Review:

Only Me

(Ampathie)

AMPATHIE ist ein Sideprojekt von Christian Brach seines Zeichens Sänger und Rhythmusgitarrist der Progressive Rock/Metalformation MOSA!K. Doch ganz anders als bei seiner ambitionierten und sehr talentierten Hauptband ist diese Scheibe „Only me“ musikalisch sehr viel weiter gefasst und eine völlig andere Baustelle.
Ich würde es mal ganz grob als "Elektroambient-Prog Rock“ bezeichnen, wobei es dies dann doch nicht so genau trifft, denn die 10 Tracks sind in sich nicht so vermischt sondern die CD ist absolut klar zweigeteilt in Sachen Ausdruck, Klangfarbe und Stilistik.
Die ersten Songs des Albums sind dabei waschechte Hardrocknummern mit Englischen Texten (im Gegesatz zu MOSA!K wo ja un Deutsch gesungen wird) hier dominieren simple AC/DC geprägte Riffs („Provider“) mit lässigem Grundvibes und straighten Vocals. Der Titeltrack ist dann noch etwas 70er Jahre lastig mit schönem fließenden Gitarrensolo. „Heroes of Rock“ mit diesem etwas asiatischen Touch in der Gitarrenlinie sowie schleppenden Groove, leicht schräg mitunter bietet dann deutlich mehr Metal, neben den dominanten klaren Vocals werden gegen Ende auch noch ein paar ganz böse Death Growls mit eingebaut. „Evil Opera“ zeigt den Sänger dann mit einem ganz anderen Klangfacette, ein sehr getragen-pathetischer Song, fast schon sopranartig wird dieser melodramatische Track vorgebracht.

Er ist so eine Art Übergang auf die nächsten 5 Songs (diese entstanden zusammen mit Florian Huber), die dann eine völlig andere Musik in sich bergen. „Get Down“ is so ne Art FAITH NO MORE mit Programming, abgehakter Sprechgesang und Elektrobeats im Hintergrund, hat trotz erneuter Schrägheit dann schon echt was packendes. Dann wird es noch etwas experimenteller, mit vielen Soundcollagen die an die 80er Jahre erinnern (THE ART OF NOISE wem dies noch was sagt) „The Stoker“ st mir dabei aber etwas zu viel wiederholend und eintönig. „Creatures Of the Night“ ist da schon klar besser, prägnante Keyboardzeile in typischem KRAFTWERK-Stil etwas kühl düster gehalten aber schöne sphärische Gitarrenlicks im Hintergrund mit Gesang a la SISTERS OF MERCY.

AMPATHIE als Projekt gibt es schon seit ca. 2000 und stellt eine coole Wortkreation aus Amplifier und Empathie dar. Manche Songstrukturen füllen diesen Namen durchaus auch mit Leben so wie „Welcome To The Dirt“ so ne Art spaciger Elektrobeat mit Gitarrenriffs im Einkehrschwung. Den Schluss macht dann das zunächst entspannte „News Time“, dass urplötzlich aus seiner Lethargie erwacht und mit heftigen Riffs einheizt man könnte es auch als kleines Chill-Out Elektrochangsong bezeichnen.

AMPATHIE bietet einen zwar recht abwechslungsreichen aber auch sehr gewöhnungsbedürftigen Mix aus diversen musikalischen Stilen, je nach dem könnten sich zunächst die Rocker und dann die Ambientfreaks bei eher nicht ihrer Zielgruppe entsprechendem Sound mit Grausen abwenden. Den Machern war dies sowieso egal, sie haben sich meist recht kreativ ausgetobt, manchmal sogar etwas übertrieben, da fehlt es mitunter an den Melodien, damit man besser dabei bleibt. Trotzdem net schlecht wer sich also mal wieder was ganz anderes, abseits des Gängigen (zumindest im zweiten Part des Albums) sogar etwas abgefahrenes anhören möchte, der besorge sich dieses Teil.

Auf der Homepage gibt es außerdem noch ein paar empfehlenswerte, sehr lustige Videos mit echtem Comedyfeeling zu sehen.

Only Me


Cover - Only Me Band:

Ampathie


Genre: Progressive
Tracks: 10
Länge: 38:25 (CD)
Label: Dooload.de
Vertrieb: