Review:

From Chaos To Eternity

(Rhapsody Of Fire)

Mit „From Chaos To Eternity” legen RHAPSODY OF FIRE den Schluss ihrer von Mastermind Luca Turilli verfassten „Algalord“-Saga vor – welche ja schon seit dem überragenden Debüt „Legendary Tales“ den roten Faden durch die Alben der italienischen Fantasy–Metaller darstellte. Da darf man ja schon mal gespannt sein, was uns Luca danach für Stories musikalischer Art serviert.

Aber lassen wir jetzt mal das spekulieren und nehmen uns dem 10. Album der Symphonic Metal Speerspitze an – und da hat sich doch etwas getan. RHAPSODY OF FIRE fahren auf „From Chaos To Eternity” die orchestralen Momente zugunsten einer wieder etwas Härteren, also metallischeren Ausrichtung zurück und nähern sich damit der Form ihrer ersten Alben, ohne die Epik außen vor zu lassen. Zwar bilden weiterhin die barocken Duelle zwischen Gitarre (Luca Turilli) und Keyboard (Alex Staropolis) ebenso die Grundlage wie der orchestral symphonische Gesamtsound; aber die Hinzunahme eines zweiten Gitarristen (Tom Hess) lässt die Band mit mehr Schmackes aus ihren ruhigen Passagen kommen und erzeugt so mehr Power (der aber leider von einer etwas doch zu flachen Produktion abgemildert wird). Auch Sänger Fabio Lione überzeugt in ruhigen Momenten („Anima Perduta“ ist ein lupenreiner italienischer Schlüpferzieher) ebenso wie bei den riffbetonten, melodisch schnellen Song (der Titeltrack „From Chaos To Eternity“) mit Leidenschaft und variantenreicher Stimme; nur das Gekreische bei „Aeon Of Raging Darkness“ passt so gar nicht. Mit dem ins Ohr gehenden, fast schon poppigen „I Belong To The Stars“ und dem dramatisch ausschweifenden „Tornado“ (wohl einer ihrer besten Songs überhaupt) seien für Unbedarfte mal zwei Anspieltipps genannt.

Naja, und dann natürlich die fast 20-minütige fünfteilige Abschlussschlacht „Heroes Of The Waterfalls' Kingdom” (wieder mal mit Christopher Lee als Speaker). RHAPSODY OF FIRE packen bei dem bombastischen Epos noch einmal alles aus was die Band in den letzten 15 Jahren ausmachte – alles was ihre zahlreichen Fans lieben (und genügend andere zur Weißglut brachte) – ein folkiger Start, schnelle Parts, Orchester, Chöre und ein herausragender Refrain – toller Abschluss.

Ob RHAPSODY OF FIRE sich mit „From Chaos To Eternity” neue Fanschichten erschließen darf trotzdem eher bezweifelt wie bejaht werden, ein Highlight für ihre Fans stellt das Album allemal da. Fazit: Symphonic Power Metal at its best – epische Breite und kitschige Details inklusive.

From Chaos To Eternity


Cover - From Chaos To Eternity Band:

Rhapsody Of Fire


Genre: Power Metal
Tracks: 9
Länge: 57:21 (CD)
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: Warner