Review:

Voice Of The Wilderness

(Rampart)

Ich glaube, das ist das erste Album überhaupt, das mir von einer bulgarischen Band zu Ohren kommt! Das Land, das an das Schwarze Meer grenzt, ist nicht gerade bekannt für seine enorme Veröffentlichungsflut, was eine Band wie RAMPART aus der Landeshauptstadt Sofia schon mal grundsätzlich interessant macht. Das Quintett (laut Info sind nur drei Bandmitglieder angegeben) hat sogar eine Frau am Mikro, die allerdings weder Opernarien jault noch abgrundtief grunzkreischt. Die Dame namens Maria mit ihrer kräftigen, fast schon maskulinen Singstimme, tönt eine Ecke tiefer als Kollegin Doro und erinnert an die ehemalige WHITE SKULL-Frontlady Federica De Boni (falls die noch wer kennt…). Das ist auch schon das einzig Erwähnenswerte einer Platte ohne Highlights. RAMPART schreiben absolute 08/15-Kost, die ebenfalls von einer der Anfang des letzten Jahrzehnts im Hundertpack wie Pilze aus dem Boden geschossenen, italienischen „True“-Metal-Schrottkapellen hätte stammen können. Zudem wurde „Voice Of The Wilderness“ unterirdisch produziert, klingt dumpf, unvoluminös und schlichtweg gruselig. Stichwort Songwriting: der Opener „Under Control“ geht noch als halbwegs gelungener Ohrwurm durch, aber „Warriors“, der Titelsong oder „Deserts Of Time“ bieten rein gar nix, was man nicht schon x mal von versierteren Bands besser vernommen hätte. Immerhin verzichtet die Band dankenswerterweise auf schwülstige Keyboards, die dieser akustischen Notdurft den Gnadenschuss verpasst hätten. Nee, Leute, mit einer Scheibe wie „Voice Of The Wilderness“ wird Bulgarien ganz sicher kein großes Metal-Exportland. Da muss Einiges mehr kommen…

Voice Of The Wilderness


Cover - Voice Of The Wilderness Band:

Rampart


Genre: Heavy Metal
Tracks: 10
Länge: 46:0 (CD)
Label: Inferno Records
Vertrieb: Inferno Records