Review:

Our Condolences (1988-1992)

(Old Funeral)

Obwohl dieser norwegische Haufen im Laufe der letzten beiden Jahrzehnte als Kultband des Black Metal in die A(n)nalen eingegangen ist, nicht zuletzt, weil einige Szene-Promis wie Abbath, Demonaz und Varg Vikernes mal dort spielten, hatten OLD FUNERAL seinerzeit eher räudigsten Death Metal gezockt. „Our Condolences (1988-1992)“ enthält als erste Compilation überhaupt alles, was diese Band in den vier Jahren ihrer Existenz aufnahm. Rein musikalisch war diese Truppe meilenweit entfernt von dem, was einige ihrer Mitglieder später fabrizierten und wohlgemerkt auch von dem, was ungefähr zeitgleich bereits an Göttergaben in Form von DARKTHRONEs „Soulside Journey“ und „A Blaze In The Northern Sky“ losgetreten wurde. Dennoch besitzt gerade dieses fiese, dilettantische Gerumpel, das von alten Helden wie CELTIC FROST, KREATOR oder SODOM (nachzulesen auch im Interview mit Bandgründer Tore Bratseth) inspiriert war, einen gewissen Charme, den viele Bügelfalten-Hochglanz-Sound-Fans sicher niemals verstehen werden. Darüber hinaus nahmen sich OLD FUNERAL nie sonderlich ernst („Grandma Is A Zombie“…); sie wollten nur spielen, wie man auf dem ersten Demo „The Fart That Should Not Be“ (geilo!), dem zweiten Demo „Abduction Of Limbs“ sowie der EP „Devoured Carcass“ (allesamt von 1989 und 1990) hören, aber kaum glauben kann. Deutlich ranziger sind nur noch die Konzertmitschnitte von 1991 und 1992, unter Anderem aus der „Garage“ in Bergen und den „Grieghallen“, die für normal gepolte Lauschlappen garantiert reine Folter sind. „Our Condolences (1988-1992)“ ist insgesamt ein äußerst sympathisches und tatsächlich mal kultiges Zeitdokument, das viele überteuerte Bootlegs nun völlig unnötig macht!

Our Condolences (1988-1992)


Cover - Our Condolences (1988-1992) Band:

Old Funeral


Genre: Death Metal
Tracks: 26
Länge: 96:17 ()
Label: Soulseller Records
Vertrieb: Soulfood