Review:

Run Thick In The Night

(US Christmas)

Die sechsköpfigen US CHRISTMAS aus North Carolina machen es einem mit ihrem fünften Album nicht gerade leicht. Schon auf den schleppenden 13-minütigen Opener mit seinem monotonen Riff und den psychedelischen Gitarren-Jams muss man sich wirklich einlassen, um ihn voll erfassen zu können. Dranbleiben lohnt sich hier aber tatsächlich einmal, auch wenn der Rest des Albums kaum leichter zu konsumieren ist. Düster und sphärisch bewegt sich die Band auf den Pfaden von Space- und Post-Rock durch das fast 77-minütige Werk, mit schweren Gitarren-Riffs, spacigen Vintage-Synthesizern und Sound-Effekten, nur selten unterbrochen durch noisige Ausbrüche, um dann auch wieder in ruhigen, fast meditativen Momenten zu schweben, die stellenweise durch eine Violine auch einen folkigen Anstrich erhalten. Darüber erklingt Nate Halls inbrünstiger und nicht immer ganz korrekt intonierter Gesang, an den man sich auch erst mal etwas gewöhnen muss. Mag das für manche anstrengend und für andere wiederum langweilig klingen, so kann ich nur aus eigener Erfahrung berichten, dass diese Scheibe, sobald man einmal in deren dunklen Klanglandschaften angekommen ist, einen nicht mehr so schnell loslässt. Ist „Run Thick In The Night“ erstmal ein schwerer Brocken, findet man sich mit jedem Hören weiter hinein. Und dann erschließt sich einem dieses Album mit all seiner Vielschichtigkeit erst richtig und offenbart einem einen atmosphärischen Space-Blues, wie ich ihn in dieser Intensität noch von keiner anderen Band gehört habe.

Run Thick In The Night


Cover - Run Thick In The Night Band:

US Christmas


Genre: Rock
Tracks: 13
Länge: 76:43 (CD)
Label: Neurot
Vertrieb: Cargo