Review:

Blaze And Ashes

(Delany)

Endlich mal ein weniger vorab penetrant angepriesenes Projekt - trotz vieler bekannter Namen müßte sich DELANY mit "Blaze & Ashes" eigentlich nicht verstecken und trotzdem ist hier promomäßig eher bescheidenes Understatement angesagt. Anders als der für mich größte Flop dieses Jahres mit dem ROSEWELL SIX Geschichte stimmt hier eigentlich so ziemlich alles. Die Geschichte wird musikalisch von allen Protagonisten solide umgesetzt ohne zu effekthascherisch und vor allem überambitioniert vermeintlich gängige Genreklischees bedienen zu wollen.

Als inhaltlicher Background zu dieser Story dient Wolfgang Hohlbein’s Fortsetzung seiner erfolgreichen Fantasy Romanreihe "Chronik der Unsterblichen". In London passieren seltsame Todesfälle, die beiden Unsterblichen Andrej Delany und Abu Dun werden dorthin verschlagen, ein Schattenwesen von den Einheimischen Phantom genannt, soll für die grausamen Morde verantwortlich sein. Dabei treffen die Beiden auf Straßenkinder, die scheinbar direkt aus Andrejs Vergangenheit kommen. Immer weiter verstricken sie sich sich in gestellten Fallen, und Andrej landet schließlich im Kerker der Polizei. Da bricht ein Feuer aus, das ganz London bedroht. Hört so schon ganz spannend an und auch die musikalische Umsetzung gelingt in einem durchaus fesselnden und emotionsgeladenen Rockalbum.
Produzent Dennis Ward (PINK CREAM 69) hat dabei erneut mit einem tollen Mastering für den rechten Klang gesorgt. Auch die zuletzt sowohl Solo als auch bei ihren zahlreichen Gastbeiträgen etwas schwächelnde „Queen of Symphonic Rock LANA LANE zeigt sich hier wieder etwas erholt. Bei dem packenden „Love Tears“, dem recht gefühlvollen „Eternity Is Yours“ sowie „Shadow On Your Heart“ zeigt sie, dass sie mehr als nur zugekleisterte Balladen ihres Gatten ERIC NORLANDER singen kann, dieser darf zwar bei erstgenanntem Track auch mal mitspielen tut dies aber durchaus passend.

Die beiden Hauptsongwriter des Albums Volker Leson (WIZARD) und Davy Vain (VAIN), die außerdem noch von Gitarrist Torsti Spoof (LEVERAG) unterstützt wurden, haben ganze Arbeit abgeliefert. Ohne Ausfall, einzig das etwas zu dünnere mit zu vielen Refrainwiederholungen „Here Comes Lonely“ schwächelt ein klein wenig, paßt alles bei den 11 Tracks. Insbesondere David Readman (u.a. PINK CREAM 69, ADAGIO, VOODOO CIRCLE) beeindruckt einmal mehr mit großen stimmlichen Fähigkeiten. Egal ob Kracher wie „Dead Undead“ oder dem Stampfer „Blood and Ashes“ und dem melodramtischen Ende bei „London Bridge“ der Mann macht einen klasse Job. Dies schafft Davy Vain nicht in gleicher Brillianz aber durchaus auch mit Talent. Wie gesagt Melodic Rock/Metal mit einem Schuss Classic Rock in guter Qualität manchmal ergänzt um den ein oder anderen epischen Schlenker dafür steht DELANY.

Auch die restliche Instrumentenfraktion mit Gitarrist Jamie Scott (VAIN, VICIOUS RUMORS) sowie Tommy Rickard an den Drums liefern einen guten Job ab, schafft es unterschiedliche Stimmungen zu schaffen und so ist „Blaze And Ashes“ kein überragendes aber ein gutes Album geworden. Das haben nämlich nicht viele der zahllosen All-Star-Projekte (wie u.a. zuletzt „Voices Of Rock“) geschafft.

Blaze And Ashes


Cover - Blaze And Ashes Band:

Delany


Genre: Melodic Metal
Tracks: 11
Länge: 54:19 (CD)
Label: music buy mail
Vertrieb: Cargo Records