Review:

Intra

(Ram Zet)

Aus Zets Spielwiese für schwarzmetallisch inspirierte Komplexitäts- und Spielereigelüste ist jetzt eine ganze Band geworden. RAM-ZET ist nicht länger nur noch ein Kopf, es haben sich einige Landsleute um ihn geschart die wohl (noch) geheim bleiben wollen oder sollen. Viel geändert hat sich deswegen aber noch lange nicht, auch ein Labelwechsel scheint das Songwriting nicht weiter beeinflusst zu haben. Man ist etwas weggekommen von allzu schrägen Keyboards im Vordergrund, wirklich nachvollziehbar ist "Intra" dennoch nicht. Die oft steril tackernden Drums untermalen sowohl lärmende Gitarren- und Bassausbrüche als auch ziemlich groovende Passagen. "Intra" gewinnt durch die präsenteren Gitarren etwas Erdigkeit, Zets penetrant anstrengender Gesang konkurriert erneut mit female Vocals die oft den Chorus übernehmen und betont langsam agieren. Eine hohe Schmerztoleranz ist stets dann gefragt wenn das gesamte Arsenal auf einmal losbrüllt, sich die Breaks der Drums mit fiesen Riffs und immer einen Halbton daneben sitzen Pianoklängen um die Wette ins Inferno treiben. Das ruhig beginnende "Ballet" oder das sehr gekonnt mit wiederkehrenden Themen in unterschiedlicher rhythmischer Umsetzung spielende "And Innocence" heben sich definitiv hervor. Am nachvollziehbarsten erscheint mir für Bandneulinge vielleicht das sehr gelungene "Born" mit schönen Melodieansätzen und straighteren Drums. Erstaunen im Detail: Cleaner Männergesang bei "Lullaby For The Dying" im Hintergrund. Für den wiederholten Heimgebrauch ist RAM-ZETs verquere Welt aber wohl weiterhin zu anstrengend, an mindestens einer der eher ungewöhnlichen Komponenten mit denen sie ihren im Black Metal verwurzelten Stil durchsetzen wird sich fast jeder stören.

Intra


Cover - Intra Band:

Ram Zet


Genre: Black Metal
Tracks: -
Länge: 53:38 (CD)
Label: Plastic Head
Vertrieb: Soulfood