Review:

Violated Humanity

(Parryzide)

PARRYZIDE - allein der Name klingt irgendwie nach guter alter Bay Area - also nach Thrash Metal, echtem Thrash. Und den machen die Jungs aus Neuwied tatsächlich. Allerdings versuchen sich die vier Jungs an einer sehr melodischen Ausrichtung und mischen ihre teils ober-harmonischen Songs mit einer tüchtigen Punk-Attitüde (nicht nur wegen der "gesellschaftskritischen" Texte wie "Fuck The System")). Was sich verquer anhören mag, ist es mitnichten. Vor allem die Gitarrenlinien sorgen oftmals für enorme Eingängigkeit und echte Hymnen (""Walls Make Minds"), der Gesang versucht da mitzuhalten, schafft es aber nicht immer. Vielleicht noch anzumerken in diesem Zusammenhang: Mit "Die absolute Funktion" gibt’s einen Song deutscher Zunge, der alles andere als peinlich rumkommt - nicht ganz einfach, angesichts vieler Negativbeispiele. Wie immer Leben: es geht nicht nur um ein Einziges, es geht nicht nur um Melodie. Und so sorgt das typisch-abgehackte Riffing plus treibendem Midtempo-Drumming für eben jenen Thrash-Faktor, der für die Risse in der alten Jeans verantwortlich zeichnet. Die Fans sollen also auch ernsthaft "moshen", "thrashen till death" sozusagen. PARRYZIDE (abgeleitet von "Vater- oder Muttermord") klingen also lange nicht so gefährlich wie es ihr Name zu symbolisieren scheint - aber wer gern Exodus und Co. in einer etwas langsameren, melodischeren Ausrichtung hört, ist trotz einiger Längen und Kinderkrankheiten gut bedient, zumal das Album mehr als eine Stunde Unterhaltung bietet und mit Song-Texten und Booklet recht professionell aufgemacht ist.

Violated Humanity


Cover - Violated Humanity Band:

Parryzide


Genre: Thrash Metal
Tracks: 15
Länge: 60:15 (CD)
Label: Illegal Sound Recordings
Vertrieb: