Review:

Torment

(Six Feet Under)

Es ist wieder einmal so weit. Nach der doch bestenfalls dürftigen Platte „Graveyard Classics IV“ bringen SIX FEET UNDER ihr zwölftes Studioalbum auf den Markt: „Torment“. Der Titel lässt es schon erahnen: allzu viel Neues passiert hier nicht. Es wird immer noch Gore-getränkter Death Metal gespielt, welcher mit dem markanten Gesang Chris Barnes‘ untermalt wird. Wer Texte mit besonderem Tiefgang erwartet, wird hier wohl enttäuscht. Insofern bleiben die Amis ihrer Linie treu. Allerdings gehen SIX FEET UNDER in Sachen Songwriting mit einigen Liedern teilweise andere Wege als zuvor. „Exploratory Homocide“, „Schizomaniac“ oder der Opener „Sacrificial Kill“ bieten bspw. relativ vertrakten, mit Variationen aufgefüllten Death Metal und sind so überraschend technisch ausgefallen. Der Groove wird dabei zugunsten von Tempo zurückgedrosselt. Doch dies trifft bei weitem nicht auf alle Lieder zu. „In the Process of Decomposing“, „Obsidian“ oder „Funeral Mask“ kehren wiederum in altbekannte Muster zurück und sind dabei ebenso eingängig wie durchschaubar. Doch selbige Stücke schaffen es auf der anderen Seite groovigen Death Metal von seiner besseren Seite zu zeigen. Allerdings kann man sich kaum des Eindrucks erwehren, dass sämtliche Neuerungen (also stilistische Elemente abseits des altbekannten Schemas) nur in den ersten Songs von „Torment“ zu finden sind. So kommen einem die Songs am Ende des Albums doch erschreckend bekannt vor. Dadurch wird „Torment“ bei zunehmender Spielzeit leider recht eintönig und die Songs sind sehr vorhersehbar. Der Sound ist äußerst klar und transparent. Prinzipiell eine gute Sache, doch würde meiner Meinung nach dieser Spielart des Death Metal eine etwas dichtere sowie düstere Produktion besser stehen. Doch das ist meckern auf hohem Niveau.

Long story short: „Torment bietet kleine Überraschungen, fällt aber keineswegs aus der Diskographie von SIX FEET UNDER heraus. Insofern wird die Einstellung zur Band bei vielen wohl keine große Kehrtwende machen. Entweder steht man auf diese Sorte Death Metal und stört sich nicht an den hier vorgebrachten Kritikpunkten, oder man kann damit eben nichts anfangen. Lediglich denjenigen Fans, die ausschließlich auf die ersten Alben („Haunted“ oder „Warpath“ bspw.) schwören, sei geraten vielleicht erst einmal reinhören.

Torment


Cover - Torment Band:

Six Feet Under


Genre: Death Metal
Tracks: 12
Länge: 47:1 (CD)
Label: Metal Blade Records
Vertrieb: