodien völlig ab. Ein Song ist wieder andere, hunderte von hektischen Solis begleitet von ultrakurvigen Läufen lassen den Hörer fast nie zur Ruhe kommen und nerven ehrlich gesagt schon nach der Hälfte der CD. Unterscheidungen nach bestimmten Songs sind nahezu unmöglich, zu gleichförmig und beliebig ist das Material. Bei aller Liebe, der gute Francesco ist handwerklich sicher nicht schlecht bzw. virtuos auf eine gewisse eigene Weise, doch die "Musik" geht insgesamt ziemlich an einem vorbei und ist für Ottonormalverbraucher gar absolut ungeeignet. Und ob Gitarrenfreaks hier noch was brauchbares sprich innovatives finden - eher wohl nicht. Was ansonsten bei aller Kritik ganz gut gemacht ist sind der Schlagzeugsound und die stimmigen Keyboardpassagen, die besonders für einen Saitenhexer relativ viel Spielraum bekommen. Zwar haben sich Lion Music nun auch mal einen jungen Gitarristen "Hero" geleistet aber der hat auf "Forbidden Dimension" leider außer vertracktem Hochgeschwindigkeitsgenöle und vielen wirren Noten nicht viel bleibendes geschaffen. Dass machen andere Gitarristen (noch) viel besser, vor allem die letzten Erscheinungen auf dem Favored Nations Label sind da viel weiter. Wer also wirklich auf schöne instrumental Saitenmucke abfährt, dem seien stattdessen die aktuellen Werke der Altmeister HACKETT oder HOWE empfohlen, dort sind bleibendere musikalische Eindrücke mit opulenten Spannungsbögen sowie melodischen Arrangements zu hören. Das macht es einfach viel mehr Spaß zuzuhören als bei diesm größtenteils undefinierbar wirr und inhaltslosen Kompositionen.

Forbidden Dimension


Cover - Forbidden Dimension Band:

Francesco Fareri


Genre: Metal
Tracks: 8
Länge: 57:43 (CD)
Label: Lion Music
Vertrieb: Lion Music