Review:

Destination Destruction

(Satan's Fall)

Nach ein paar E.P.s (unter dem Titel „Past Of“ auch als Compilation erhältlich) und dem 2020er Werk „Final Day“ veröffentlichen die Finnen SATAN’S FALL dieser Tag ihr neuestes Album „Destination Destruction“. Auf den ersten Blick verwirrt zwar das neu designte Logo, aber schon nach wenigen Minuten wird klar, dass innen immer noch SATAN’S FALL darin steckt. Das heißt es brödelt klassischer Metal mit vielen 80er Zitaten aus den Boxen. Mal klingen ACCEPT („Garden Of Fire“) durch, mal sind eher andere junge wilde wie AMBUSH oder ENFORCER („Afterglow“) diejenigen, die mir in den Sinn kommen. SATAN’S FALL sind aber keine Tribute Band, sondern haben durchaus eigenes Profil. So ist den Songs eine latente Melancholie anheim, welche die Finnen von der schwedischen Konkurrenz abhebt. Auch hat man sich in Sachen memorablem Songwriting und Abwechslungsreichtum im Vergleich zum Vorgänger merklich weiterentwickelt und schöpft den stilistischen Rahmen gekonnt aus. Die rotzigen Vocals von Miika Kokko passen perfekt und lassen sogar leichte Erinnerungen an ELM STREET aufkommen. Gerade die schon genannte Up-Tempo Granate „Garden Of Fire“, das treibende und mit vielen Rhythmuswechseln ausgestatte „No Gods, No Masters und das episch dahintreibende „Dark Star“ sind wahre Pretiosen metallener Schmiedekunst neuzeitlicher Prägung.

Zum Schluss wartet man noch mit zweierlei Coverversionen auf. Einerseits wird der Titelsong der Power Rangers in ein stählernes Gewand gegossen (ähnliches hat im Metal ja durchaus Tradition: LION „Transformers“, XENTRIX „Ghostbusters, BONDED BY BLOOD „Ninja Turtles“) und dann ist da noch „Es Wird Viel Passieren“, die Titelmelodie, der deutschen Daily Soap „Marienhof“. Angeblich hat man das auch in Finnland nach der Schule geschaut. Total obskur. Hinzu kommt die urbane Legende, dass der ursprüngliche Komponist ein finnischer Metalmusiker war, welcher ein Demo an eine deutsche Plattenfirma schickte. Diese reagierte zwar nicht, aber ein paar Jahre später tauchte einer der Songs eben als Titelmelodie für Marienhof auf, ohne entsprechende Credits natürlich. Ob an dem Gerücht wirklich was dran ist, kann ich leider nicht verifizieren, spannend ist es allemal.

Aber auch ohne „Marienhof“ ist „Destination Destruction“ ein starkes traditionelles Heavy Metal Album mit Herzblut und Profil und sollte die Band in den Fokus der AMBUSH/ENFORCER/TAILGUNNER/SEVEN SISTERS Anhänger bringen.

Destination Destruction


Cover - Destination Destruction Band:

Satan's Fall


Genre: Heavy Metal
Tracks: 10
Länge: 42:56 (CD)
Label: Steamhammer
Vertrieb: SPV