Review:

Sacraments Of Descension

(PERDITION TEMPLE)

TIPP

So muss das sein! So macht das Sinn, und so ist das gut! PERDITION TEMPLE haben es zwar nicht eilig damit, eine Veröffentlichung auf den Markt zu schmeißen (alle fünf Jahre ein Album), so dass wir uns nach diesem Turnus erst im Jahr 2025 auf ein neues Album freuen können, aber auf „Sacraments Of Descension“ haben sie es dafür ungleich eiliger, auf den Punkt zu kommen. Uns erwarten Hochgeschwindigkeit und Präzision, gefangen in einem Korsett aus feinstem Death Metal. Klar, die Bandmitglieder bestehen aus einer Truppe alter Haudegen, die sich ihre Sporen bei Bands wie ANGELCORPSE, MALEVOLENT CREATION, BRUTALITY oder AMON verdient haben. Und was kommt bei einer solchen Ansammlung von Death Metal-Profis raus? Klar, feinster Florida-Death, den man leider in dieser Form mittlerweile viel zu selten hört.

Gleich beim Opener „Nemesis Obsecration“ werden Träume von Fans alter Werke der Großmeister MORBID ANGEL wahr. Die Soli sitzen messerscharf, die Gitarren rollen sich wie eine Dampfwalze auf Speed durch den Song, und Sänger Alex Blume macht einen grundsoliden Job am Mikrofon. Dieses Schema zieht sich durch alle acht Songs. Hier gibt es keine Überraschungen, keine Keyboards, keine Spoken-Words, kein Firlefanz. Hier gibt es eine Death Metal-Walze, die Musiker aus dem Bereich Tampa wahrscheinlich schon mit der Muttermilch aufsaugen. Natürlich haben wir es durch den Geschwindigkeitsrausch mit keinen echten Hits zu tun, aber diese Intention steckt auch nicht hinter „Sacraments Of Descension“. Hier wird die Musik, welche wir so lieben, auf einem ganz hohen Level abgefeiert und den Leuten zum Fraß vorgeworfen. Natürlich reihen sich die Texte in das Gesamtkonzept perfekt rein. Gute-Laune-Lyrik ist hier fehl am Platze, und schon das Coverartwork stimmt auf eine düster-morbide Reise perfekt ein.

Mehr kann man zu „Sacrements Of Descension“ eigentlich nicht schreiben. Klar, kennt man einen Song, dann kennt man im Endeffekt alle, aber anders möchte man es auch nicht haben. Hier ist eine Blaupause für jede Newcomer-Band im Bereich Death Metal. So wird das gespielt, und nur so macht das Sinn. Leider ist die Band ein wenig spät dran mit ihrem Sound, da im Bereich Tampa-Death schon alles gesagt worden ist, aber in dieser Qualität lasse ich mir das auch in 2020 noch sehr gerne gefallen und bin einfach nur begeistert. Wenn mich jemand fragen würde, was die Band auf dem nächsten Album besser machen könnte, würde ich nur mit einem Wort antworten: Nichts!

 

Sacraments Of Descension


Cover - Sacraments Of Descension Band:

PERDITION TEMPLE


Genre: Death Metal
Tracks: 8
Länge: 34:18 (CD)
Label: Hells Headbangers Records
Vertrieb: Soulfood