Review:

Aeronautics

(Masterplan)

TIPP
Vorschußlorbeeren gab es ja mehr als genug für das Zweitwerk der Mannen um die beiden ex-Helloween-Member Roland Grapow (Gitarre) und Uli Kusch (Drums) sowie ihrem kongenialen Mitstreiter, den norwegischen Ausnahmesänger Jorn Lande. Komplettiert wird das Quintett durch Bassist Jan S. Eckert und Keyboarder Axel Mackenrot. Bereits mit dem Appetizer zum Album "Aeronautics", der EP "Back For My Life", sorgten MASTERPLAN in der Metalgemeinde für gehörigen Aufruhr und ließen die bereits nach dem Debüt in den Himmel geschossenen Erwartungen gen Unendlichkeit ausufern. Und alle Achtung - schon nach dem ersten Durchlauf ist eines klar, dem Druck von Fans und Presse wurde mühelos stand gehalten. Ausfälle unter den zehn melodischen Metalhymnen (plus einem Bonustrack) sind keine auszumachen - eigentlich gibt es ja nicht einmal nennenswerte Schwachstellen auf dem Album zu vermelden. Lande’s emotionaler Gesang und Grapow’s eindrucksvolles Gitarrenspiel bestimmen wie bereits beim Vorgänger die Marschrichtung. Dazu merkt man den Songs an das MASTERPLAN auf dem Weg von fünf Einzelkönnern zu einer homogenen Band deutlich gereift sind. Neben dem knallenden hymnischen Opener "Crimson Rider” sind es vor allem noch "I’m Not Afraid" (der Song startet ja schon hammermäßig, und im weiteren Verlauf rockt alles) und das herausragende "Headbangers Ballroom” (melodischer Ohrwurm mit Drive) die es mir angetan haben. Der "Aereonautics"-Überflieger dann zum Schluss. "Black In The Born" zeigt die ganze Bandbreite des Könnens von MASTERPLAN in einem fast 10-minütige Epos der Superlative und lässt einem verzweifelt die Repeat-Taste suchen. Die Tracks sind detailverliebt arrangiert und trotz technischer Finesse und progressiven Elementen jederzeit eingängig und einfach Metal. Hier finden qualitätsbewusste Metaller von Prog bis Power einen gemeinsamen Nenner, die Tradition der Achtziger und moderner Sound in nahezu perfekter Symbiose. Das es bei all der Klasse auch keinen Ausrutscher bei der jederzeit druckvollen und klaren Produktion gibt versteht sich dann schon irgendwie von selbst. Die Ausstattung, ein gut aufgemachtes Booklet, schickes Digibook mit Bonustrack (und "Treasure World" ist alles andere als zweite Wahl) und Multimedia Section lässt sich da dann auch nicht lumpen. MASTERPLAN sind mehr als nur gut aus den Startlöchern gekommen und scheinen nun den Beweis anzutreten, dass sie über Langstreckenqualitäten verfügen - der Fünfer hat echt das Zeug International ganz groß abzuräumen. Dabei sieht es zur Zeit so aus als würde es wohl nur noch eine finale Hürde geben - wie soll das berüchtigte dritte Album nur diese beiden Vorgänger toppen? Absolutes Highlight.

Aeronautics


Cover - Aeronautics Band:

Masterplan


Genre: Metal
Tracks: 11
Länge: 54:5 (CD)
Label: AFM
Vertrieb: Sony