Review:

Buzz

(Autograph)

Sie sind wieder da - nachdem sich ja schon Hinz und Kunz, was in den 80’ern eine Gitarre unfallfrei halten konnte inzwischen "reuniert" hat warum sollten sich da ausgerechnet AUTOGRAPH zurückhalten? In dem Fall ist zwar nur noch Mastermind Steve Plunkett mit von der Partie aber seine Formation hatte damals mit "Turn Up The Radio" (die dazugehörige Debüt CD "Sign In, Please" war mit über 700.000 Verkäufen nur in Amiland äußerst erfolgreich) die Hymne der Radio DJ’s schlechthin am Start, also war dieser Schritt schon berechtigt. Leider fehlt mir die legendäre Comic Metal-Lady in ihrem blinkenden Chrom auf dem aktuellen Cover, daß man daher, trotz seiner beinahe schon wieder aufdringlichen Musterschlichtheit, als ziemlich daneben bezeichnen muß. Egal nur die Musik zählt und die ist beileibe nicht so schlecht geraten, wie zunächst befürchtet. Denn auch schon zu früheren Zeiten haben mich die Alben der 1983 gegründeten Hardrocksprayband nicht wirklich vom Hocker gerissen (da waren mir RATT, POISON oder gar MÖTLEY CRÜE irgendwie lieber) aber diesmal kann man sich das aktuelle "BUZZ" tatsächlich durchgehend gut anhören. Etwas störend wirkt sich dabei ein mehr oder weniger stark auftretendes DEFLEPPARD Dejavu aus, daß sich nie ganz unterdrücken läßt, nein teilweise sogar recht überdeutlich fühlt man sich an die Briten erinnert man nehmen nur mal als Beispiel unter vielen "Shake The Tree", die recht klebrige Ballade "That" oder der bester Song "Heartraper". Besonders bei den Vocals sowie den stets auf catchy getrimmten Chören schimmert es immer wieder durch. Bandleader Plunkett (vocals, guitars, keys) klingt dabei wirklich wie der einäugige Zwilling von Joe Elliot aber nicht nur dadurch ist dieses nun "bereits" fünfte Album sogar besser ausgefallen als das letzte doch recht dürftige Machwerk der tauben Leoparden. Lediglich die Produktion ist nicht ganz zu glattpoliert wie bei den Vorbildern, es klingt alles etwas erdiger und mehr nach Rock’n Hartwurst Party Roll. Nun gut nach dieser beinahe zehnjährigen Pause zeigen sich AUTOGRAPH gut erholt, sicher nichts überragendes aber trotzdem ganz gut zum Anhören. "Buzz" überzeugt mit schönen Hooks, ordentlichen Songs und auch stellenweise kernigen Gitarrenriffs, wobei auch hier bei Meister Eddie VAN HALEN einige seiner typische Licks gekonnt geklaut wurden. Das Material klingt aber durch die Bank alles irgendwie ähnlich, ein richtiger Kracher fehlt leider gänzlich, dies könnte so manchem Hörer nach dem vierten Durchlauf sicherlich etwas langweilig werden, denn spätestens ab an hat man sich schon etwas an den Songs abgehört. Insgesamt zwar net schlecht gemacht aber durch zu wenig eigenes Flair bleiben bei mir doch etwas zwiespältige Gefühle zurück - denn wer soll sich so was heutzutage noch anören?! Für die zahlreichen 80’er Jahre Fetischisten unter uns aber wahrscheinlich ein Pflichtkauf.

Buzz


Cover - Buzz Band:

Autograph


Genre: Hard Rock
Tracks: 10
Länge: 44:36 (CD)
Label: Point
Vertrieb: POINT