Review:

Tunguska

(Shakhtyor)

Ein Mix aus Sludge, Doom und Post-Rock ist ja schon gewagt. Die 2009 in Hamburg gegründeten SHAKHTYOR bleiben ihren bisher gezeichneten Wegen dennoch treu und bringen mit „Tunguska“ ihr (nach dem selftitled Debüt in 2012) zweites Album raus. Wieso die Hamburger ihr Zweitwerk nach der wahnsinnigen Explosion im sibirischen Gouvernement Jenisseik bennant haben scheint klar: Mit enormer Zerstörungswut schreitet das Trio voran. „Tunguska“ ist energetischer, schwerer und stellenweise auch aggressiver, als es noch das Debüt-Werk war. Mit dröhnendem Bass und polterndem Schlagzeug schreiten SHAKHTYOR hier zu Tage, geben aber auch mal mehr Gas und lassen Blast Beats ertönen, um sich schließlich wieder in einer düster-erdigen Atmosphäre aus schwarzem Stoner Rock und jeder Menge Doom vergraben zu können. Dass die Hamburger nach wie vor rein instrumental unterwegs sind stört hierbei – bei den Höhepunkten der Scheibe – kaum.

Während der Opener es da noch eher gediegen im polternden Rhythmus angehen lässt und auch die folgende „Pechblende“ nur sehr verhalten vorankommt, geht es mit dem „Zerfall“ stetig bergauf: Hier erschafft das Trio eine düstere, schwarzmetallische Stimmung und der „Post Black Metal“ macht hier eine ganze Menge im Sound her, während das Monstrum schließlich gegen Ende beschleunigt und über Doom und Sludge in wirklich flottem Stoner mündet. Ein Höhepunkt ist auf jeden Fall „Schlagwetter“, der mit Melodien sein dröhnendes Tempo verfeinert. In ähnlichem Stil wird das Niveau beim Titeltrack letztlich aufrecht gehalten um das ganze Schaffen mit „solaris“ schlussendlich noch einmal zu übertrumpfen: Nach einer recht langen Vorwärmzeit geht hier ab gut 02:30 Minuten ordentlich die „Post“ ab: mit gewaltigem Dröhnen, packendem Riffeng, kranken Melodien, ordentlicher Atmosphäre und jeder Menge post-apokalyptischen Samples bekommt man hier SHAKHYTOR in absoluter Bestform geliefert.

Empfehlung an jeden Genre-Fan, der auf Gesang verzichten kann.

 

Tunguska


Cover - Tunguska Band:

Shakhtyor


Genre: Doom Metal
Tracks: 06
Länge: 48:8 (LP)
Label: Cyclone Empire
Vertrieb: Soulfood