Review:

Only To Call It Home

(Coyotes)

Vergleicht man das Line-Up der Wuppertaler APRIL UPRISING mit dem von COYOTES fällt zuerst eines auf: sie sind identisch. Die Band löste sich 2013 auf, um unter neuem Banner die Bühne zu betreten – mitsamt dem Debut „Only To Call It Home“. Dieses präsentiert eindringlichen und emotionalen Metalcore: wütende Shouts treffen auf zugleich verspielte wie auch harte Gitarren und druckvolles Schlagzeugspiel. Fans des Genres werden sich hier wohl sofort heimisch fühlen. Eben diese Parts geben sich dann die Hand mit ruhigen – beinah besinnlichen – Passagen und epischen Chor-Einsätzen. So wird der Hörer immer wieder von leisen Tönen zu explosiven Einschnitten geführt. Das Quintett legt wohl Wert drauf, die Grenzen des Genres zu überschreiten und baut immer wieder kleine Überraschungen und spannende Themenwechsel ein. Die harten Stellen glänzen aufgrund der Wildheit, Leidenschaft, und der rebellischen Attitüde. Die sanfteren wegen der Melancholie und der Atmosphäre, die sie erzeugen. Wirkliche Schwächen zeigt das neue Album nicht – vorausgesetzt natürlich, man kann etwas mit Metalcore anfangen. Die Songs sind verspielt und kreativ, aber nicht zu komplex. Phasenweise eingängig und geradeaus, aber nie stumpf oder nach einem 08/15-Schema abgefertigt. Dabei repräsentieren die Titel der jeweiligen Songs gewissermaßen die Struktur bzw. die Absicht des kompletten Werkes: sicherlich ist es möglich, sich die Lieder unabhängig voneinander zu Gemüte zu führen, wirklich erschließen kann man „Only To Call It Home“ aber wohl erst, wenn man es am Stück hört. Long story short: Der Neustart hat sich offenkundig gelohnt. COYOTES liefern ein Debut ab, das durchweg zu begeistern und zu fesseln weiß. Zumindest Probehören sei jedem ans Herz gelegt!

Only To Call It Home


Cover - Only To Call It Home Band:

Coyotes


Genre: Metalcore
Tracks: 10
Länge: 36:34 (CD)
Label: Swell Creek records
Vertrieb: Soulfood Music