TIPP
Im Moment ist harte Mucke jeglicher Couleur gefragt wie seit den seligen Anfangstagen des Death Metal, Anfang der 90er, nicht mehr. Von überall her strömen talentierte Bands, die ihr mal mehr, mal weniger zahlreiches Publikum mit gespaltenem Schädel zurücklassen. Eine dieser noch recht jungen, sehr hörenswerten Krawallformationen hört auf den Namen D.A.M.N., stammt aus dem Großraum Salzgitter und trümmert mit einem hasserfüllten und meist langsamen Gebräu aus schweren Riffs, fiesem Kreischgesang und gelegentlichen melodischen Parts auf den Hörer ein. Rein stilistisch bewegt sich das Quintett in der großen Schnittmenge aus TOTENMOND (mehr), CROWBAR und DISBELIEF (weniger). Rein soundmäßig kommt zumindest dieses Demo noch nicht an die genannten Meister des Genres heran, was einerseits an der recht "preiswerten" Produktion, andererseits an der fehlenden zweiten Gitarre liegt. Somit erreichen D.A.M.N. noch nicht die extreme klangliche Hochverdichtung dessen, was potentiell möglich wäre. Auch einige Riffs könnten etwas origineller und weniger "inspiriert" sein, was aber nicht allzu sehr stört, da viele Hartwurst - Combos gerne mal zum Nachbarn ´rüberschielen. Die Texte der Band kommen (in bester Falco - Manier, hähä) halb deutsch und halb englisch daher und handeln nicht gerade vom Blumenpflücken und Kinderzeugen. Den Gesang teilen sich Sängerin Toni und Bassist Mat, der für die extremen Growls zuständig ist. Ich weiß auch gar nicht, wer diese Frau ans Mikro gelassen hat; Toni Mrusek kreischt sich dermaßen die Seele aus dem Sumpf ("Seelensumpf" heißt nicht nur die Homepage der Band, sondern auch einer der Songs), dass ich sie zuerst gar nicht als Frau am Mikro wahrgenommen habe. Selbst Angela Gossow (ARCH ENEMY) wirkt dagegen fast wie Maria Callas - unglaublich! Die auf diesem Demo enthaltenen vier sehr guten Stücke sind jedenfalls für Leute, die auf Doomcore oder zähen, räudigen Death Metal abfahren, ein echter Leckerbissen und obwohl es eher langsam und im Midtempo zur Sache geht, beweisen D.A.M.N. am Ende des erwähnten Songs "Seelensumpf" auch, dass Highspeed - Geprügel nicht unbedingt außen vor bleiben muss. Eine runde Sache also, bei der es eine gute und eine schlechte Nachricht gibt: das Demo ist auf CD nicht mehr erhältlich, dafür werden alle vier Songs (zwei andere Stücke fielen durch die bandinterne Qualitätskontrolle) aber demnächst auf der Homepage der Band zum kostenlosen Download bereit stehen, was der Angelegenheit endgültig den "Tipp" sichert. Grund für diese Aktion ist das zweite Demo, das in diesem Jahr erscheint und nebst einer fetteren Produktion auch den zweiten Gitarristen Andre präsentiert. Wir sind gespannt…..

Demo 2002


Cover - Demo 2002 Band:

Diary About My Nightmares (D.A.M.N.)


Genre: Doom Metal
Tracks: 4
Länge: 17:15 (CD)
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