Review:

Morbid Realms

(SENTIENT HORROR)

TIPP

Gruppengründer Matt Moliti behauptet, während des Schreibens des zweiten Albums „Morbid Realms“ gemerkt zu haben, das Album sei ernsthafter, wütender, erwachsener und mit einem aggressiveren Sound ausgerüstet. Er will damit nämlich an die unerwarteten Songarrangements und komplizierteren Strukturen des klassischen Death Metal der frühen 90er-Alben erinnern. Naja. Die erste Hälfte des Statements sagt ja jeder Musiker guten Gewissens, und in der zweiten Hälfte wollen wir doch mal kräftig widersprechen. Denn zum Glück ist hier wenig unerwartet oder wirklich kompliziert. Dafür erinnert das Album andauernd an die ersten beiden DEATH-Scheiben. Okay, mit besserem Sound. Mit viel besserem Sound. Und der ist auch deswegen so gut, weil er warm klingt, nicht klinisch, sondern einfach richtig dick und fett und deswegen auch geil zur altmodischen Death-Metal-Fraktion passt. Kein Wunder, kommt ja auch von Dan Swanö (Unisound Studios). SENTIENT HORROR gleisen auf die DEATH-Schiene auch noch ein paar skandinavische Waggons auf, so dass der morbide Scheiß klingt wie ein hundert Meter langer D-Zug mit mehreren amerikanischen und schwedischen Loks. Und die Schaffner knipsen ordentlich ab, während sie sich die Klamotten vom Leib bangen und am Ende nur noch mit ihrer roten Schärpe im Bordbistro rumstehen. Pfeife noch im Mund. Aber der Abpfiff kommt nicht, angesichts so guter mittelschneller, schneller und sehr schneller Songs. Beispiele: Der brillante Opener „Call Of Ancient Gods“, das hittige „Sworn To The Dead“ oder das mächtig düstere Titelstück, das „Pull The Plug“ der schwedisch-amerikanischen Truppe.

 

Morbid Realms


Cover - Morbid Realms Band:

SENTIENT HORROR


Genre: Death Metal
Tracks: 10
Länge: 41:33 (CD)
Label: Testimony Records
Vertrieb: Cargo