Review:

The Way Life Goes

(Tom Keifer)

„Solid Ground“ ist ein Opener, wie er durchaus auch auf einen der letzten CINDERELLA Alben hätte stehen können. TOM KEIFER hat zwar nicht mehr ganz das stimmliche Volumen vergangener Tage, aber der Song macht Laune und geht gut ab. Das folgende „A Different Light“ ist dann eine erwachsene, echt starke Rockballade, die etwas an BON JOVI erinnert ohne in deren Schmalz einzutauchen (was sicherlich auch ein Verdienst von KEIFER’s Stimme ist). Ähnlich abwechslungsreich geht es dann durch die nächsten 12 Tracks seines Solo-Debüts „The Way Life Goes“; an dem er bereits seit 2003 feilte. Im Kern setzt KEIFER auf sein unverwechselbar kraftvolles rau-kratziges Organ und den schon zu CINDERELLA-Zeiten zelebrierten bluesgetränkten Hard Rock auf der einen; semiakustisch-ruhige Kompositionen mit Country- und Southernaffinität auf der anderen Seite. Zum Appetit holen seien mal noch anempfohlen: die beiden groovenden Stadionhymnen „It's Not Enough“ und „Cold Day In Hell“ (letztere mit tollen STONES-Flair) sowie die beiden Balladen „Thick And Thin“ (emotionales Klavierstück) und „Ask Me Yesterday“ (mit reichlich Country-Feeling). Aber auch „The Flower Songs“ (hat auch was von Country, meets ROD STEWARD) und „Mood Elevator“ (zitiert durchaus gekonnt die alten AEROSMITH) wissen zu gefallen.

CINDERELLA – das war einmal? Ich weis es nicht und fände es schade. Aber das TOM KEIFER (immerhin Jahrgang 1961) nach seinen Problemen, Operationen und anderen Nackenschlägen wieder was von sich hören läßt – und das auf solch beachtliche Weise – das macht Spaß und hat Perspektive. Hard Rock Fans mit Niveau die es auch mal bedächtiger mögen sollten „The Way Life Goes” eine Chance geben.

The Way Life Goes


Cover - The Way Life Goes Band:

Tom Keifer


Genre: Rock
Tracks: 14
Länge: 51:33 (CD)
Label: Rykodisc Records
Vertrieb: Warner Music