Band:

Cosmotron

BiografieSelbstbewusst, verletzlich, angriffslustig, leidend, düster, kühl, mitfühlend, schwebend, nachdenklich, impulsiv - die Liste der Emotionen in der Musik von cosmotron ließe sich leicht fortsetzen. „Wir reflektieren unser Gefühlsspektrum mit den Songs“, erklärt Sänger André Hubert die beeindruckende Stimmungsvielfalt des Quintetts. Auf seinem Debütalbum „antiparallel“ finden sich denn auch derber Alternative Rock neben spielerischem Brit-Pop, psychedelische Klanggemälde neben verlockenden Ohrwürmern. Einen Erstling dieses Reifegrads findet man nur selten, wahrscheinlich hat das mit dem unterschiedlichen Hintergrund der Mitglieder zu tun, deren Alter von zwanzig bis 33 reicht.



Die Szene ihrer Heimatstadt Bremen bot zum Jahrtausendwechsel ein verdammt tristes Bild. Sämtliche Mitglieder hatten bereits in anderen Combos gewirkt, die aus Mangel an Begeisterung und Fleiß auf Grund gelaufen waren. Doch der Frust konnte die Hafenstädter nicht klein kriegen, im Gegenteil, mit jeder Havarie wuchs ihre Entschlossenheit, mit der richtigen Crew einen seetüchtigen Rock-Kreuzer vom Stapel zu lassen. Ende 2000 war es dann soweit, Sänger André und Basser Martin „Poldy“ Pohlner gründeten die Band auf ein Fundament aus Disziplin und Spaß. Schnell kamen die Gitarristen Thomas Grohmann und Enno Legien hinzu, Trommler Thomas Lindner komplettiert die Kapelle.



Unterschiedliche Einflüsse wie Motorpsycho, Radiohead, Led Zeppelin, Björk, DJ Shadow und Massive Attack sorgten für die bereits gepriesene Vielschichtigkeit. Von Anfang an zog es cosmotron auf die Bühne. Nach nur drei Monaten hatten sie zehn Titel komponiert, genug um ihre erste Show auf die Bretter zu legen. „Vor Publikum zu spielen, ist das Wichtigste für uns, auf der Bühne leben wir auf“, versichert André und setzt keck hinzu: „Da oben können wir uns alles erlauben, schließlich sind wir es, die die Musik machen.“ Bereits vor Veröffentlichung ihres Albumdebüts tourten die Hansestädter ausgiebig im Vorprogramm von Dredg und Sparta.



Vor dem ersten Gig musste freilich noch ein Name her. „Eigentlich fanden wir das Wort Mellotron ziemlich cool, das ist ein altes, schönes, analoges Instrument aus den Siebzigern“, berichtet André. „Leider war der Name schon vergeben. Den Begriff „kosmisch“ fanden wir als Beschreibung unserer Musik ganz passend, also haben wir das -tron von Mellotron mit Kosmos kombiniert - cosmotron waren geboren.“ Dass man in der Kernphysik einen Teilchenbeschleuniger als Cosmotron bezeichnet, war ein willkommener Nebenaspekt, schließlich ist da ähnlich viel Dynamik im Spiel.



Textlich geriet „antiparallel“ zu einem anspruchsvollen Album für Leute mit Spaß an Geschichten. Andrés Texte drehen sich meist um sinnliche Eindrücke und persönliche Beobachtungen. Den penetranten Duft nervtötender Damen („Cheap Perfume“) greift er ebenso auf wie die kleinen Revolutionen des Alltags, die sich in Wahrheit als purer Selbstbetrug entpuppen („Tram“). Der Titelsong nutzt einen Fachbegriff aus der Mathematik: „Eine Antiparallele verläuft gerade in zwei Richtungen und würde sich nie wieder berühren. Für uns ist das jedoch ein Kreis, der sich über die Erde zieht“, erklärt André. „Zwei Menschen treffen sich in Deutschland, der eine geht Richtung Asien, der andere in Richtung Amerika - und irgendwann treffen sie sich wieder. Sie haben unterschiedliche Erfahrungen gemacht, die sie beim Wiedersehen austauschen können. So kommen sie sich viel näher, als hätten beide die ganze Zeit parallel gelebt. Wenn man in einer Beziehung Abstand hält, weiß man sie besser zu schätzen“, setzt er hinzu.Quelle: http://www.rodeostar.de www

Interviews

Interview - Heidelberg, 12.07.2003
Dienstag 15.07.2003
Kuschelige 30° im Schatten. Da wir aber wahre Männer sind setzen wir uns natürlich in die pralle Sonne - also um die 50°, "gefühlte Temperatur" sicher mehr wie es so schön heißt... In der Mitte Eis und Schlagsahne, wobei vor allem ersteres die hohen Temperaturen nur in Maßen abkann und sich nach und nach verflüssigt.

Reviews

Antiparallel - Cover
Wer sie bereits live erleben durfte, weiß dass die Jungs ordentlich rocken. Dieser, sicher positiv zu wertende Umstand, interessiert beim Hören der CD aber nur in Maßen.