Review:

Nordlys

(Midnattsol)

Soeben hat die Band auf ihrer Homepage verkündet, dass sich Gründungsmitglied und Gitarrist Christian Hector verabschiedet hat, da er sich mehr seiner Zweitheimat AHAB widmen will. Trotzdem zeichnet er noch für das zweite MIDNATTSOL-Album „Nordlys“ mitverantwortlich, das nach „Where Twilight Dwells“ das zweite Werk der deutschen Gothic Metaller darstellt. Und hier macht das Noch-Sextett einen guten Job, da man auch mit Carmen Elise Espenaes eine sehr fähige Sängerin in den Reihen hat, deren Opernstimme allerdings nicht Jedermanns Sache sein dürfte. Die Dame heult zwar nicht so nervtötend durch die Gegend wie die alte NIGHTWISH-Sirene, aber ein wenig mehr „rockiges“ Flair wäre nicht verkehrt gewesen. „Nordlys“ lebt in erster Linie von den sehr hörenswerten Kompositionen, die zum Glück nicht vor Bombast überquellen und auf grundsolidem Metallfundament aufgebaut sind; Beispiele hierfür sind etwa das starke, treibende „Skogens Lengsel“, das mit sehr melodischen Gitarren ausgestattete „Konkylie“ (mit geklautem „The Hellion“-Thema von Priest!) oder das leicht vertrackte „River Of Virgin Soil“, die keinen romantisch orientierten Gothic Metaller enttäuschen dürften. Vergleicht man „Nordlys“ aber zum Bleistift mit dem aktuellen Werk der ebenfalls bei Napalm Records beheimateten ELIS, „Griefshire“, dann können MIDNATTSOL hier leider nicht ganz mithalten. Eine gute Scheibe, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Nordlys


Cover - Nordlys Band:

Midnattsol


Genre: Gothic Metal
Tracks: 9
Länge: 50:2 (CD)
Label: Napalm Records
Vertrieb: SPV