Review:

David Readman

(David Readman)

Wer Sänger David READMAN schon mal live mit seiner Stammcombo PINK CREAM 69 erlebt hat, wird mir zweifelsfrei zugestehen - der Mann ist ein wirklich guter! Und die hier vorliegende erste gleichnamige Solo-Scheibe bestätigt diesen positiven Eindruck nachhaltig, insbesondere da er die Songs allesamt selbst geschrieben und auch komponiert hat. Der Junge hat einfach eine klasse bzw. wunderbar variable Stimme, selbst vor einem "ich sing überall mit und bin mega in" Jorn LANDE braucht er sich qualitätsmäßig nicht verstecken. Ausdrucksstark mit ordentlich Power singt er sich durch 12 Tracks dieses Albums, das stilistisch gar nicht mal soweit entfernt ist (natürlich kommt alles ein wenig mehr "catchy" daher) von seinen Pinkies, für die er seit 1994 als Nachfolger von Andy Deris (jetzt HELLOWEEN) am Mikro steht. Melodischer Hardrock manchmal sogar etwas mehr heavy geprägt wird hier insgesamt auf einen guten bis teilweise sehr Niveau geboten, außer einem leichten Hänger "Take These Tears" (der Song ist mir etwas zu banal) gibt es absolut nichts zu mäkeln. Natürlich geht es hier etwas weniger hart oder tempoorientiert zu als bei PC69 aber d.h. nicht dass Readman hier den Schmusefaktor mit allzu kuscheligen Balladen übertreibt, nein die Lieder bewege sich größtenteils in Midtempo Gefilden. Schon der klasse Opener "Without You" mit einer klasse Gitarrenarbeit ist ein amtliche Hymne und macht voll Lust auf diese CD. Von "Don’t Let It Slip Away" gibt es auch ein ganz ordentliches Video als Zugabe, aber obwohl der Song zwar ganz gut mainstreamig abrockt, gibt es da noch bessere Songs. Wie z.B. der klasse Stampfer "Evil Combination" oder der urwüchsige Kracher "Wild in The City". Bei dem pumpenden "No Piece For The Wicked" kommen sogar einige leichte Ozzy-Momente bei mir auf. Klar einige ordentliche "Emotionsfluter" hat er schon auch zu bieten wie etwa "Gentle Touch" oder die mächtige aber völlig kitschfreie Ballade "Love in Vain". Die sehr gelungene Akustiknummer mit einem klasse Drive "Over The Ocean" (die Hook geht einem nicht mehr aus dem Sinn) ist ebenfalls ein absolutes Highlight des Albums. Aber er übertreibt es insgesamt nicht damit und so ist die Mischung aus schnellen Rockern, Midtempo sowie ab und zu etwas für die Seele einfach gut gelungen. Die beteiligten Mitmusiker sind natürlich ebenfalls eine Bank, haben der erstklassigen Produktion den richtigen Sound verpaßt und verströmen nicht nur auf dem Papier eine gehörige Portion internationale Klasse an den jeweiligen Instrumenten. Produziert wurde die Scheibe von PINK CREAM Kollege Dennis Ward ansonsten waren u.a. Leute wie Dirk Brunenberg (ELEGY), Günter Werno (VANDENPLAS), Paul Logue (EDEN’S CRUISE) oder Alex Beyrodt (SILENT FORCE) mit im Studio. Neben dem Leadgesang hat Mastermind David auch noch Gitarre sowie Keyboardparts eingespielt. Alles in allem ein recht abwechslungsreiches Melodic Rock Album, dass auch oder gerade für PINK CREAM Fans nicht uninteressant sein dürfte. Der ein oder andere Song hätte zwar auch auf eine CD der Karlsruher gepaßt aber nichtsdestotrotz hat David Readman durchaus sein eigenes Flair miteingebracht und letztlich seine tolle Stimme nahezu perfekt in Szene gesetzt.

David Readman


Cover - David Readman Band:

David Readman


Genre: Rock
Tracks: 12
Länge: 56:34 (CD)
Label: Frontiers Records
Vertrieb: Soulfood Music