Review:

Sanctified

(The Grim)

THE GRIM ist die Kopfgeburt von Komponist und Sänger Carl Lofvenhamn. Zusammen mit der Sängerin Maria Storck hat der ausgebildete klassische Komponist seine Version des „Cinematic Metal Purified“ nun in Silikon pressen lassen. Das angeblich Revolutionäre dieses Projekts ist die Tatsache, dass hier nicht Metal Songs mit einem klassischen Score angereichert werden, sondern ein klassischer Score mit metallenen Versatzstücken. Selbige kann man allerdings mit der Lupe suchen. Denn die „Nichtklassik-Anteile“ sind mitnichten metallisch, sondern kommen eher aus dem artifiziellen Gothic und Industrial Bereich. Und damit klingt das Ganze eher nach „Matrix-Soundtrack“, denn nach symphonischen Metal. Abgesehen davon, dass das nicht wirklich meine Baustelle ist, vermisse ich auch die Stringenz in den einzelnen Tracks. Vieles klingt nach Stückwerk und akustischem Flickenteppich. Der klinische Gesamtsound (sowohl für die klassischen als auch die rockigen Komponenten) macht das Ganze nicht wirklich besser. Die russischen KAIRA, welche eine ähnliche Nische besetzen, haben das auch schon überzeugender gebracht. Laut Amazon-Info richtet man sich an Fans von AVANTASIA, THERION, WITHIN TEMPTATION & THEATER OF TRAGEDY, was ich wiederum nur sehr bedingt nachvollziehen kann. Um das Ganze abzuschließen: Ich kann dem wirren Mix aus Plastiksoundklassik, bisschen Metalgitarre und Percussionsamples recht wenig abgewinnen und der Flüstergesang des Meisters haut mich auch nicht gerade aus den Socken. Bin gespannt, wem das wirklich gefallen soll.

Sanctified


Cover - Sanctified Band:

The Grim


Genre: Industrial
Tracks: 10
Länge: 47:48 (CD)
Label: Dead End Music
Vertrieb: Rough Trade