Review:

Secret Ambrosian Fire

(Mosaic)

TIPP

MOSAIC ist vielleicht der ungewöhnlichste, aber gleichzeitig auch der passendste Name für dieses musikalische Patchwork aus allerlei stilistischen Einflüssen. Natürlich sind hie und da typischere Black-Metal-Parts zu finden („Cloven Fires“), aber insgesamt verbietet es sich, einzelne Versatzstücke aus diesem Gesamtwerk herauszufiltern. Denn „Secret Ambrosian Fire” funktioniert nur ganzheitlich. Hier wechseln akustische Abschnitte mit reduzierten Ambient-Abschnitten und knallharter Black-Metal-Kälte. Und daraus webt Martin van Valkenstijn einen weichen Teppich – und der liegt außerordentlich gut! Dennoch hat jeder Song gleichzeitig auch seine ganz eigene Wirkung. So stößt „Brimstone Blossoms“ in primordialische Klagesong-Gebiete vor. „She-Water“ ist bedrohlich-betörend und hat mit Metal im weitesten Sinne überhaupt nichts zu tun. „Secret Ambrosian Fire“ ist experimentell und traditionell gleichzeitig, das Album bezaubert und stößt ab. Das Projekt MOSAIC ist wirklich unnachahmlich und eigen. Und beweist durch eigene Interpretationen von Werken der Dichter Georg Trakl, Else Lasker-Schüler und Paul Celan sowie regional bekannteren Künstlern wie Hanns Cibulka zusätzliche seine Tiefe. Zahlreiche Gastmusiker wie Schwadorf veredelten das Werk zusätzlich, so dass es die selbst gewählte Stilbeschreibung durchaus zu Recht trägt: Supreme Thuringian Folklore. Worte können indes nicht wirklich erkären, wie sehr dieses Album fasziniert. Wer allerdings „echten“ (Black) Metal erwartet, der ist hier falsch.

Secret Ambrosian Fire


Cover - Secret Ambrosian Fire Band:

Mosaic


Genre: Black Metal
Tracks: 9
Länge: 48:47 (CD)
Label: Eisenwald
Vertrieb: Soulfood