Review:

Epitaph

(PYRAMAZE)

Fluch oder Segen? PYRAMAZE werden auf ewig mit dem ehemaligen ICED EARTH-Sänger Matt Barlow verbunden werden, der die Vocals auf ihrem 2008er Album „Immortal“ einsang. 2020 haben sich PYRAMAZE ein wenig freigeschwommen und können das dritte Machwerk in gleichbleibender Besetzung über AFM Records veröffentlichen. Hochmelodischer und durchaus progressiver Metal wird auf „Epitaph“ geboten, der sich meistens im Midtempo-Bereich bewegt und von interessanten, aber nie aufdringlichen Keyboards begleitet wird. Nach einem opulenten Intro wird die Messlatte mit „A Stroke Of Magic“ sehr hoch angesetzt. Der Bass wummert, und Sänger Terje Harøy lässt den Hörer gleich wissen, wer hier Chef im Ring ist. Der Refrain nimmt wunderschön an Fahrt auf und kann an STRATOVARIUS und Konsorten erinnern. Ein wirklich starker Einstieg, der einen gesunden Mix aus Power und Verspieltheit anbietet. Die Ohren sollten auch weit geöffnet bleiben. „Knights In Shining Armour“ beginnt sehr gradlinig, und dann nimmt der Song Fahrt auf und überrascht mit gelungenen Doublebass-Einsätzen und verspielten Pianoklängen. Durchaus überzeugend.

An Gastbeiträgen hat PYRAMAZE auf „Epitaph“ auch einiges zu bieten. Der Song „Trascendence“ wird durch Brittney Slayes (UNLEASH THE ARCHERS) erfolgreich veredelt, die mit ihrer unverwechselbaren Stimme durchaus Akzente setzen kann, ohne in Operngeschwurbel zu verfallen. Der zweite Song, der Gastbeiträge vorweisen kann, nimmt uns mit in die Geschichte von PYRAMAZE. Auf über zwölf Minuten geben sich die ex-Sänger Lance King und Matt Barlow die Ehre und verhelfen dem Song zu beachtlicher Größe. Natürlich sind auch hier alle Instrumente erstklassig gespielt, aber natürlich achtet man besonders auf den Bereich der Vocals. Hier hat keiner der zwei Gastsänger etwas verlernt. Über der progressiven Note des Songs thronen drei unverwechselbare Stimmen, die sich aber nicht zu schade sind, sogar ein Keyboard-Solo zuzulassen und pushen somit „The Time Traveller“ auf den  Spitzenplatz der Scheibe. Großartig und wird auch beim x-ten Durchlauf nicht langweilig.

Zusammenfassend sind die über 60 Minuten schwermetallischer Kost professionell arrangiert und dementsprechend auch produziert. Leider hat sich auch der ein oder andere Lückenfüller eingeschlichen. Eventuell wären hier 40 Minuten die bessere Option gewesen und hätten das Album kompakter erscheinen lassen. Nichtsdestotrotz haben wir mit „Epitaph“ ein sehr gutes Werk vorliegen, welches die Zielgruppe bestimmt erreichen wird. Eine mehr als solide Leistung, die Lust an der Band und dem weiteren Schaffen macht. Daumen hoch.

 

Epitaph


Cover - Epitaph Band:

PYRAMAZE


Genre: Heavy Metal
Tracks: 12
Länge: 61:43 (CD)
Label: AFM Records
Vertrieb: Soulfood