Review:

Endgame

(Rise Against)

RISE AGAINST sind spätestens mit “Appeal To Reason” im Mainstream angekommen. Kommerziell erfolgreich bedeutet nicht unbedingt schlecht, aber Fakt ist, dass die Band mit den wütenden Anfangstagen wie auf „Revolutions Per Minute“ musikalisch nur noch rudimentär vergleichbar ist. Hoch anzurechnen ist RISE AGAINST weiterhin ihr klarer Standpunkt in sozialen und politischen Fragen, die sie in ihren Texten immer wieder ansprechen („Endgame“ ist da keine Ausnahme), was ja nur wenige Bands noch machen. So gesehen ist ein kommerzieller Erfolg gar nicht das Schlechteste, immerhin können RISE AGAINST so mehr Leute erreichen und zum Nachdenken bringen. Es ist eben das alte Problem, vor dem Punkbands irgendwann stehen… Aber wie ist „Endgame“ denn nun? Softer, das ist der erste Eindruck. Tim McIlrath lässt den Biss beim Gesang vermissen, ein Song wie „Disparity By Design“ ist gesanglich vieles, aber kein wütender Punkrock mehr. Ähnlich gilt für die Gitarren, die sich sehr auf melodische Arbeit konzentrieren und viel zu oft den nötigen Punch vermissen lassen, was sich in Songs wie dem schon fast Stadion-Rock-tauglichen „Make It Stop“ zeigt. Wenn sie dann dochmal knackig klingen wollen, ist das Ergebnis fast schon traurig („Satellite“). „Endgame“ ist eine nette Platte geworden, mit der RISE AGAINST sicher gute Verkaufszahlen erreichen können, womit wir wieder bei der Ausgangsproblematik von Punkrock und Kommerz sind. „Endgame“: less punk, more rock. Wie so oft gilt daher: Fans der alten Sachen werden sich mit Grausen abwenden, während Neueinsteiger und Rockfans ein gutes Album vorfinden werden.

Endgame


Cover - Endgame Band:

Rise Against


Genre: Rock
Tracks: 12
Länge: 45:58 (CD)
Label: Geffen Records
Vertrieb: Universal