Review:

The Art Of Decay

(SACRIFIRE)

SACRIFIRE konnten mich schon mit Ihrer 4-Track EP begeistern, die während der Pandemie das Licht der Welt erblickte. Leider wurde der Output zwar äußerst wohlwollend von der Presse aufgenommen, aber mangels möglicher Live-Präsenz konnte das Werk nicht optimal promoted werden. Dies wird sich hoffentlich mit dem ersten Longplayer „The Art Of Decay“ ändern und die Band, die Mitglieder von Bands wie WARPATH, DISBELIEF und SOUL DEMISE in ihrem Lineup beinhaltet, auf ein neues Level pushen.

SACRIFIRE zeichnen sich besonders durch den Gesang von Dirk Weiß aus, der bei WARPATH für die Brüll-Sektion verantwortlich ist, aber bei SACRIFIRE eher leisere Töne anschlägt. Wer von SACRIFIRE brutalen Metal erwartet, wird enttäuscht werden, da die Band gekonnt im Fahrwasser von Bands wie PARADISE LOST, TYPE´O´NEGATIVE oder CEMETARY schippert. Die getragene Atmosphäre stellt sich sogleich bei dem Opener „Into Infinity“ ein, wobei auch einzelne musikalische und gesangliche Ausbrüche zu verzeichnen sind. Songs wie „Juggenaut“ oder „Arms Of Morpheus“ bedienen sich allen Stilelementen des Dark-Metals und bleiben im Ohr hängen. Für mich ist es interessant zu hören, dass oft die Gitarren dominieren und der Gesang bewusst zurückgenommen wird, was zu einem einzigartigen Sounderlebnis führt, welches man von wenigen Bands kennt. Bezüglich der Gitarren kann bei einigen Parts der Queerverweis zu DISBELIEF gezogen werden, aber der Gesang verhindert brutale Ausbrüche und somit unterstützen die Gitarren eher die tiefen Emotionen, welche die Vocals von Dirk beinhalten.

Natürlich erfinden SACRIFIRE das Doom-Metal-Gothic-Rad nicht neu und bedienen sich bekannten Stilelementen, aber man bemerkt, dass Profis am Werk sind, die wissen, wie ein erfolgreicher Song zu klingen hat. Das düstere Gemisch macht Spaß, passt zu einem düsteren Herbstabend und wird sicher einige Freunde finden. Bevor der geneigte Fan einen edlen Wein öffnet, um stilvoll der Klängen zu lauschen, sei gesagt – Dirk hat an einigen Stellen noch genug Power, um den Wein in ein zünftiges Bier zu verwandeln und kann auch dem metallischen Anspruch gerecht werden. Daumen hoch für eine Band, welche den Gothic Metal lebt und niemals auf sinnfreie Klischees zurückgreift.

 

The Art Of Decay


Cover - The Art Of Decay Band:

SACRIFIRE


Genre: Gothic Metal
Tracks: 14
Länge: 66:0 (CD)
Label: Apostasy Records
Vertrieb: Bandcamp