Konzert:

J.B.O. - Walldürn, Nibelungenhalle

Konzert vom 04.04.2003Der Start dieses Abends um eine Minute nach Acht verlief dann doch (leider) etwas anders als erwartet, denn ursprünglich war ja die in Walldürn schon bekannte Münchner Band ALEV als Einheizer für J.B.O. vorgesehen - aus für Außenstehende unverständlichen Gründen (der Konzertvermittler bzw. der Hauptact bestand auf seinen "eigenen" Support) durften ALEV daher relativ kurzfristig nicht auftreten. Stattdessen enterte eine Combo namens MARSHALL BRAINSTORM die Bühne in der mit ca. 900 Zuschauern recht gut gefüllten Halle. Und der Beginn war schon etwas "befremdend". Denn was da aus den Boxen schallte mag zwar musikalisch gut gewesen sein, aber die Mischung aus Ska, Rock’n’Roll und Rock mit fast jazzigen Einlagen (welche vor allem die ersten beiden Songs kennzeichneten), passte schon gar nicht zu dem, was ein Publikum in Zusammenhang mit einem J.B.O. Konzert hören möchte. Auch dass die Band mit einem waschechten Kontrabass auftrat machte dies nicht besser und war wohl für die meisten nur ein "Hingucker". Stimmung wollte erstmals aufkommen, als ein nicht ganz so sperriger Song unvermuteter Weise in ein hartes Deep-Purple-Solo überging (ich glaube es war das Live-Solo von "Woman From Tokyo"), welches auch exzellent gespielt wurde. Auch noch bemerkenswert war eine Cover-Version von Motörhead’s "Ace Of Spades" - man brauchte zu Beginn aber etwas um den Song in diesem äußerst langsamen Gewande zu erkennen. Allerdings schalteten die vier Jungs dann merklich einen Gang zu (Originaltempo), wobei der Drummer mit seinen Vocals gar nicht allzu weit weg war vom unvergleichlichen Lemmy-Gesang - das war schon ein Weckruf für das Publikum, allerdings war da der Set schon fast vorbei. Nach einem recht furiosen Schluss mit harten Gitarren erhielten MARSHALL BRAINSTORM zwar höflichen Applaus eines Teils der Zuschauer (Zugaberufe blieben aus), waren aber doch irgendwie fehl am Platze. Nach diesen knapp 45 Minuten schallten doch unüberhörbar laute J.B.O.-Rufe durch die Walldürner Nibelungenhalle.



Nach dieser doch etwas dürftigen Vorgruppe und kurzen Umbauarbeiten betraten dann unter tosendem Applaus und lautem Geschrei, allerdings erst nach dem der wichtige schwarze"Vorhang gefallen war, die Jungs von J.B.O. die Bühne. Bei dem coolen rein verbalen "Intro" zuvor, hatte man noch die Stimmen einzelner Bandmitglieder im Backstagebereich gehört, die "angeblich" völlig ahnungslos noch ein paar interne Weißheiten quasi als Babbel-Warmup u.a. der Sorte "Du .. reicht uns die Zeit, um noch mal zu sch .. zu gehen?!" von sich gaben, und das voll über ganze Anlage - echt spaßig. Das Publikum war jetzt auf einen Schlag so richtig wach geworden und J.B.O. fackelten auch nicht lange rum und gaben von Beginn an richtig Vollgas zunächst noch etwas verhalten rockig mit "Gimme Doop" aber dann bei Ällabätsch gab’s gleich ein richtiges Gitarrenbrett aus den Boxen. Apropos, da bleib einem kurzfristig fast etwas der Mund offen stehen, denn der Sound kam live so was von gewaltig und heavy rüber, noch um einiges druckvoller als von CD. Man merkte aber auch, dass J.B.O. zum Tourauftakt total gut gelaunt waren und ihre Musik auf der Bühne auslebten. Das übertrug sich auch auf sofort auf das Publikum. Alte Erinnerungen an die bekannte nordbadische Gegend sowie tolle Gigs in der "Dürmer" Halle als Vito noch mit Coverbands unterwegs war, wurden ebenfalls ausgiebig mit den Fans ausgetauscht. Übrigends wurde fast ständig zwischen den Tracks von Hannes & Co der Kontakt mit witzigen Kommentaren über die Songs an sich oder sonstige wichtige Themen wie Wein, Weib und Gesang usw. mit dankbaren Publikum gesucht, außerdem gab immer viel zum mitsingen und einiges an gelungener Situationskomik. Auch die typischen Showeinlagen konnten sich sehen lassen allerlei aufblasbare "Sachen" wie u.a. ein ebensolcher Rießen Schwanz bei "Hose runter" oder diverse Mitsingschildanimationen und Tanzeinlagen im Tangorhythmus, da durften sich einige verkleidete Roadies bei "1001 Nacht" so richtig austoben‘. Auch bei "Girls Girls Girls" sang ein verkleidetes blondes Babe u.a. die Backingvocals. J.B.O. kamen mit ihrer witzigen und unkomplizierten Art einfach voll sympathisch rüber und auch das musikalische Niveau war absolut Top, diese Band braucht sich vor "richtigen" Metalbands nicht zu verstecken, ganz im Gegenteil. Einzig das Schlagzeugsolo der Marke "kennst du eines - kennst du alle" war ziemlich für die Füße aber das muß wohl so sein und der Rest der Band konnte sich so zwischendurch mal etwas zum Luftholen zurückziehen. Annähernd 2 Stunden lang wurde eine geile Metal Party abgefackelt und dabei J.B.O. völlig zu Recht gnadenlos abgefeiert.


Der einzig ernste Part dieses Konzerts wurde dann von Hannes eingeleitet, der sich deutlich gegen den Irak-Krieg aussprach und außerdem noch ein Spendenkonto der Deutschen Stiftung für UNO-Flüchtlingshilfe, KTO-Nr. 20008850 bei der Sparkasse Bonn (BLZ 38050000) bekannt gab, super Idee. Nach dem die letzte Zugabe verklungen war, der silbrige Konfettischnipselregen heruntergeregnet und die Fans ziemlich geplättet waren zeigten sich JBO wiederum volkstümlich bzw. als Band zum Anfassen, denn nur 15 Minuten nach Konzertende gaben sie fleißig Autogramme für die wartende Meute. Es wurde dabei alles signiert was nicht niet und nagelfest war und außerdem hatten Hannes, Vito, Ralph und Wolfram immer ein offenes Ohr für Fragen oder auch Fotowünsche - ein würdiger Abschied eines tollen Konzertabends mit dem perfekten Happymetal Mix. Übrigends das Redakteur "Souve(b)nier" ein JBO-Spezialbräu (siehe Fotos) original vom Schlagzeuger angetrunken, war dann doch net mehr ganz so toll .. *g* aber egal, lustig war’s. (Hardy & Maio)


Setlist:


Gimme Doop

Ällabätsch

Gesangsmedley

Bolle

Du Bringst Mich Um

1001 Nacht

Girls Girls Girls

Ich bin Der Hit

Ich Vermisse Meine Hölle

Ich sag J.B.O

Im Verkehr

Hose runter, Schwanzvergleich

Mandy

Ich Will Lärm

Mei Alde Is Im Playboy Drin

Schlaflied

Arschloch & Spaß Dabei

Ein Fest

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Verteidiger des Blödsinns

Ein Guter Tag zum Sterben

J.B.O



JBO - näher geht´s live ´net!!! JBO JBO - 3 davon