Review:

London Calling

(The Clash)

Es ist ja, wie es ist. THE CLASH gehören bekanntlich zu den besten, bekanntesten, ältesten, tollsten, wasweißichsten Punk-Bands aller Zeiten – und das obwohl sie ja eigentlich nie-nich eine reine Punk-Kapelle waren. Zu deutlich waren gerade für einen heranwachsenden Hansa-Pils-Dosen-Punk wie den Rezensenten die Einflüsse von Reggae, Jazz, Dance, Rockabilly, Ska und Pop – sowas gehört ja wohl nicht in die Scheuklappenbetonte Weltsicht eines 15-Jährigen! Die unmaßgebliche Meinung des Musik-Knirpses hat natürlich nicht mal im begrenzten Kosmos der Punk-Musik irgendwas bestimmt. Folglich wurde die Scheibe nicht nur zum Welterfolg und zum Start des punkigen Abhebens in den Mainstream. Nein, gerade das Titelstück begleitet auch heute noch jeden Ausflug in die Hauptstadt Britanniens. Sei es nun einfach so, zum Fußball oder zu einem Konzert, irgendwann vorher kommt dieser Song zu seinen Ehren. Und er schwirrt auch bei Landung in Heathrow und bei Ankunft in Camden Town oder Shoreditch im Kopf des Alemannen umher. Warum das erwähnenswert ist? Weil über das dritte Album alles gesagt ist. Es erscheint erneut, wie zum 25sten, 30sten und wievielten Geburtstag auch immer neu-aufgelegt. Jetzt also Sony Music: Im Oktober kam das Vorzeige-Album der Briten als 2-CD-Set, dieser Tage folgt das doppelte Vinylchen plus Buch und CD. Da ruft also London abermals, die Ex-Punks fahren mit ihrem „Brand New Cadillac“ vor, sind im Supermarkt verloren, zünden „Spanish Bombs“ oder ballern mit „The Guns of Brixton“ herum. Während CD und Vinyl in transparenten Slipcases ankommen, stellt das so genannte „Scrapbook“ den echten Mehrwert da. Auf 120 Seiten gibt es Dokumente aus der Entstehungsgeschichte des Klassikers, handgeschriebene Texte und Notizen sowie unveröffentlichte Fotos.  

London Calling


Cover - London Calling Band:

The Clash


Genre: Punk
Tracks: 19
Länge: 66:6 (2-CD)
Label: Sony Music
Vertrieb: Neo Sony / BMG