Konzert:

ROCKHARZ OPEN AIR 2014 Tag 0 & 1

Konzert vom 10.07.2014

Das kleine, süße, niedliche ROCK HARZ! Es wurde 2014 erwachsen! Denn 2014, genauer gesagt vom 10. bis zum 12. Juli in Ballenstedt, Harz, war der Laden zum ersten Mal in der langen Geschichte des Festivals ausverkauft. Es scheint sich rumzusprechen, dass das ROCK HARZ ein charmantes Festival ist – charmant genug um bei mir eine 400km Anfahrt zu rechtfertigen um sich ein wenig gepflegten Metal anzuhören.

 

Und das bei dem Wetter. Vorher war die Apokalypse angekündigt, im schönen Ruhrgebiet regnete es wie aus Trinkhörnern und auf der Autobahn verwandelte sich mein Auto in ein Unboot – letztlich waren uns die Götter aber gnädig und am Flughafen Ballenstedt, dem Veranstaltungsort des Festivals, war es maximal wechselhaft.

 

Allerdings nicht am Mittwoch. Wer auf Schlamm steht, der wurde glücklich – wer so doof ist wie ich und ein nicht-geländetaugliches Auto auf diese Schlammpiste zu schicken, der hat zwar seinen Spaß… kommt aber nicht voran. Wir haben Mittwoch dementsprechend mehr als ein Auto aus dem Schlamm geschoben – bisher ist auf einem Metal-Festival schließlich ja noch jeder angekommen.

Nicht, das es abgesehen von durchdrehenden KFZ-Reifen irgendjemanden ernsthaft stören würde – letztlich entscheiden Atmosphäre, Leute und Musik über das Festival, nicht ein paar Regentropfen! (ch)

 

Die Abendgestaltung auf dem Festivalgelände war eigentlich ziemlich eintönig: Die einen pfeilten an ihrem Lager, die anderen brachten sich vor der „Devil’s Wall Stage“ mit Bands wie IRON SAVIOR, BRAINSTORM und  RHAPSODY in Stimmung, wiederrum andere standen Stunden am unorganisierten Merchandising-Stand, um eins der mehr oder minder schönen T-Shirts zu ergattern.

Der Rest betrank sich in ihren Lagern in gar lustiger Gesellschaft oder pilgerte zum Aussichtspunkt der Teufelsmauer mit super Blick auf das Gelände(allerdings ob das nachts wirklich eine gute Idee ist, sei einfach mal dahingestellt).

Doch anders als erwartet wurde es an diesem Abend doch ziemlich schnell ruhig und gegen 2 Uhr morgens lag der großteil des Campingplatzes still da und erweckte nicht den Eindruck als währen hier über zehn tausend Menschen an einem Ort.

 

 

Donnerstag begann direkt mit einer Planänderung, so das sowohl VOGELFREY, INSOMNIUM wie auch BATTLE BEAST zu jeweils anderen Zeiten spielen sollten. Desweiteren wurde bekannt das SOILWORK absagen mussten, dafür aber bereits ein Surprise Act bereit stünde, doch dazu zu einem späteren Zeitpunkt mehr.

 

Mit VOGELFREY trat nun der erste Act auf die Bühne der bei mir schon im Vorfeld die Freude geweckt hat. Mit mittelalterlichen Klängen und Texten die an FEUERSCHWANZ und Co. erinnerten ließen auf der Bühne ordentlich die Sau raus. Insbesondere Frontmann Jannik glänzte mit einem wahren Mimikzirkus und brachte dadurch in den Songs noch sehr viel mehr Ausdruck rüber, weshalb es auch schade ist das keine Live-Bildschirme an den Bühnen sind, was es unmöglich macht aus größerer Entfernung solche Details zu sehen.

D-A-D… Ich muss ehrlich gestehen, dass mir die Band rein gar nichts sagte und ich nicht wusste was mich zu erwarten hatte, doch bin ich wirklich froh dann doch mir den Band mal näher angeschaut zu haben. Musikalisch haben sie zwar nur einen ganz guten Rock abgeliefert, der sicherlich den ein oder anderen mitriss, aber eben bei weitem nicht jeden. Was mich an den vier Dänen aber faszinierte war ihr durchaus amüsantes Auftreten. Sänger Lene Jesper Binzer war dabei wohl noch der langweiligste Part, doch die Mimik von Jacob Binzer, durch abstruse Grimassen und bewusstes „verpeilt“ wirken, brachte einen schon ein ordentliches Grinsen ins Gesicht. Doch den Vogel abgeschossen, hat Bassist Stig Pedersen der ein wahres Staunen mit seinem Latex-Outfit und den beiden zwei saitigen Bassen, die er oft wechselte. Letztere brachten ein Staunen durch die Menge, so waren sie doch weit größer als der Durchschnitt und zum anderen war der eine Komplett durchsichtig und der andere deine quasi umgedrehter Bass. Es lohnt sich, sich einfach mal selbst davon zu überzeugen, sollten sie mal in einem Festival-Line-Up auftauchen, auf dem ihr eh seid. (alh)

SODOM sind SODOM – unkompliziert, bodenständig, schon immer dabei, einfach Thrash Metal wie er im schwarzen Bilderbuch steht. Dementsprechend sind die Jungs zwar alt geworden, mit „Wachturm“ oder „Agent Orange“ kriegt man aber jedes Publikum wach, erst recht wenn es mit Toms Ruhrpott-Charme kombiniert kommt. (ch)

Als es endlich Zeit für AMORPHIS wurde, war mein einziger Gedanke: ENDLICH! Seit über einem Jahr kam immer etwas dazwischen, doch nun endlich hat es geklappt und das Warten hat sich wirklich gelohnt! Der Sound war super und auch das Auftreten war sehenswert, wo Tomi Joutsen mit seinen ewig langen Dreads und dem markanten Mikrofon natürlich dominierte. Während ihres Auftrittes spielten sie ein komplettes Durcheinander, einige Songs der aktuellen Scheibe „Circle“, aber auch viele alte Titel waren dabei und zwischendrin demonstrierte Joutsen wie krass es doch Aussieht wenn man mit Dreads bangt, ein Wunder das er nicht sogar abgehoben ist.  (alh)

Wer Zweifel an SABATON hat, der hat sie schlicht und ergreifend noch nicht Live gesehen. Sah das ROCK HARZ wohl auch so – alles voll, alle feiern das Intro, alle starren auf den Deko-Panzer auf der Bühne. Band spielt, die Fans brüllen traditionsgemäß das liebliche „Noch ein Bier! Noch ein Bier“, Frontmann Joachim feiert den Fußball-Sieg mit und die Band zockt neues wie altes Material („Ghost Division“ über „Gott Mit Uns“ bis „To Hell And Back“). Alle glücklich, Show wie erwartet der Renner.

Ich kann leider nicht das Gleiche über KORPIKLAANI behaupten – ich kenne es zwar, dass die Live sehr wechselhaft auftreten, dieses Mal war ich aber nicht zu begeistern: Eher mittelmäßiges Sound-Gemisch, eher mittelmäßige Setlist, eher mittelmäßige Stimmung. Kann man machen, muss man aber nicht.

Wer abseits der Musik Zeit hatte, der konnte auf einem kleinen, dafür aber gut ausgestatteten Merch-Zweig alles von CDs über T-Shirts bis Penis-Flaschenöffnern kaufen. (ch)



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