Review:

Filtered Process

(Two Dollar Haircut)

Hach, es gibt auch wirklich gute Seiten daran, dass der New Metal Boom vorbei ist. Zum Beispiel, dass die Genregrenze aufgeweicht ist, sich niemand mehr noch-so-verrückt maskieren muss und den Slap-Bass nur genauso nachspielen muss wie KORNs Fieldy, um drin zu sein und einen Plattenvertrag zu bekommen. Stattdessen bleibt nur noch die Qualität über und läßt sich entdecken. Nachteil natürlich: selbst Bands mit außergewöhnlichem Songwriting haben momentan keinen Plattenvertrag. Wie zum Beispiel TWO DOLLAR HAIRCUT, und dann noch aus Deutschland, irgendwo zwischen Niederrhein und Kölle. Das mit dem Plattenvertrag sollte in ihrem Fall eine läßliche, kleine temporäre Sache sein. Denn obwohl sie sich viel lieber selbst mit KORN vergleichen, stapfen sie fast unbeirrbar auf den genialischen Spuren der DEFTONES - ohne so verkopft und nach innen gewandt zu sein, ohne auch nur eine Spur nach Selbstmitleid zu triefen wie der frühe Chino Moreno. Stattdessen: Breite Gitarrenwände mit interessanten Blieps und Blörps - die "2$HC" dankenswerter Weise songdienlich sparsam einsetzen. Cooles Emocore-Geshoute, allein an den "harmonischen" Chören könnte man noch arbeiten. Einschmeichelnde Hookline in "No Mistakes". Interessantes Demo mit Ecken und Kanten - diese Band bitte im Auge behalten!

Filtered Process


Band:

Two Dollar Haircut


Genre: New Metal
Tracks: 5
Länge: 20:58 (CD)
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