Review:

Algorythm and Blues

(The Good The Bad And The Zugly)

Den Sänger müssen sich die Norweger THE GOOD THE BAD AND THE ZUGLY ja neuerdings mit ihren Landsleuten von KVELERTAK teilen. Kein Wunder, dass der Mann begehrt ist – Ivar Nikolaisen geht auch auf dem vierten Album seiner ursprünglichen Band mit derart ungebremster Wucht zu Werke, dass kein Stein auf dem anderen bleibt. Das gilt aber auch für den Rest der Band: Die elf neuen Stücke (ergänzt durch zwei kurze Interludes) bersten nur so vor roher Energie.

Die Mischung aus räudigem Street-Punk und rotzigem Garagen-Rock ist aber auch immer wieder höchst melodieinfiziert. „Staying With The Trouble“ und „The Man Behin The (Oxygen) Mask“ etwa sind echte Ohrwürmer, und auch die abschließende Hook des mit einem AC/DC-Zitat (!) eingeleiteten Openers „Welcome To The Great Indoors“ lässt einen nicht mehr los. Ein Stück wie das knapp einminütige „Kings Of Inconvenience“ bietet dagegen reinen Hochgeschwindigkeits-Punkrock.

Dabei lässt die Band auch keine Zweifel aufkommen, wo sie politisch steht. Titel wie „Fake Noose“, „The Kids Are Alt-Right“ oder „Fuck The Police“ (vielleicht jetzt schon der Mit-Shouter des Jahres) sind selbsterklärend. In letzterem wird übrigens ein weiterer Klassiker zitiert: Das Intro leiht sich den berühmten Klavierton von „By The Grace Of God“ von den HELLACOPTERS.

Solche Zitate zeigen nicht zuletzt, dass sich die Band auch gerne mal selbst auf die Schippe nimmt, aber auch, wie viel Spass sie selbst an dem hat, was sie tut. Davon zeugen etwa auch die zahlreichen – allerdings technisch hochwertigen – Gniedel-Soli. Diese Energie und Spielfreude wirken absolut ansteckend und lassen einen am Ende mit einem breiten Grinsen und Lust auf mehr davon zurück.

 

 

 

Algorythm and Blues


Cover - Algorythm and Blues Band:

The Good The Bad And The Zugly


Genre: Punk
Tracks: 13
Länge: 35:2 (CD)
Label: Fysisk Format
Vertrieb: Cargo