Review:

Smile

(Skindred)

Mit "Smile" veröffentlichen die walisischen Stilmixer ihr achtes Studioalbum. Rechnet man die Vorläufer-Band DUB WAR dazu, feiert die Truppe heuer ihr dreißigjähriges Release-Jubiläum. Da ist erst einmal Respekt angezeigt. Mal sehen, ob der neueste Output den Hörer auch wirklich zum "smilen" bringt.

Der Start fällt mit dem schleppenden-düsteren "Our Religion" sehr heavy aus. KORN-Gedächtnis-Riffs treffen auf den unverwechselbaren Gesang von Benji Webbe. Ein ungewöhnlicher und leider nicht ideal gewählter Opener. Vom Energielevel wäre der zweite Track "Gimme That Boom" der bessere Einstieg gewesen. Dieser erinnert sehr an alte DUB WAR-Zeiten. Das kann man positiv sehen, andererseits zeigt sich aber, dass Bands, die kein Metal-Fan jemals als Old School bezeichnen würde, nun auch schon zu ihrem eigenen Anachronismus werden können. Dieser Hüpfsong hört sich so an, als sei er direkt den Mid-Neunzigern entsprungen. Nicht schlecht gemacht, aber irgendwie aus der Zeit gefallen.

Viel besser steht es SKINDRED zu Gesicht, wenn sie ihren Sound in das Hier und Jetzt transportieren, wie etwas bei "Set Fazers". Der Track weist angenehme Parallelen zu DON BROCO auf, aber verpackt in den ureigenen Sound der Waliser. Das folgende "Life That's Free" mit dem schönen Drum'n'Bass-Groove ist ähnlich stark. Bei solchen Songs können SKINDRED ihre musikalischen Fähigkeiten voll ausspielen. Das klingt modern, catchy, packend.

Leider pendelt das Album während seiner zwölf Songs zwischen der alten und der neuen Welt. Höhepunkte sind "Black Stars" mit seinem tollen Alternative-Rock-Refrain und das elektronisch-tanzbare "State Of The Union". MIt zwei, drei Tracks weniger hätte sich die Band einen Gefallen getan und die Scheibe wäre sicher kompakter ausgefallen. Positiv hervorzuheben ist die makellose Produktion, die alle unterschiedlichen Stile ins rechte Licht setzt. Toller Job von Julian Emery (NOTHING BUT THIEVES, LISSIE).

Wer immer schon auf den Sound von SKINDRED stand, wird hier sicher nicht enttäuscht werden, ob neue Fans dazu kommen, ist allerdings fraglich. Dazu verharrt die Truppe dann doch zu sehr im Sound der Neunziger. 

Smile


Cover - Smile Band:

Skindred


Genre: Crossover
Tracks: 12
Länge: 42:48 (CD)
Label: Earache Records Ltd
Vertrieb: